Der tote Raumfahrer
V. Hunt
Sektionsleiter
Sonderauftragsgruppe L
MONDKRATER-ANOMALIEN
(1) Hemisphärenanomalien
Seit vielen Jahren ist bekannt, daß bei Beschaffenheit und Entstehung der Oberflächen der erdzu- und erdabgewandten Seite gravierende Unterschiede bestehen.
(a) erdzugewandte Seite
Ursprüngliche Oberfläche, 4 Milliarden Jahre alt. Fast alle Oberflächenkrater durch das explosive Freiwerden kinetischer Energie infolge von Meteoriteneinschlägen verursacht. Einige jünger – z.B. Kopernikus, 850 Millionen Jahre alt.
(b) erdabgewandte Seite
Oberfläche besteht bis zu einer durchschnittlichen Tiefe von etwa 300 Metern aus unlängst hinzugefügtem Material. Krater entstanden während der letzten Phase dieses Bombardements. Datierung dieser Ereignissen erbringt zeitliche Übereinstimmung mit Lunarier-Präsenz. Ursprung des Bombardements unbestimmt.
(2) Besonderheiten der erdzugewandten Seite
Seit annähernd dreißig Jahren ist bekannt, daß einige Krater auf der erdzugew. Seite zur selben Zeit entstanden sind wie die auf der Rückseite. Herkömmliche Theorie schreibt Entstehung Ausläufern des rückseitigen Bombardements zu.
(3) Ergebnisse der jüngsten Forschungsarbeiten in Omaha und Pasadena
Alle Besonderheiten der erdzugew. Seite früher auf Meteoriteneinschläge zurückgeführt. Diese Annahme gilt jetzt als unrichtig. Zwei Gruppen von Besonderheiten inzwischen unterscheidbar:
(a) Besonderheiten der Gruppe I
Als vor 50.000 Jahren erfolgte Meteoriteneinschläge bestätigt.
(b) Besonderheiten der Gruppe II
Abweichend von der Gruppe I hinsichtlich Strahlungseigenschaften, Glasierungsstruktur, Fehlens von Meteoriteneinschlagsbestätigung und sicherem Nachweis der Elemente Hyperium, Bonnevillium und Genevium. Beispiel: Krater mit der Mondkatalog-Bezeichnung MB 3076/k2/E von einer Nukleonbombe verursacht. Einwandfrei bestätigt. Untersuchungen gehen weiter.
(4) Suboberfläche der erdabgew. Seite
Gründliche Untersuchung der Gesteinsproben, die aus der Nähe der ursprünglichen Kruste stammen, deutet auf ausgedehnte nukleonische Detonationen vor dem Meteoritenbombardement hin. Thermonukleare und Kernspaltungsreaktionen ebenfalls vermutet, aber unmöglich nachzuweisen.
(5) Implikationen
(a) Zur oder nahe der Zeit der Lunarier-Präsenz Einsatz hochentwickelter Waffen auf dem Mond, hauptsächlich auf der Rückseite. Zusammenhang mit den Lunariern naheliegend, aber nicht bestätigt.
(b) Wenn Zusammenhang mit den Lunariern besteht, dann Möglichkeit eines noch ausgedehnteren Konflikts, der lunarische Heimatwelt mit einbezogen. Mögliche Ursache für Auslöschung der Lunarier.
(c) Charlie gehörte einem eher kleinen, isolierten Expeditionskorps auf unserem Mond an. Eine bedeutende lunarische Präsenz auf dem Mond ist wahrscheinlich. Hauptsächlich auf der erdabgew. Seite konzentriert. Praktisch alle ihre Spuren durch Meteoritensturm verwischt.
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Titelseitenbericht der New York Times,
14. Oktober 2028:
HEIMATPLANET DER LUNARIER BESTIMMT
Minerva von Atomkrieg zerstört?
Laut einer sensationellen neuen Bekanntmachung der Zentrale der UN-Weltraumorganisation, Washington, D. C., ist der Heimatplanet der Lunarier, die bekanntlich vor fünfzigtausend Jahren die Raumfahrt entwickelt hatten und den irdischen Mond besuchten, endlich zweifelsfrei identifiziert. In mehr als einem Jahr intensiver Arbeit in der Zentrale der UNWO-Abteilung für Navigation und Kommunikation in Houston, Texas, sind Informationen zusammengetragen worden, die eindeutig beweisen, daß die Lunarier von einem erdähnlichen Planeten kamen, der einst in unserem eigenen Sonnensystem existierte.
Es ist erwiesen, daß ein zehnter Planet, der nach der römischen Göttin der Weisheit auf den Namen Minerva getauft worden ist, zwischen den Umlaufbahnen von Mars und Jupiter existiert hat, rund 400 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt, dort, wo sich heute der Asteroidengürtel befindet. Und es steht endgültig fest, daß dieser Planet das Zentrum der lunarischen Zivilisation gewesen ist.
Ein UNWO-Sprecher gab weitere, überraschende Einzelheiten bekannt und erklärte, daß die Informationen, die unlängst von den Mondstützpunkten gesammelt worden sind, und die weitergehenden Untersuchungen an der Universität von Nebraska, Omaha, und den UNWO-Forschungslaboratorien für Mineralogie und Gesteinskunde in Pasadena, Kalifornien, darauf hindeuten, daß auf dem Mond ein großräumiger nuklearer
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