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Der Totenmeister: Thriller (German Edition)

Der Totenmeister: Thriller (German Edition)

Titel: Der Totenmeister: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Stone
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ermordet. Warum? Die beiden kannten sich von klein auf, sie waren Freunde, die Paten ihrer Kinder, sie hatten nie einen ernsthaften Streit, die Geschäfte liefen gut.« Max blätterte weiter. »Er legt die Leichen in den Kofferraum, fährt nach Fort Lauderdale und bringt Alvaro und Frida Cuesta um. Dann fährt er zum Primate Park, bricht dort ein und erstickt an seinem eigenen Erbrochenen – und das alles in nur zweiundsiebzig Stunden.
    Und die Cuestas, die er umgebracht hat, waren seine wichtigsten Konkurrenten. Beide haben sich um das Lemon-City-Projekt beworben, und die Cuestas haben verloren. Warum sie umbringen? Da war noch ein dritter Typ im Spiel: Sam Ismael, Haitianer, wohnt in Lemon City und betreibt dort einen Voodoo-Laden. Er war nicht in der Stadt an dem Tag, an dem Lacour Amok lief, sonst hätte er wohl auch dran glauben müssen. Das Ganze ergibt keinen Sinn.«
    »Manchmal ist das so«, seufzte Joe.
    Sie waren auf der US1 Richtung Kendall unterwegs. Zwei Wochen waren vergangen, seit Preval Lacours Leiche im Primate Park gefunden worden war. Der Fall hatte landesweit Schlagzeilen gemacht, weil die Affen zu Hunderten aus dem Zoo entfleucht waren und ganz Miami und Umland in Angst und Schrecken versetzt hatten.
    In der Rechtsmedizin waren Lacours Fingerabdrücke genommen und durch den Computer gejagt worden. Fünf Tage später hatte die Maschine die Übereinstimmung mit denen des Mörders von Guy Martin und Theresa Morales in einem Motel in Hialeah und der Cuestas in Fort Lauderdale ausgespuckt. Lacours Auto, eine schwarze Mercedes-Limousine, war gesehen worden, wie er sich mit hoher Geschwindigkeit vom Tatort entfernte. Ein Zeuge hatte sich das Nummernschild notiert und telefonisch der Polizei gemeldet.
    Lacour hatte den Mercedes auf einem Parkplatz in North Miami Beach abgestellt, wo er erst am Wochenende vor der Entdeckung der Leiche im Primate Park aufgefallen war. Ein Mitarbeiter hatte den fürchterlichen Gestank bemerkt, der von dem Wagen ausging, und die Polizei gerufen, die die stark verwesten Leichen von Lacours Geschäftspartner und seiner Sekretärin gefunden hatte.
    Jetzt waren Max und Joe auf dem Weg zu Lacours Haus. Max hatte dort angerufen, bevor sie nach North Miami aufgebrochen waren, aber niemanden erreicht. Daraufhin war er die Vermisstenmeldungen durchgegangen. Keine.
    »Und dann das ganze Zeug, das in seinem Magen gefunden wurde.« Max blätterte in dem Autopsiebericht und las die Aufstellung vor. »Eine Tarotkarte, Sand, gemischt mit Knochenstaub, vermutlich von menschlichen Knochen, was aber noch unbestätigt ist; außerdem irgendwelche pflanzlichen Substanzen, ebenfalls noch nicht identifiziert.«
    »Klingt nach einem Giftmix«, sagte Joe.
    »Seine Lippen und seine Nase waren zugenäht.« Max klappte den Bericht zu und warf ihn auf die Rückbank. »Was hältst du davon? Irgendein Ritual?«
    »Ich mach mir da keine allzu großen Gedanken«, antwortete Joe, »weil das schon nächste Woche nicht mehr unser Problem sein wird.«
    »Stimmt.« Max steckte sich eine Zigarette an und drehte die Scheibe herunter. Ab kommendem Montag würde der Fall wieder beim Police Department North Miami liegen. Es wäre eigentlich von Anfang an dafür verantwortlich gewesen, weil die Leiche in seinem Zuständigkeitsgebiet gefunden worden war. Da aber die Angelegenheit weder als besonders dringend noch besonders sensibel angesehen wurde, hätte die Miami Task Force – von Polizisten und der Presse nur MTF genannt -, für die Max und Joe arbeiteten, sich nicht unbedingt einschalten müssen, doch das North Miami PD, das unter der Last einer Rekordzahl ungeklärter Morde versank, hatte die MTF gebeten, sich des Toten im Primate Park anzunehmen. Die MTF aber stand unter dem gleichen, wenn nicht schlimmerem Druck, weil von ihr als der Elitetruppe des Dade County erwartet wurde, dass sie alle Fälle in Lichtgeschwindigkeit löste. Max und Joe hatten dreizehn Morde und zweiundzwanzig Vermisstenfälle an der Tafel in ihrem Büro hängen. Und Eldon Burns, ihr Boss, saß ihnen im Nacken und verlangte lautstark »Ergebnisse, Ergebnisse, Ergebnisse – gute, solide, wasserdichte Ergebnisse!«
    Im Grunde brauchten sie gar nicht loszufahren und sich mit dem Fall zu beschäftigen, aber Max wollte raus aus dem Büro und etwas Simples erledigen, das man abschließen und abhaken konnte. Joe und er machten das immer so, wenn sie bei ihren Fällen nicht weiterkamen: Sie suchten sich eine einfache Aufgabe, die leicht zu lösen

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