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Der tote Raumfahrer

Der tote Raumfahrer

Titel: Der tote Raumfahrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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das demontierte Gehäuse des Rückentornisters, legte es dann zurück auf die Werkbank. »Er enthielt auch noch einige andere Vorrichtungen, aber deren Zweck konnte bisher noch nicht enträtselt werden. Hinter sich können Sie einige persönliche Dinge sehen, die Charlie bei sich hatte.«
    Der Professor trat zur Seite, um ihnen die Ansammlung von Objekten zu zeigen, die wie die Ausstellungsstücke eines Museums ordentlich auf dem Tisch aufgereiht waren.
    »Ein Schreibstift – unseren Kugelschreibern nicht unähnlich; mit einer Drehung am oberen Ende kann man die Schreibfarbe wechseln.« Er nahm ein Konglomerat aus Metallstreifen auf, die wie die verschiedenen Klingen eines Taschenmessers an einem Futteral befestigt waren. »Wir halten diese Streifen für eine Art Schlüssel, da sie einen magnetischen Code auf der Oberfläche tragen.«
    Auf der einen Seite war etwas ausgestellt, das wie eine Sammlung aus zerknüllten Papieren aussah. Sie waren hier und dort mit kaum zu entziffernden Symbolen beschrieben. Daneben lagen zwei Bücher im Taschenbuchformat, jedes einzelne einen guten Zentimeter dick.
    »Sortierter Krimskrams«, meinte Danchekker und deutete auf den Tisch. »Die Papiere bestehen aus einer formbaren Faser. Sie weisen einige Gruppen gedruckter und handgeschriebener Symbole auf, die natürlich völlig unverständlich sind. Das Material ist vollkommen verrottet und kann bei der geringsten Berührung zerfallen.« Er nickte Hunt zu. »Auch bei dieser Sache hoffen wir auf die Leistungsfähigkeit Ihres Trimagniskops, bevor wir es wagen können, die Untersuchungen auf andere Weise durchzuführen.« Er deutete auf die restlichen Dinge und benannte sie, ohne dabei ins Detail zu gehen. »Ein bleistiftgroßer Brenner – wir vermuten, es ist so etwas wie ein Taschen-Flammenwerfer; ein Messer; ein stiftgroßer Drillbohrer mit einem Satz verschiedener Bohrköpfe im Griff; Wasser- und Nahrungsmittel-Konserven – ihr Inhalt läßt sich mit Ventilen in die Schläuche auf der unteren Seite des Helms leiten; eine Taschenmappe, ähnlich einer Brieftasche – zu zerbrechlich, um sie öffnen zu können; Unterwäsche; Dinge des persönlichen Hygienebedarfs; einige sonderbare Metallstücke, deren Zweck unbekannt ist. In den Raumanzugtaschen fanden sich auch noch einige elektronische Bauteile, aber die sind zusammen mit dem Rest zur Untersuchung geschickt worden.«
    Auf halbem Wege zurück zur Tür hielt die Gruppe inne, um den scharlachroten Raumanzug zu betrachten. Man hatte ihn einer großen Puppe, die auf einem Podest stand, übergestreift. Auf den ersten Blick schienen die Proportionen deutlich von denen eines durchschnittlichen Menschen abzuweichen. Der Anzug war ein wenig zu breit, die Extremitäten in Anbetracht der Größe von einhundertsiebzig Zentimetern ein bißchen zu kurz. Doch da der Anzug sicherlich nicht eng am Körper hatte anliegen sollen, konnte man diese Frage kaum mit Sicherheit beantworten. Hunt bemerkte die überraschend dicken Stiefelsohlen.
    »Eine Sprungvorrichtung«, erklärte Danchekker, der seinem Blick gefolgt war.
    »Was soll das denn sein?«
    »Eine wirklich geniale Sache: Die mechanischen Eigenschaften des Sohlenmaterials verändern sich mit zunehmendem Druck. Wenn sich der Träger mit normaler Geschwindigkeit bewegt, dann ist die Sohle nur schwach flexibel. Bei einem plötzlichen Stoß jedoch – einem Sprung zum Beispiel – wirken sie wie Katapulte. Unter lunaren Verhältnissen – geringe Schwerkraft, dadurch reduziertes Gewicht, aber gleichbleibendes Trägheitsmoment – kann man mit dieser Vorrichtung ganz ideal herumhüpfen.«
    »Und nun, meine Herren«, sagte Caldwell, der den Instruktionen mit sichtlicher Zufriedenheit gefolgt war, »ist der Augenblick gekommen, auf den Sie sicher schon alle warten – lassen Sie uns einen Blick auf Charlie selbst werfen.«
    Ein Lift brachte sie ins Untergeschoß. Dort betraten sie einen kalt wirkenden, weißgekachelten Korridor, in dem helles Licht brannte und der vor einer großen, metallenen Tür endete. Danchekker preßte einen Daumen auf die in der Wand eingelassene Glasplatte, und die Tür schwang lautlos auf, als sein Fingerabdruck identifiziert worden war. Gleichzeitig wurde der vor ihnen liegende Raum in ein funkelndes Licht getaucht.
    Es war kalt. Der größte Teil der Wände bestand aus Kontrolltafeln, Analysatoren und Glasabdeckungen, hinter denen ganze Reihen von Instrumenten schimmerten. Alles war in einem grünen Ton gehalten, so wie in

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