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Der tote Raumfahrer

Der tote Raumfahrer

Titel: Der tote Raumfahrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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der Erde jemals eine solche Gesellschaft existiert hatte, dann wäre man unvermeidlich während der jahrhundertelangen Forschungen und Ausgrabungen zumindest auf Spuren von ihr gestoßen. Aber es war nicht eine einzige solche Entdeckung bekannt geworden. Obgleich die Schlußfolgerung aus diesen Überlegungen klar und offen vor ihm lag und obwohl er sich um Unvoreingenommenheit bemüht hatte, war Hunt nicht in der Lage, die auf der Hand liegende Erklärung auch nur als eine mögliche Hypothese zu akzeptieren.
    Die einzige Alternative war, daß Charlie von einem anderen Ort kam. Der Mond konnte natürlich ausgeschlossen werden: Er war zu arm an Masse, um jemals lange genug eine Atmosphäre an sich gebunden zu haben, die die nötigen Voraussetzungen für die Entstehung von Leben geboten hätte, ganz zu schweigen von einer Rasse mit so hoher technischer Entwicklung. Und natürlich bewies der Raumanzug, daß Charlie auf dem Mond ebenso ein Fremder gewesen war wie der Mensch.
    Blieb nur ein anderer Planet übrig. Und hier tauchte das Problem von Charlies unbestreitbar menschlicher Gestalt auf, etwas, was Caldwell eigens betont hatte, obgleich er nicht in die Einzelheiten gegangen war. Hunt wußte, daß die natürliche Evolution ein Prozeß war, der auf dem Ausleseprinzip beruhte, sich über lange Zeiträume erstreckte und von rein zufällig entstehenden genetischen Mutationen angetrieben wurde. Nach den allseits anerkannten Evolutionsgesetzen und -prinzipien war es völlig unmöglich, daß zwei verschiedene, im Universum weit voneinander entfernte und isolierte Lebenssysteme im Zuge ihrer Entwicklung identische Endprodukte hervorbrachten. Wenn Charlie also nicht von der Erde kam, dann stürzte ein ganzes Gebäude aus sorgfältig aufeinander abgestimmten wissenschaftlichen Theorien in sich zusammen. Also – Charlie stammte offensichtlich nicht von der Erde. Er konnte aber genausowenig einem anderen Planeten entstammen. Deshalb durfte Charlie gar nicht existieren. Aber er war da.
    Leise pfiff Hunt durch die Zähne, als ihm die volle Bedeutung dieser Entdeckung dämmerte. Charlie bot genügend Stoff, um die wissenschaftliche Welt auf Jahrzehnte hinaus zu beschäftigen.
     
    Im Biologischen Institut von Westwood trafen sich Caldwell, Lyn Garland, Hunt und Gray mit Professor Christian Danchekker. Die beiden Engländer erkannten ihn sofort wieder, da Caldwell sie bereits vorher per Vi-Phon vorgestellt hatte. Auf dem Weg zur Laborsektion des Instituts unterrichtete sie Danchekker über weitere Einzelheiten des Projekts.
    Trotz seines Alters war Charlies Körper ausgezeichnet erhalten. Das führte man auf die Umgebung zurück, in der er gefunden worden war – auf die konservierende Wirkung eines keimfreien, fast vollständigen Vakuums und die ungewöhnlich niedrigen Temperaturen selbst während der lunaren Mittagszeit, wofür der Abschirmungseffekt der ihn umgebenden Felswände verantwortlich war. Diese Bedingungen hatten selbst die inneren Organe vor einer bakteriellen Zersetzung bewahrt. Im Raumanzug war kein Riß gefunden worden. Allgemein neigte man hinsichtlich der Todesursache der Theorie eines Defekts im Lebenserhaltungssystem zu, der mit einem plötzlichen Temperatursturz einhergegangen war. Innerhalb kürzester Zeit war der Körper tiefgefroren worden, was zu einem abrupten Stillstand der Stoffwechselfunktionen geführt hatte. Die Körpersäfte hatten sich kristallisiert und ausgedehnt und die Zellmembranen zerrissen. Im Laufe der Zeit hatten sich die meisten Substanzen mit geringem spezifischen Gewicht verflüchtigt, vor allem aus der Haut. Übriggeblieben war eine schwarz gewordene, eingeschrumpelte, natürliche Mumie. Die Augen waren am meisten in Mitleidenschaft gezogen worden, da sie zum weitaus größten Teil aus Flüssigkeit bestanden hatten. Nur einige blättrige Reste waren in den Höhlen zurückgeblieben.
    Ein großes Problem bestand in der extremen Zerbrechlichkeit des Körpers, was jeden Versuch einer gründlicheren Untersuchung fast unmöglich machte. Infolge des Transports zur Erde und der Ablösung des Raumanzugs war es bereits zu einigen irreparablen Beschädigungen gekommen; nur die feste Tiefkühlkonsistenz des Körpers hatte Schlimmeres verhindert. Dann hatte sich jemand an Felix Borlan von der IDCC und an ein in England entwickeltes Gerät erinnert, mit dem man Aufnahmen vom Innern eines festen Körpers machen konnte. Daraufhin war Caldwell nach Portland gekommen.
    Im Innern des Laboratoriums brannte

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