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Der Totenerwecker (German Edition)

Der Totenerwecker (German Edition)

Titel: Der Totenerwecker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wrath James White
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groß gewachsenen, brutalen Häftlinge vergewaltigen, und er würde nichts dagegen unternehmen können. Erneut hämmerte der Polizist gegen die Tür, und Dale, dessen Auge noch am Türspion lag, zuckte zurück.
    »Verdammt! Was wollen Sie?«
    »Mr. McCarthy? Dale McCarthy?«
    »Ja?« Einen Moment lang spielte Dale mit dem Gedanken, wegzulaufen. Er warf einen Blick zur Hintertür und schätzte seine Chancen ab, sie zu erreichen, bevor die beiden Polizisten die Haustür eintraten. Konnte er den Bullen lange genug entkommen, um aus der Stadt und schließlich aus der Gegend zu fliehen?
    »Ich bin Detective Trina Lassiter. Das ist mein Kollege, Detective Michael Torres. Können wir kurz mit Ihnen reden?«
    »Worüber?«
    »Sie wissen, worüber.«
    Dale hatte das Gefühl, dass die Welt über ihm zusammenbrach. Sie wussten es! Sie waren hier, um ihn zu verhaften. Man würde sein Gesicht im Fernsehen zeigen. Ihn als Perversen beschimpfen. Als Sadisten. Als Mörder.
    Aber wie kann ich ein Mörder sein, wenn ich niemanden getötet habe? Sarah und ihr Mann sind beide noch am Leben.
    »Sind Sie wegen der bescheuerten Kuh von gegenüber hier? Das Miststück hat mich geschlagen!«
    »Öffnen Sie bitte die Tür, dann reden wir darüber. Sie können uns schildern, wie sie Sie angegriffen hat.«
    Dale sah, wie der Polizist neben ihr grinste.
    Ihr könnt mich mal, dachte er. Aber er öffnete die Tür.
    »Hätten Sie etwas dagegen, wenn wir Ihnen ein paar Fragen stellen? Dürfen wir reinkommen?«
    Dale antwortete nicht. Er trat zur Seite und ließ sie ein. Die beiden Polizisten gingen an ihm vorbei und spähten im Zimmer umher, offensichtlich auf der Suche nach Spuren, als erwarteten sie, ein blutiges Messer oder Sarahs zerrissene Unterwäsche auf dem Wohnzimmerboden liegen zu sehen.
    »Also, worum geht es?«
    »Ihre Nachbarin von gegenüber behauptet, Sie seien in ihr Haus eingebrochen und hätten sie im Schlaf vergewaltigt.«
    Dale grinste spöttisch. »Dann muss sie aber einen verdammt leichten Schlaf haben.«
    Die Polizisten sahen sich an. Dale bemerkte den Blick, den sie wechselten, und bemühte sich, das Grinsen aus seinem Gesicht zu verbannen.
    »Sie glaubt, dass sie unter Drogen gesetzt wurde. Haben Sie etwas dagegen, wenn wir uns ein bisschen umschauen?«
    »Jepp. Ich habe ganz entschieden was dagegen.«
    Lassiter trat dichter an Dale heran, drang absichtlich in seinen persönlichen Bereich ein. Sie war eine große Frau und körperlich einschüchternd. Dale wusste, dass sie ihn aus der Fassung bringen wollte. Unglücklicherweise funktionierte es sogar. Er wandte den Blick ab, sah den Boden an, die Wände, den anderen Polizisten, wieder den Boden, alles, nur nicht die Frau, deren enorme Brüste fast seinen Brustkorb berührten.
    »Hören Sie, Mr. McCarthy, wenn Sie so unkooperativ sind, machen Sie sich nur verdächtig. Was würden wir denn finden, wenn wir uns hier umsehen? Eine Auswahl von Mrs. Lincolns Unterwäsche? Eine Pornosammlung? Fotos, die Sie bei Ihrer Nachbarin durchs Fenster geschossen haben, ohne dass sie es gemerkt hat?«
    Detective Torres spazierte im Wohnzimmer umher und inspizierte Dales Bücher und DVDs, warf sogar einen Blick unter die Sofakissen.
    »Hey!«, protestierte Dale. »Ich habe doch gesagt, dass ich etwas dagegen habe, dass Sie mein Haus durchsuchen!«
    »Och, ich durchsuche doch gar nichts. Ich betrachte nur das, was offen zu sehen ist. Sie sind ein ziemlich langweiliger Typ, oder?«
    Der Polizist hielt das DVD-Cover von Splash mit Daryl Hannah hoch. Dale hatte den Film bei Walmart gekauft.
    »Sie sollten mal Ihre Sammlung auf den neuesten Stand bringen.«
    Dale spürte, wie sein Blutdruck stieg. Er wusste, dass die Polizisten ihn provozieren wollten. Er sollte die Beherrschung verlieren, damit sie sich noch mehr über ihn amüsieren konnten oder gar einen Grund hatten, ihn festzunehmen. Mühsam schaffte er es, seine Stimme ruhig und beherrscht klingen zu lassen, aber er spürte die Hitze auf seinen Wangen und der Stirn und wusste, dass sein Gesicht gerade damit beschäftigt war, die Farbe eines besonders heftigen Sonnenbrands anzunehmen.
    »Bitte fassen Sie meine Sachen nicht an!«
    Dale nahm dem Polizisten vorsichtig die DVD aus der Hand und stellte sie zurück in den Ständer.
    »Angst, dass wir die Pornosammlung finden?«
    »Ich muss Sie bitten, sofort mein Haus zu verlassen.«
    Lassiter trat noch einmal ganz dicht an Dale heran.
    »Ich weiß, dass Sie uns nicht mögen, Dale.« Sie zog einen

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