Der Totenmeister: Thriller (German Edition)
– freier Fall durch dichten Nebel. Seine Augen wanderten nach rechts und nach oben. Er brauchte Anweisungen.
Max warf Sandra einen kurzen Blick zu.
Dann sah er, wie Schweißband sich drehte, wie er zuerst den Kopf, dann den ganzen Körper zum Gebäude wandte. Er schaute zum mittleren Fenster hoch.
Mehr brauchte Max nicht.
Er stürzte sich zwischen ihn und Sandra und stieß Sandra zu Boden.
»Los, zum Wagen! Und bleib unten!«, schrie er, während er Schweißband von hinten den Arm um die Kehle legte, ihm das Knie in den unteren Rücken rammte und ihm die Luft abdrückte.
Schweißband ließ die Waffe fallen. Er schlug und trat um sich, versuchte Max abzuschütteln, keuchte, gurgelte und schnappte nach Luft.
Max rammte ihm die M16 unter die Achsel und feuerte auf das mittlere Fenster. Er hörte ein Kreischen und einen Schrei.
Aus dem Gebäude kam ein Schuss und traf Schweißband mitten in die Brust, sodass er mit Max zu Boden ging. Der Aufprall schlug Max das Gewehr aus der Hand. Schweißband stürzte sich darauf. Max zog die Pistole, die er am Fußknöchel trug, und jagte ihm eine Kugel in den Kopf.
Jenseits der Scheinwerfer brach ein Sperrfeuer automatischer Gewehre los, und ein Schwarm Kugeln nach dem anderen pfiff durch die Luft, durchsiebte Joes Auto, zerstörte die Scheinwerfer.
Er sah, wie Sandra hastig auf den Wagen zukroch.
Der Scharfschütze oben im Fenster feuerte dreimal auf ihn und verfehlte seinen Kopf um immer weniger Zentimeter. Max hievte Schweißbands Körper auf die Seite, der sofort von zwei Kugeln getroffen wurde. Max erwiderte das Feuer und leerte sein Magazin in das schwarze Loch, das das Fenster war.
»Bewaffnete am Kanal und im dritten Stock! Go! Go! Go! Go!«, schrie Joe ins Funkgerät und gab eine Salve auf das mittlere Fenster ab. »Unten bleiben, verdammt!«, schrie er Ismael an, während immer mehr Blei den Wagen durchsiebte, die Windschutzscheibe zerschmetterte und die Vorderreifen zerschoss. Der Wagen sackte ein. Mehrere Kugeln schlugen ins Dach ein.
Max packte seine M16, stellte sie auf vollautomatisch und feuerte auf die Reihe der Scheinwerfer.
Joe hörte nicht, wie die Tür aufging, und sah nicht, wie Ismael aus dem Wagen kroch.
Max hörte hinter sich Wasser platschen, er drehte sich um und sah eine dunkle Gestalt, die auf ihn zukam.
Ismael. Was zum Teufel …?
Ismael wurde nach hinten gerissen und fiel auf den Rücken.
Im dritten Stock hörte er jemanden schreien: »Nein!«
In diesem Moment hatte Sandra es zum Wagen geschafft und kroch hinein.
Zwei Scheinwerfer leuchteten gleichzeitig die Reihe der Wagen und das Gebäude an.
Max hatte die Hubschrauber nicht gehört, genauso wenig wie Solomons Männer.
Zwei parallele Strahlen hochkalibriger Leuchtspurmunition fielen vom Himmel und bohrten sich in die obere Etage des Gebäudes, rissen das Mauerwerk auf und prasselten durch die offenen Fenster.
Einer der Hubschrauber war direkt über Max. Leere Projektilhülsen landeten klirrend auf dem Boden.
Von den Autos kamen keine Salven mehr, Solomons Leute wurden erst vom Hubschrauber aus, dann von hinten, vom Kanal her, mit Maschinengewehrfeuer eingedeckt. Die Scheinwerfer verloschen einer nach dem anderen. Motoren wurden angelassen. Ein Auto fuhr aus der Reihe los, schlingerte und krachte in das Gebäude.
Mehrere Leute rannten auf Max zu, sie schossen. Er feuerte zurück. Genau wie Joe, der sich aus dem Fenster lehnte und aus der Atchisson feuerte.
Dann kamen von hinten Ricos SWAT-Teams und eröffneten das Feuer auf die Übriggebliebenen.
Der Lieferwagen ging in die Luft.
Solomons Männer wurden niedergemäht. Sie landeten auf dem Gesicht, auf der Seite oder fielen nach hinten über.
Manche ließen die Waffen fallen und hoben die Hände, aber auch sie wurden erschossen – von oben oder von vorn, manchmal sowohl als auch.
Dann verstummten die Gewehre. Einer der Hubschrauber drehte ab und flog Richtung Flughafen, den Suchscheinwerfer auf den Boden gerichtet.
Max drehte sich um und hielt nach Sandra Ausschau. Sie war nirgends zu sehen.
Er rief nach ihr.
Die SWAT-Teams rannten an ihm vorbei.
»Sandra?« Er stand auf und ging zum Wagen.
Sie lag auf dem Rücksitz, die Hände auf die Ohren gepresst, sie zitterte.
Sie schrie und trat um sich, als Max sich über sie beugte. Als sie ihn erkannte, setzte sie sich auf, warf ihm die Arme um den Hals und klammerte sich schluchzend an ihm fest.
»Alles in Ordnung, Liebling. Es ist vorbei«, sagte er und küsste sie auf
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