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Der tote Raumfahrer

Der tote Raumfahrer

Titel: Der tote Raumfahrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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soweit restauriert, daß sie fast wieder im Ursprungszustand waren – soweit das machbar war. Im wesentlichen hatten die Untersuchungsergebnisse nur bestätigt, daß Charlies Körperchemie genauso menschlich war wie seine Anatomie. Einige fremdartige Enzyme hatte man jedoch entdeckt. Eine dynamische Computersimulation kam zu dem Schluß, daß diese Enzyme dazu dienten, einige Proteine abzubauen, die in der menschlichen Nahrung nicht vorkamen. Danchekker überging diese Besonderheit mit der Feststellung, »mit der Zeit« änderten sich eben einige Dinge, eine Bemerkung, die Hunt ein wenig verwirrend fand.
    Im nächsten Labor beschäftigte man sich mit der Untersuchung des Raumanzugs und der verschiedenen bei Charlie gefundenen technischen Einrichtungen und Utensilien. Als erstes hatte man den Helm näher in Augenschein genommen. Er bestand größtenteils aus einem mattschwarzen Metall, das sich bis zur Stirn hin erstreckte. Vor dem Gesicht war eine transparente, von Ohr zu Ohr reichende Sichtscheibe angebracht. Danchekker hob den Helm hoch, zeigte ihn seinen Begleitern und streckte dann die Hand durch die Nackenöffnung. Deutlich konnten sie die Finger seiner Gummihandschuhe hinter der Sichtscheibe sehen.
    »Passen Sie auf«, sagte er und nahm eine leistungsstarke Xenonlampe von einem Tisch. Er richtete den Strahl auf die Vorderseite des Helms. Dort, wo er auf die Sichtscheibe traf, verdunkelte sich das transparente Material sofort. Sie sahen durch die nicht betroffenen Bereiche hindurch und entdeckten, daß sich der Beleuchtungspegel im Innern des Helms nicht merklich verändert hatte. Danchekker bewegte den Lichtstrahl zur Seite, und der Verdunkelungsbereich auf der Sichtscheibe folgte nach.
    »Ein eingebauter Blendschutz«, stellte Gray fest.
    »Die Sichtscheibe besteht aus selbstpolarisierenden Kristallen«, informierte sie Danchekker. »Sie reagiert unmittelbar auf einfallendes Licht, und der Abschirmungseffekt ist selbst bei Gammastrahlen noch wirksam.«
    Hunt nahm den Helm entgegen und betrachtete ihn eingehender. Die geschwungenen Außenflächen waren nicht besonders interessant, aber als er ihn umdrehte, fand er im Innern, direkt unter dem Scheitelpunkt, einen kleinen Hohlraum, der bis auf einige dünne Drähte und einen Satz Versteifungsbügel leer war.
    »Der Hohlraum enthielt eine komplette Miniatur-Kommunikationsanlage«, sagte Danchekker, als er Hunts Interesse bemerkte. »Hinter den Gittern an den Seiten befanden sich die Lautsprecher, und vorne, direkt über der Stirn, ist ein Mikrofon eingebaut.« Er faßte hinein und zog von der Frontsektion ein einfahrbares, binokulares Periskop herunter, das kurz darauf mit einem Klicken dort, wo sich Charlies Augen befunden haben mußten, einrastete. »Ein eingebautes Videosystem«, erklärte er. »Die Kontrolleinheit dafür befand sich auf der Brust. In dem kleinen Loch dort kurz vor dem Helmscheitelpunkt steckte eine Kameraanlage.«
    Hunt fuhr damit fort, die Trophäe in seinen Händen hin und her zu wenden und betrachtete sie schweigend von allen Seiten. Vor einigen Wochen noch hatte er an seinem Schreibtisch bei Metadyne gesessen und Routinearbeiten erledigt. Nicht einmal in seiner ausschweifendsten Phantasie hätte er sich damals vorgestellt, eines Tages einmal etwas in Händen zu halten, das sich als die aufregendste Entdeckung des Jahrhunderts und vielleicht sogar aller Zeiten herausstellen konnte. Und obwohl er allen Dingen gegenüber aufgeschlossen war, hatte er doch Schwierigkeiten, die ganze Tragweite dessen zu begreifen.
    »Können wir einige der hier eingebauten elektronischen Bestandteile sehen?« fragte er nach einer Weile.
    »Heute nicht«, gab Caldwell zurück. »Die elektronischen Bauteile werden woanders untersucht – ebenso wie die meisten Bestandteile des Rückentornisters. Aber ich kann Ihnen versichern, wenn es um molekulare Schaltkreise geht, dann werden die Jungs erst richtig wach. Die verstehen ihr Handwerk.«
    »Der Rückentornister ist ein Musterbeispiel für Präzisionstechnik in Miniaturausführung«, fuhr Danchekker fort, während er sie zu einem anderen Bereich des Labors führte. »Der Hauptenergielieferant für die Geräteausstattung sowie Heizung ist bereits identifiziert – ein Minireaktor. Außerdem enthält das Rückenpack noch ein Wasser-Wiederaufbereitungsgerät, ein Lebenserhaltungs- und Kommunikationssystem, eine Notstromversorgung und ein Flüssigsauerstoff-Depot – alles in dem einen Kasten!« Danchekker zeigte ihnen

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