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Der Totenerwecker (German Edition)

Der Totenerwecker (German Edition)

Titel: Der Totenerwecker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wrath James White
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ging an und blendete sie für eine panische Sekunde, in der sie fast den Abzug gedrückt hätte.
    »Okay, alles klar. Ich geh nach oben und hol meine Waffe. Dann können wir zusammen das Haus durchsuchen.«
    »Ich komme mit.«
    Langsam gingen Sarah und Josh durchs Zimmer, spähten misstrauisch in jede dunkle Ecke und schalteten sämtliche Lampen ein, an denen sie vorbeikamen. Sarah riss auf dem Weg zur Treppe die Tür der Besenkammer auf. Das Licht brannte, aber sie war leer, mit Ausnahme einiger Kisten voller alter Kleidungsstücke, Bücher und Weihnachtsschmuck. Sarah entspannte sich für einen Moment, doch dann begann ihr Herz wieder zu klopfen, als sie und Josh langsam die Treppe hinaufschlichen.
    Der Flur im Obergeschoss war dunkel. An der Wand neben der Treppe befand sich ein Schalter, und Josh ging schneller, um ihn zu erreichen. Sarah hielt seine verschwitzte Hand und spürte seinen heftigen Puls. Er hatte genauso viel Angst wie sie. Sie erreichten den Schalter und knipsten das Licht im Flur an, dann gingen sie zum Schlafzimmer. Sarah hielt ihre Pistole vor sich ausgestreckt. Josh schob die Tür auf, und Sarah zielte mit der Mündung in das dunkle Zimmer. Sie stellte sich vor, wie Dale sie aus der Dunkelheit ansprang und sie so lange den Abzug drückte, bis seine Brust völlig durchlöchert war und er blutend und zuckend am Boden lag. Sie fand die Vorstellung erregend und war einen Moment lang enttäuscht, als die Lampe anging und sich das Schlafzimmer als leer entpuppte.
    »Ich guck mal im begehbaren Kleiderschrank. Da liegt auch meine Pistole«, sagte Josh, und gemeinsam pirschten sie sich heran. Sarah glaubte nicht, dass Dale sich darin versteckt hielt. Es war zu offensichtlich, und die Chance einer zufälligen Entdeckung erschien ihr zu groß. Trotzdem gab ihr Herzschlag noch einmal Gas, als sie über den Teppich schlichen. Unbekümmert öffnete Josh die Schranktür, während Sarah die Pistole auf seinen Rücken gerichtet hielt. Wäre Dale dort drinnen gewesen, hätte sie nicht auf ihn schießen können, ohne ihren Mann zu treffen.
    Josh wühlte unter einem Stapel Pullover in einem der oberen Fächer und zog die 9-Millimeter-Pistole heraus, von der Sarah bis vor einer Woche noch nicht gewusst hatte, dass er sie besaß. Er fischte seine Autoschlüssel aus der Hosentasche und entriegelte mit einem winzigen Schlüssel, der ihr vorher noch nie aufgefallen war, die Abzugssicherung.
    »Wie lange hast du diese Pistole eigentlich schon?«
    »Seit dem College. Mein Zimmer lag in einer ziemlich üblen Gegend, wie du dich bestimmt erinnerst.«
    »Warum hast du mir nie gesagt, dass du sie besitzt, und warum mussten wir überhaupt eine Waffe für mich kaufen, wenn du schon eine hattest?«
    »Du solltest deine eigene haben. Ich kann nicht immer bei dir sein, und manchmal nehme ich sie mit.«
    »Du nimmst sie mit zur Arbeit?«
    »Manchmal. In Parkhäusern kommt es häufiger zu Überfällen, als man in den Nachrichten hört. Und ich habe eine Lizenz. Ich habe meinen Waffenschein gemacht, als wir hergezogen sind.«
    »Und wo zum Teufel war ich da?«
    »Spielt das eine Rolle? Jetzt haben wir jedenfalls zwei Pistolen. Lass uns weitermachen und das Haus durchsuchen.«
    Zuerst sahen sie unter dem Bett nach. Josh zielte mit seiner Smith & Wesson von der einen Seite unter das Gestell, Sarah mit ihrer Sig Sauer von der anderen. Erst als Sarah auffiel, dass Joshs Lauf auf ihr Gesicht gerichtet war, wurde ihr die überaus reale Gefahr eines Kreuzfeuers bewusst.
    »Heeey! Ziel nicht mit dem Ding auf mich! Du hättest mich umbringen können.«
    »Tut mir leid. Wahrscheinlich ist es besser, wenn du hinter mir bleibst. Ich sehe überall nach, und du deckst mir den Rücken. Auf diese Weise erschießen wir uns nicht gegenseitig.«
    Sie durchsuchten die anderen beiden Zimmer im ersten Stock, sahen in Schränken und unter Betten nach, dann kehrten sie nach unten zurück, um die Garage zu überprüfen. Josh sprang vor und riss die Speisekammer auf, während Sarah mit ihrer Pistole über seine Schulter zielte. Auch die Speisekammer war leer. Auf dem Weg zur Garage warfen sie einen Blick in die Waschküche. Auf dem Boden lag ein Haufen Wäsche, und ein Wasserhahn tropfte leise, aber sonst regte sich nichts. Blieb nur noch die Garage.
    Dort türmten sich derart viele Kisten und Kartons mit Gerümpel, dass Dale sich überall verstecken konnte. Sarah blieb vor dem Tor stehen. Sie drückte Joshs Hand und überlegte, welche Verstecke groß genug

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