Der Totenerwecker (German Edition)
fertigzumachen?«
Josh schüttelte den Kopf.
»Ich würde dir sagen, dass du mich mal kannst.«
»Ja, genau mein Gedanke.«
»Aber wenn er sich weigert, lässt ihn das schuldig erscheinen.«
»Was aber nicht das Gleiche ist, wie tatsächlich schuldig zu sein .«
Sarah sah sich um. Ihre Gedanken machten Überstunden. Sie wollte sofort eine Antwort. Die Vorstellung, in ihr Haus zurückzukehren, ohne zu wissen, ob sie noch in Gefahr schwebte, versetzte sie leicht in Panik.
»Und wenn wir ihm heimlich eine DNA-Probe abluchsen?«
Josh schüttelte den Kopf.
»Wo willst du die untersuchen lassen? Hast du irgendwo ein Genlabor versteckt, von dem ich nichts weiß? Wir haben noch nicht einmal die Probe, die sie im Krankenhaus genommen haben, um sie damit zu vergleichen. Und die Polizei wird sich nicht darauf einlassen, weil sie als Beweismittel unzulässig ist.«
»Können wir nicht die Polizistin bitten, uns die Probe, die sie von mir genommen hat, zu geben? Damit gehen wir dann zu einer Klinik, in der Vaterschaftstests gemacht werden.«
»Klar können wir fragen, aber sie wäre verrückt, sie uns zu geben.«
Sarah runzelte die Stirn.
»Warum sagst du das? Warum sollte sie uns die Probe nicht geben?«
»Weil sie genau weiß, dass wir im Gegenzug eine Probe von ihm bräuchten, um sie zu abzugleichen. Damit ist klar, dass wir sie entweder stehlen, ihn dazu zwingen oder sie gewaltsam an uns bringen. Und was geschieht, wenn wir eine Übereinstimmung finden und ich den Kerl umbringe? Dann würde sie der Beihilfe zum Mord bezichtigt.«
Sarah schaute Josh erschrocken an.
»Würdest du ... würdest du ihn töten? Ich meine ... wenn sich herausstellt, dass er es ist, der hinter allem steckt?«
»Ich weiß es nicht. Ich weiß nicht, was ich tun würde.«
Sarah warf sich in seine Arme und drückte ihn ganz fest.
»Ich will nicht, dass du ins Gefängnis kommst. Ich kann nicht ohne dich leben. Versprich mir, dass du der Polizei die Sache überlässt, was immer wir herausfinden!«
Josh wandte den Kopf ab. Sein Körper verkrampfte sich.
»Das kann ich dir nicht versprechen.«
Kapitel 20
Dale war nicht sonderlich überrascht, als es an seiner Haustür klopfte. Er hatte damit gerechnet, noch einmal von seiner Nachbarin zu hören. Er wusste, dass er sich besser von ihr fernhielt, aber er schaffte es nicht. Sie war einfach zu schön – und sie erinnerte sich. Da war er sich ganz sicher, er hatte es in ihren Augen gesehen. Sie erinnerte sich, und doch verspürte sie keine Angst. Sie war sogar gekommen, um ihn zur Rede zu stellen. Hatte ihm gedroht! Das war etwas Neues und Aufregendes für Dale: ein Mordopfer, das sich an die eigene Ermordung erinnerte und sogar den Mut hatte, den Mann zur Rede zu stellen, der für die Vergewaltigung und das Massakrieren verantwortlich zeichnete. Dale bekam einen Steifen, wenn er nur daran dachte. Nur mühsam konnte er sich davon abhalten, zu masturbieren. Er wollte seinen Saft nicht in seiner Hand vergeuden, sondern sich jeden einzelnen Tropfen für Sarah aufheben.
Erneut klopfte es. Dale ließ sich Zeit, als er zur Tür ging, und versuchte, an unverfängliche Dinge zu denken. Er musste seine Erektion schrumpfen lassen, damit der Besucher nicht seinen steifen Schwanz bemerkte. Er schaute durch den Türspion und war überrascht, eine Schwarze vor seiner Tür zu sehen, neben ihr einen jungen mexikanischen Polizisten, dessen Dienstmarke neben seinem Holster am Gürtel klemmte. Trotz des Wetters, das für einen September ungewöhnlich kühl war, trug der Polizist keine Jacke. Dale kannte die Frau nicht. Sie sah trotz ihres offensichtlich fortgeschrittenen Alters nicht schlecht aus, aber Dale konnte sich nicht daran erinnern, es in letzter Zeit mit irgendwelchen Schwarzen getrieben zu haben. Er hatte es außer mit seiner Nachbarin mit überhaupt niemandem getrieben, seit er hier eingezogen war. Seit er Sarah kannte, hatte Dale die Freuden der Monogamie entdeckt. Außerdem war die Schwarze auch gar nicht sein Typ. Viel zu breite Hüften und Schenkel, und ihre Titten hätten ihn erschlagen.
Bei näherem Hinsehen entpuppte sich die Schwarze ebenfalls als Polizistin. Sie trug eine graue Bluse, eine graue Bundfaltenhose und hässliche schwarze Halbschuhe. Definitiv ein Cop. Dale begann zu schwitzen. Was wollten die Bullen von ihm? Hatte er doch Spuren hinterlassen? Wollten sie ihn in den Knast stecken? Dale wusste, dass er es im Gefängnis nicht lange aushalten würde. Jede Nacht würden ihn die
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