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Der Tote von der Isar: Kriminalroman (German Edition)

Der Tote von der Isar: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der Tote von der Isar: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Schmitter
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sollen«, unterbrach ihn Batzko, »aber ich bin sicher, dass Sie uns am besten helfen, wenn Sie einfach die Fragen beantworten, die wir Ihnen stellen.«
    Mostert zuckte kurz mit dem Kopf, als hätte er einen leichten Schlag bekommen. Dann sah er zu Boden, nickte und fasste an den Brillenbügel, als suche er einen Halt.
    »Da ist zunächst Ihre Beziehung zu dem Ermordeten. Sie haben erwähnt, dass Sie sich vor knapp zwei Jahren zufällig wiedergetroffen haben.«
    »Das ist korrekt. Wir haben ein paar Sätze gewechselt und unsere Visitenkarten ausgetauscht. Wobei weder er noch ich in dem Moment ernsthaft erwartet hatte, dass wir uns tatsächlich noch einmal wiedersehen würden. Ich selbst hatte auch nicht die Absicht, mich bei ihm zu melden, aber wenige Wochen später, als ich abends in meinem Büro saß, als Letzter in der Abteilung, wie es leider zu oft passiert, da hatte ich wie zufällig seine Karte wieder in der Hand. Es hat mich eine gewisse Überwindung gekostet, wie ich zugeben muss, aber …« Mostert schwieg.
    »Das Ende Ihrer Ehe traf sie völlig überraschend, wie ich vermute«, hakte Gerald nach.
    Der Ministerialdirigent biss die Lippen so fest aufeinander, dass Gerald befürchtete, er könnte sie blutig beißen. »Ich musste überraschend den Minister zu einer zweitägigen Sitzung in Brüssel begleiten und habe meine Frau gebeten, einen Koffer zu packen. Wir haben in Harlaching gewohnt. Ein Fahrer sollte ihn abholen und zum Flughafen bringen, während ich mit dem Minister gefahren bin. Das hat der Fahrer auch getan, aber es war nicht das letzte Mal, dass er an unserem Haus geklingelt hat.«
    Dr. Mostert stockte, nahm die Brille ab und fuhr sich mit der flachen Hand über die Augen. »Keine zwei Monate später ist meine Frau ausgezogen. Ich habe alles versucht, ich habe ihr geschworen, dass ich ihr die Affäre verzeihen würde. Sie hat abgelehnt. Ich habe sie gebeten, die Sache noch einmal zu überdenken. Sie hat abgelehnt. Ich habe sie auf Knien angefleht, wenigstens eine Ehetherapie mit mir zu machen. Aber sie hat mich nur ausgelacht. Unser Problem sei von keinem Therapeuten auf diesem Planeten zu lösen, hat sie gesagt. Es wäre nur in einem Märchen möglich, wenn eine Zauberin eine Qualle in einen knackigen Prinzen verwandeln könnte.«
    Mostert starrte zu Boden. Gerald räusperte sich. Dann sagte er leise: »Das ist nicht gerade respektvoll, wenn man eine langjährige Ehe geführt hat.«
    »Es war wohl so, dass sich meine Frau mit ihrem neuen Lebensgefährten zum ersten Mal in ihrem Leben wirklich als Frau gefühlt hat. Nach achtzehn Jahren Ehe und drei Kindern!«
    »Wie haben Ihre Kinder reagiert?«
    Mostert sank tiefer in den Stuhl. Die Arme fielen kraftlos an den Seiten herunter. »Das war das Allerschlimmste überhaupt. Sie sind mit ihr gegangen, nicht eine von ihnen hat auch nur eine Minute gezögert. Natürlich, ich arbeite sehr lange, bin oft auf Dienstreisen, stehe dem Minister auf Abruf bereit – aber ich habe jede einzige freie Minute in meinem Leben mit meiner Frau und meinen Kindern verbracht. Und nun sehe ich sie nur noch an jedem zweiten Wochenende, wenn wir zusammen bei Mc Donald’s sitzen, sie ihre Hamburger futtern und mit einem Auge auf ihre Smartphones linsen.«
    »Haben Sie einmal mit Ihrem Nebenbuhler unter vier Augen gesprochen?«
    »Er hat es abgelehnt. Natürlich hat er einen Versetzungsantrag gestellt, dem auch umgehend stattgegeben wurde. Er ist weg, und ich darf die mitleidigen Blicke und hämischen Kommentare ertragen. Sie können sich vorstellen, was der Flurfunk so an Parolen ausgegeben hat: Ich hätte meine Frau wohl nicht richtig eingefahren, zum Beispiel. Und das war noch einer der harmloseren Sprüche.«
    Mostert sank in sich zusammen wie ein schwer angeschlagener Boxer. Wortlos stand Gerald auf und stellte ein Glas Wasser auf den Schreibtisch. Der Ministerialdirigent bedankte sich mit einem stummen Kopfnicken und trank mehrere tiefe Schlucke.
    »Möchten Sie auch einen Kaffee oder einen Tee?«
    »Vielen Dank. Ich habe gleich noch einen Termin im Ministerium.« Er warf einen Blick auf seine wuchtige, funkelnde Armbanduhr und strich mit den Fingerkuppen über die Manschetten.
    »Und damals fühlten Sie sich sehr alleine, nehme ich an.«
    »Korrekt. Mein Bruder und seine Familie haben mich in dieser Zeit gestützt. Dafür bin ich sehr dankbar, aber ich konnte mit ihnen auch nicht über alles sprechen.«
    »Aber mit Arndt Baumann konnten Sie sprechen.«
    Mostert holte

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