Der Totenmeister: Thriller (German Edition)
Eldon und wedelte sich den dicken, beißenden Rauch aus dem Gesicht.
Einer der Funker vermeldete, vom Haus der Desamours‘sei ein dunkelblauer Mercedes abgefahren.
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Das Tageslicht wurde schwächer. Carmine ließ den Blick über das Gelände unter ihm schweifen, von links nach rechts: sechs Autos und ein weißer Lieferwagen parkten mit dem Heck zu dem dreckigen, braungrünen Wasser des Biscayne-Kanal, ungefähr dreißig Leute standen herum. Er sah ein paar bekannte Gesichter: Auftragskiller, die zum Kern des SNBC gehörten, viele davon noch von der alten Garde, Solomons erster Gang in Liberty City. Die anderen kannte er nicht, die meisten waren Männer, nur ein paar wenige Frauen dabei. Sie gingen umher, unterhielten sich, rissen Witze, lachten, aber ihre Stimmen trugen nicht. Die meisten hatten kugelsichere Westen an, und alle trugen die gleichen beschissenen Disco-Revival-ChompuChron-Uhren, die Solomon auch ihm aufs Auge gedrückt hatte. Carmine hatte reichlich schwere Artillerie von einem zum anderen wandern sehen: Uzis, Macs, M16, Kalaschnikows, Mossberg Pumpguns, ein paar britische SLRs. Die Hauptattraktion, eine österreichische Steyr AUG mit dem durchsichtigen Magazin und dem futuristischen Design, war von allen mit Ehrfurcht behandelt worden, als stamme sie direkt aus dem Film Der Schakal . Hinter ihnen ein breites, lang gezogenes, flaches Stück Land, braune Erde, hier und da ein paar tote oder sterbende Grasbüschel, rechts und links davon nichts.
Carmine schaute auf die Uhr: 6.47 Uhr blitzte es auf Knopfdruck rot auf dem LED-Display auf. Er war noch nicht ganz eine Stunde hier. Er war nervös wie noch nie und schwitzte wie ein Schwein, das Hemd klebte ihm an der Brust, am Rücken und unter den Achseln, seine Hose war zwischen den Beinen feucht. Es war heiß hier oben im dritten Stock des halb verfallenen Gebäudes. Der Lärm der ununterbrochen startenden und landenden Maschinen auf dem Flughafen in der Nähe trug auch nicht gerade zu seiner Beruhigung bei – jede Menge Jets und Zweisitzer mit knatternden Motoren, quietschende Reifen auf der Rollbahn. Die schwereren Flugzeuge brachten bei der Landung das ganze Gebäude zum Wackeln, sodass der Putz von den Wänden fiel und Staub aufwirbelte, den er einatmete und wieder ausnieste. Solomon, sein Fahrer Marcus, Bonbon und seine beiden Killerlesben – wie hießen die gleich noch? Ach ja, Danielle und Jane -, waren auch da, sie standen hinter ihm und sagten wenig. Ab und an kam Bonbon zu ihm und schaute durch die leere Fensteröffnung nach draußen, um seine Truppen zu inspizieren und über Walkie-Talkie mit ihnen zu sprechen, wobei er nichts von Bedeutung zu sagen hatte, wahrscheinlich fuhr er einfach drauf ab, heute mal den General zu spielen.
Im Auto auf dem Weg hierher hatte Solomon das Radio anstellen, einen Nachrichtensender suchen und aufdrehen lassen. Sam Ismael war von einer bewaffneten Bande aus einem Polizeikonvoi befreit worden. Ein Polizist war ums Leben gekommen. Bonbon hatte das ohne Ende amüsiert.
»Sieht aus, als wollte Mingus seine Schlampe dringend wiederhaben – Scheißbulle!« Er hatte in die Hände geklatscht und sich auf die wabbeligen Oberschenkel geklopft und gelacht, ein schrilles Stakkatoschnaufen.
Ohne dass irgendjemand irgendetwas gesagt hatte, hatte Carmine begriffen, was sie von ihm wollten.
Gegen 20.00 Uhr war es fast dunkel. Schwere Scharlachrot- und Purpurtöne und Schwarz mit einem Hauch von Orange beherrschten den Himmel. Der Bereich direkt vor dem Gebäude war von einem schwachen, metallisch blauen Lichtschein erhellt, als hätte das Mauerwerk das Umgebungslicht des Flughafens aufgesogen.
Bonbon kam zu ihm, seine kleinen Füße zerknirschten den Dreck auf dem Fußboden, sein Eintritt in Carmines Orbit wurde begleitet vom Gestank nach Süßzeug und Verwesung, der aus seinem Mund kam, und dem Knisterns seines Walkie-Talkies.
Doch es war Solomon, der das Wort an ihn richtete.
»Max Mingus wird zwischen zehn und elf mit Sam Ismael hier eintreffen. Seine Freundin wird aus dem Lieferwagen zu ihm gebracht. Sie werden sich da unten in der Mitte treffen, rechts von dir. Mein Mann wird zwei Schritte zurücktreten. Ich will, dass du zuerst sie erschießt. In den Kopf. Dann zähl bis vier und erschieß ihn. Meinst du, du kriegst das hin?«
»Ich hab so was noch nie gemacht.« Carmine sah Solomon an die Wand gelehnt dastehen, direkt neben seinem Gewehr, nur seine Augen blitzten in dem schwachen Licht. »Warum holst du
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