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Der Totenerwecker (German Edition)

Der Totenerwecker (German Edition)

Titel: Der Totenerwecker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wrath James White
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einem Kissen unter dem Kopf auf dem Sofa.
    »Bist du okay?«, fragte Josh. Er sah so besorgt und erschrocken aus.
    »Was ist passiert?«
    »Er war wieder hier. Wir haben ihn auf Video, wie er unser Schlafzimmer betritt. Aber er ist verschwunden. Die Polizei findet ihn nirgends.«
    Sarah schaute nach oben. An der Decke über ihren Köpfen befand sich ein großer rötlich-brauner Fleck. Sie sah auf den Boden, und dort zeichnete sich ein ähnlicher Fleck auf dem Beton ab.
    »Diesmal war er nicht so ordentlich«, meinte Harry und verzog angewidert das Gesicht.
    Da fiel Sarah der Fleck in den Haaren des Detectives auf. Die ganze Seite seines Kopfs war blutverkrustet und das graue Haar auf einer Seite fast vollständig rot verfärbt. Auch sein Hals und sein Hemd wiesen rotbraune Stellen auf. Es stimmte, was Harry sagte. Diesmal hatte Dale eine ziemliche Sauerei veranstaltet.
    »Was ist passiert?«
    »Sie sind ohnmächtig geworden.«
    »Nein, ich meine: Was zum Teufel geschah letzte Nacht? Wie ist er reingekommen? Sie wollten uns doch beschützen!«
    »Ich weiß es nicht. Ich muss wohl eingeschlafen sein. Aber keine Sorge, diesmal hat er es gründlich vermasselt. Wir haben mehr als genug, um ihn festzunehmen, und diesmal behalten wir ihn gleich da. Wir kriegen ihn dran wegen Einbruch, Stalking, widerrechtlichem Betreten eines Grundstücks, Angriff auf einen Polizeibeamten, und was dem Staatsanwalt sonst noch einfällt.«
    Alles bis auf Mord und Vergewaltigung. Sarah sah Lassiter an. »Aber Sie können ihn nicht finden, stimmt’s? Sie wissen nicht, wo er steckt, habe ich recht?«
    »Wir werden ihn finden. In der Zwischenzeit nehmen wir Sie in Schutzgewahrsam.«
    »Und wenn Sie ihn nie finden?«
    »Wir finden ihn. Ich verspreche Ihnen, dass wir alle zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen.«
    »Aber können Sie mir auch versprechen, dass er nicht wieder davonkommt? Können Sie mir versprechen, dass ich mich nicht für den Rest meines Lebens nervös umsehe, dass ich nicht eines Nachts aufwache und er vor mir steht? Können Sie mir versprechen, dass es keine blutigen Bettbezüge in meiner Wäsche oder gebleichte Flecken auf dem Teppich mehr geben wird? Er hat es wieder getan, obwohl ein Polizist in meinem Wohnzimmer Wache gehalten hat! Obwohl wir alle bewaffnet waren, ist er gemütlich hereinspaziert und hat mich vergewaltigt!«
    »Sarah, es tut mir leid. Ich weiß nicht, wie es passieren konnte. Ich muss eingeschlafen sein, und dann ist er ins Haus gekommen und hat mich erschlagen.«
    »Nein«, widersprach Josh. »Er ist nicht ins Haus gekommen. Er war bereits hier. Er hat sich versteckt, irgendwo, wo wir nicht nachgesehen haben.«
    »Wir haben alles abgesucht, Josh. Er war nicht hier!«
    »Es gibt keine andere Erklärung. Bestimmt haben wir etwas übersehen. Harry saß doch hier auf dem Sofa. Sieh mal, wie weit die Haustür entfernt ist. Wäre jemand durch die Tür gekommen, hätte Harry Zeit genug gehabt, um zu reagieren. Und selbst wenn er Harry überwältigt hätte, was ich mir nicht gut vorstellen kann, wäre der Lärm oben zu hören gewesen.«
    »Also muss er mich aus dem Hinterhalt erwischt haben«, pflichtete Harry bei.
    »Oder er ist durch ein Fenster eingedrungen«, überlegte Lassiter. »Die Fenster haben Kunststoffrahmen. Es macht kaum Geräusche, wenn man sie öffnet, und sie sind bekanntermaßen leicht aufzubrechen. Also hat er ein Fenster aufgehebelt und ist ins Haus geschlichen, ohne dass es jemand mitbekam. Auf dem Video hat er einen Hammer benutzt. Wenn er Harry von hinten damit angegriffen hat, gab es keinen längeren Kampf.«
    »Ich weiß nicht. Ich hab ein komisches Gefühl dabei.«
    »Gut, wir werden den Jungs von der Spurensicherung einschärfen, dass sie besonders gründlich vorgehen sollen, wenn sie das Haus checken. Sie sollen alles nach Fingerabdrücken absuchen. Ich fürchte, wir werden Sie noch einmal auf Vergewaltigungsspuren untersuchen müssen – und Sie auch, Mr. Lincoln.« Lassiter sah Harry an. »Und Sie ebenfalls.«
    »Aaah, Scheiße. Machen Sie Witze?«
    »Sie haben das Video gesehen. Sie haben gesehen, was er den Lincolns angetan hat. Wir müssen uns vergewissern.«
    »Also glauben Sie nicht, dass wir das Video gefälscht haben?«, fragte Sarah.
    »Das habe ich nie geglaubt. Ich hatte nur keine andere Erklärung.«
    »Und jetzt? Hat Harry Ihnen von seinem alten Fall erzählt?«
    »Hat er. Nur ergibt es für mich noch immer keinen Sinn. Ich meine ... ich glaube an Gott. Ich glaube sogar

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