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Der Totenmeister: Thriller (German Edition)

Der Totenmeister: Thriller (German Edition)

Titel: Der Totenmeister: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Stone
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Ist doch nicht dein Haar, verdammt!«, schrie er wieder mit normaler Stimme.
    Verwirrt, verdattert wich sie ein paar Schritte zurück.
    Das spornte ihn nur noch mehr an.
    »Ich bin neunundzwanzig Jahre alt, verdammt. Du hast mir überhaupt nichts mehr zu sagen – MUTTER!«, brüllte er. »Und … und … und überhaupt, DU HAST DOCH AUCH NE GLATZE!«
    Scheiße nochmal, warum zum Teufel hatte er ihr nicht schon vor Jahren mal die Meinung gesagt, dachte er.
    Fassungslos und mit halb offenem Mund stand sie da, die Hände in die Hüften gestemmt, und musterte ihn von oben bis unten. Er hätte schwören können, dass ihr sogar die Perücke ein klein wenig verrutscht war.
    Ja!, dachte er. Du kannst dastehen und glotzen, solange du willst, wär das hier irgendein Star-Trek -Scheiß oder so was, aber meinen Arsch wirst du nicht mehr baden. Ich scheiß drauf, ich scheiß auf Solomon und SCHEISS AUF DICH!
    Er nahm die Tür ins Visier und ging los.
    Verdammt! Er war echt zufrieden mit sich! Es war so einfach, er musste sich nur mal gerade machen und …
    Dann stieß er auf ein Hindernis und blieb wie angewurzelt stehen. Genauer gesagt: ihre Hand auf seinem Brustkorb, genau dort, wo das Herz saß.
    »WAS hast du da gerade gesagt, Junge!?«, donnerte sie.
    Ihre Stimme war ohrenbetäubend, er konnte seine eigenen Gedanken nicht mehr hören. Und mit der gleichen Leichtigkeit, mit der er in seine Straßenpersönlichkeit geschlüpft war, fiel er jetzt wieder in die Rolle des verängstigten kleinen Jungen zurück; sie war so viel größer als er, und sie drohte damit, seine ganze Welt über seinem Kopf zum Einsturz zu bringen.
    Er hörte sein Herz rasen, und er war sicher, dass sie es spüren konnte. Der Mund wurde ihm trocken, die Kehle gleich mit. Und verdammt, seine Beine zitterten. Sein Wille zum Widerstand erlosch. Der Schneid entfloh seinen Knochen wie ein Vogel einem offenen Käfig.
    »Ich … ich habe … es … es …«
    »WAS?«
    »Es... es... es...«
    »Wag es nicht, die Stimme gegen mich zu erheben, Junge. Was glaubst du, wer du bist?«
    »Es … es … es tut mir leid«, wimmerte er.
    »ZIEH DICH AUS!«, brüllte sie.
    Er tat, wie ihm geheißen, und ließ den Bademantel auf den Fußboden fallen.
    Sie warf einen Blick darauf.
    Er hob ihn auf und hängte ihn an die Wand, dann trottete er zurück zu der Stelle, an der er bis eben noch gestanden hatte.
    Sie betrachtete ihn von oben bis unten, wie er nackt und zitternd vor ihr stand, ihr Blick blieb an seinem Schwanz hängen, der ganz klein geworden war. Dann trat sie sehr dicht vor ihn, packte ihn beim Kiefer und grub ihm die Fingernägel tief in die Wangen, sodass sich seine Lippen öffneten.
    »Wag es nie wieder, die Stimme gegen mich zu erheben, Junge! Verstanden? Nie wieder!«
    Er wollte Ja sagen, aber sie hatte die Finger so tief in seine Wangen gebohrt, dass er fürchtete, sie könnte ihm mit den Nägeln die Haut aufreißen. Er versuchte zu nicken, Zeichen der Zustimmung, der Kapitulation und der Unterwerfung, aber sie hielt seinen Kiefer so fest, dass er den Kopf nicht bewegen konnte.
    »Willst du plötzlich unabhängig sein, Junge, ist es das? Willst du ein MANN sein?«, brüllte sie. »Du bist kein Mann. Du warst noch NIE ein Mann!« Sie grub ihm die Finger immer tiefer in die Haut, ihr Gesicht war zu einer irren Maske gnadenloser Wut verzerrt. Carmine hatte Angst. So hatte er sie noch nie gesehen. »Und du wirst nie ein Mann sein. NIEMALS! Du bist ein SCHWÄCHLING! Ein STÜCK SCHEISSE, genau wie der elende Feigling, der dein VATER war!
    Runter auf die Knie«, befahl sie und ließ ihn los.
    »Was?« Er hatte es nicht verstanden.
    »Runter auf die KNIE, VERDAMMT!«
    Carmine beeilte sich, ihr zu gehorchen.
    Sie trat sich die Badelatschen von den Füßen und ging um ihn herum. Hinter sich hörte er ihre Medaillons aneinanderschlagen, die Ketten klimpern.
    Der erste Schlag auf den Kopf war so heftig, dass alles darin ins Wackeln geriet: das Gehirn, die Augen, die Zähne und die Zunge, alles erbebte. Der zweite Schlag war noch härter. Er schrie auf, der Rotz flog ihm aus der Nase. Sie drosch ihm oben auf den Schädel und auf den Hinterkopf ein mit ihren Latschen. Die waren aus Gummi und Plastik, aber so fest und dick, dass sie genauso gut aus Holz hätten sein können.
    Er drehte sich nicht um.
    Sie schlug ihn wieder und wieder und wieder. Ein paar verirrte Schläge trafen ihn im Gesicht und an den Ohren. Ein paar landeten am Hals und taten höllisch weh, sodass er vor

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