Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Toten tiefes Schweigen

Der Toten tiefes Schweigen

Titel: Der Toten tiefes Schweigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Hill
Vom Netzwerk:
ironischerweise an einer Koronarinsuffizienz.«
    »Schlechte Reklame.«
    »Netter Mann. Judith ist entzückend – ziemlich jung. Sie war seine zweite Frau.«
    »Scheint zu einer Gewohnheit bei ihr zu werden.«
    »Ach, halt den Mund. Komm schon, Si, betrachte es von einer anderen Seite. Es könnte den Druck von uns nehmen – dabei war er nicht einmal groß.«
    »Woher willst du das wissen? Du warst nicht hier.«
    »War es denn so?«
    Simon zuckte wieder mit den Schultern.
    »Mein Gott, ich könnte dich schlagen. Du benimmst dich wie Sam.«
    »Lass es gut sein. Mir hat es nur nicht gefallen, Cat. Es war … Ich habe sie durchs Fenster in der Küche gesehen. Der Augenblick war furchtbar.«
    Sie legte ihm die Hand auf den Arm. Sie wusste Bescheid. Simon und ihre Mutter.
    Sein Handy klingelte.
     
    Während Simon draußen war, wo er besseren Empfang hatte, ging Cat nach oben. Sam saß an dem kleinen Schreibtisch in seinem Zimmer und las ein Comicheft. Hannah war im Bett und schlief, voll angekleidet. Felix war in seinem Gitterbett und sah schmuddelig aus. Sie explodierte innerlich, ging ins Schlafzimmer, wütend, dass Chris nicht mit den Kindern zurechtkam, und genervt über seinen anhaltenden Jetlag, doch als sie an die Tür kam, rief Simon die Treppe hinauf, er müsse gehen.
    »Wieder eine«, rief er.
    »Was?«
    »Wieder eine Schießerei. Ich ruf dich an.«
    Die Haustür fiel ins Schloss. Gut, dachte sie, das lenkt ihn von Dad ab. Aber dann rief sie sich zur Ordnung. Wahrscheinlich war jemand tot, und sie hatten den Mörder der jungen Frau aus der Dulles Avenue noch immer nicht gefunden. Daran war nichts Gutes.
    Sam hatte sich an ihr vorbeigedrückt in der Hoffnung, unsichtbar zu sein.
    »Sam, wenn du deine Hausaufgaben fertig hast, ist es …«
    »
Mummy
, komm her!«
    Einen solchen Schrei konnte man nicht ignorieren.
    Sam stand wie erstarrt in der Tür zum Bad, und als sie hinter ihn trat, drehte er sich zu ihr um, das Gesicht in ängstliche Falten gelegt.
    Chris lag hilflos da. Er schlug mit dem Kopf auf den Boden, seine Augen verdrehten sich, und zwischen den halbgeöffneten Lippen trat Schaum hervor.

[home]
    Neunzehn
    D ie Kugel krachte in die Pins. Vier fielen um.
    Phil stöhnte.
    »Gut, tritt zurück.« Helen bückte sich, schwenkte den Arm nach hinten. Versuchte, sich den Anschein zu geben, als wüsste sie, was sie tat. Sie war zum ersten Mal auf einer Bowlingbahn und hatte ihren Spaß, war sich aber unsicher, ob ihr Kreuz sie nicht am nächsten Tag quälen würde. Sie lächelte. Na und? Sie warf einen kurzen Seitenblick auf Phil. Ja, dachte sie und warf die Kugel mit Schwung.
    »Acht.«
    »Du hast das schon mal gemacht.«
    »Nein, ehrlich nicht. Das Glück der Anfängerin.«
    »Eben.«
    »Ich gewinne trotzdem.«
    Zum vierten Mal in zehn Tagen gingen sie miteinander aus. Glück. Ja, apropos Glück.
    »Ist das dein Handy?«
    »Nein.«
    »Ach, aber es kommt aus deiner Tasche.«
    Das Handy spielte »Love Changes Everything«.
    »O Gott, Elizabeth! Sie muss es umprogrammiert haben. Sonst hat es immer ›Oranges and Lemons‹ gespielt.« Doch während sie ihre Tasche durchwühlte, hörte es auf zu klingeln.
    »Ich bin an der Reihe. Muss mehr als acht schaffen.«
    »Warte mal.«
Lizzie
stand auf dem Display. »Ich rufe lieber zurück.«
    »Hier drinnen hast du keinen guten Empfang. Ruf sie draußen an.«
    Sie machte sich auf den Weg zum Ausgang, und als sie auf den Vorplatz hinaustrat, klingelte das Handy erneut.
    »Mum?«
    Lizzie. Klang nicht wie Lizzie. Hörte sich an, als wäre sie wieder zehn.
    »Was ist los?«
    »Mum …« Ihre Stimme wurde von schweren, zitternden Atemzügen unterbrochen.
    »Wo bist du?«
    »Es hat eine Schießerei gegeben. Beim
Seven Aces.
Wir haben auf den Einlass gewartet. Wir sind auf der Straße, alle sind auf der Straße, man lässt uns nicht gehen, Polizei ist da, sie lassen uns nicht gehen …«
    »Eine
Schießerei?
«
    »Zwei Mädchen. Ein Junggesellinnenabschied, sie wollten in den Club, standen in der Schlange … Mum, ich glaube, eine von den beiden ist tot, kann sein, dass beide tot sind …«
    »Geh nicht weg. Wir kommen.«
    »Sie lassen uns nicht gehen, die Polizei lässt uns nicht weg, bewaffnete Polizisten laufen hier rum, mein Gott, da sind zwei Rettungswagen …«
    »Wir kommen, okay?«
    Der Empfang brach zusammen, als sie durch den Eingangsbereich zur Bowlingbahn lief und nach Phil rief.
     
    Klingeltöne, die sich in der schmalen Straße um Aufmerksamkeit

Weitere Kostenlose Bücher