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Der Totenmeister: Thriller (German Edition)

Der Totenmeister: Thriller (German Edition)

Titel: Der Totenmeister: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Stone
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Scheiß machen die mir das Geschäft kaputt. Kein Mensch will mehr eine Line ziehen oder was kiffen, die wollen alle nur noch Freejack rauchen. Und wir reden hier über die Collegekids und Modetypen, mit denen ich normalerweise Geschäfte mache.
    Wie dem auch sei, solltet ihr irgendwann mal vor Mittag im Apartment 302 in den Flamingohäusern draußen am Palmetto Expressway vorbeischauen, werdet ihr zwei kleine Chemiker bei der Arbeit antreffen und eine komplett neue Drogenwelle aufhalten.«
    »Die Drogenfahndung wird begeistert sein, da bin ich sicher«, sagte Max. »Du bist ein vorbildhafter Bürger, Drake.«
    »Man hilft ja gern. Du kennst mich«, murmelte Drake mit Toast im Mund. »Ach, übrigens, wenn du irgendwie rausfinden kannst, wie die das Zeug herstellen, lass es mich wissen, ja?«

41
     
    Eva Desamours zuckte zurück vor Schreck und vor Angst, als sie ins Badezimmer kam, um ihren Sohn zu baden, und ihn im Frotteemantel neben der dampfenden Wanne stehen sah. Es war, als wäre ihr schlimmster Albtraum wahr geworden. Sie glaubte, man habe ihren Sohn zum Zombie gemacht und ihn geschickt, um sie zu töten.
    Dann sah sie, dass seine Augenbrauen noch da waren, und ihre Angst schlug augenblicklich in Wut um.
    »Was hast du gemacht? Mit deinem Haar?!«, brüllte sie.
    »Ich … Ich wollte nur … Ich wollte nur mal sehen, wie das aussieht«, stammelte Carmine.
    Er hatte sich den Kopf rasiert.
    Keine gute Idee, sie nicht vorher zu fragen, das wusste er, aber er hatte nicht die Zeit gehabt.
    Sie warf die Tür zu und sah ihn zornig an, ihre Miene, die eben noch Verwunderung gezeigt hatte, hatte sich in Sekundenschnelle zu einem Ausdruck ungezügelter Streitlust gewandelt. Mit hochgezogenen Schultern und leicht vorgestrecktem Kopf kam sie auf ihn zu, die Fäuste geballt, die Halsketten unter ihrem schlichten blauen Kleid klirrten laut.
    O nein, dachte er, ein Monsterkoller.
    Carmine wich ein paar Schritte zurück. Sie war ein wütender Bulle und er ein in die Ecke gedrängter Matador, keine Tricks mehr auf Lager, keine Rettung in Sicht.
    Nachdem er diesem Bullen in den Fuß geschossen hatte, hatte er das Auto und die Kleider, die er getragen hatte, verbrannt und die Waffe ins Meer geworfen. Dann hatte er sich einen völlig neuen Look zugelegt. Er trug jetzt Jeans, Turnschuhe und eine verspiegelte Pilotenbrille von Ray Ban, die viel zu groß war für sein schmales Gesicht und ihm leicht schief auf der Nase hing. Es war ihm egal. Oberste Priorität war es im Moment, den Ball flachzuhalten, bis dieses Gewitter an ihm vorbeigezogen war. Er hatte gehört, dass der Bulle abgenippelt war, einfach so, und das hatte ihn echt fertiggemacht. Jetzt wurde er wegen Mordes gesucht. Wie konnte man an einem Schuss in den Fuß sterben? Da musste noch was anderes passiert sein auf dem Weg ins Krankenhaus. Vielleicht hatten die Sanitäter ihm das falsche Blut gegeben oder so was.
    Als Letztes hatte er sich von seinen Haaren getrennt. Eine Schwuchtel in Coral Gables hatte sie ihm abrasiert und anschließend mit Wachs entfernt. Die Tunte war sogar scharf auf ihn gewesen, hatte ihm den Kopf gestreichelt und ihn hinterm Ohr gekitzelt. Verstehen konnte er das. Selbst mit Kojak-Glatze sah er noch verdammt gut aus.
    »Warum hast du mich nicht um Erlaubnis gefragt?« Seine Mutter stand so dicht vor ihm, dass sie sich fast berührten. Ihre Augen – kleine, trockene, harte schwarze Perlen voller Wut und Gift – bohrten sich in seine.
    »Erlaubnis w-wofür?« Er hatte seiner Mutter nicht nur nicht von der neuen Frisur erzählt, sondern auch nicht von dem Polizisten.
    »Dafür!« Sie riss den Arm hoch und schlug ihm mit einer solchen Geschwindigkeit auf den Hinterkopf, dass er die Bewegung kaum wahrgenommen hatte.
    »Ich … ich … weiß nicht. Ich … ich … ich hatte einfach den Gedanken und bin losgegangen und hab’s gemacht«, sagte Carmine, und seine Stimme überschlug sich, ein Wimmern und Winseln.
    »Du hattest ›einfach den Gedanken‹ und bist ›losgegangen und hast es gemacht‹?« Sie äffte seine Stimme nach, dann brüllte sie: »Du hast nicht einfach irgendwelche Gedanken zu haben und loszugehen, OHNE MICH VORHER UM ERLAUBNIS ZU FRAGEN!«
    Sie boxte ihn in die Brust, aber der Mantelkragen absorbierte den Schlag, sodass er nur als schwacher Klopfer zu ihm durchdrang. Das gab ihm Mut. In Gedanken war er plötzlich draußen auf der Straße, und sie war eine vorlaute Karte, die das Maul zu weit aufriss.
    »Einen Scheiß werd ich tun!

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