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Der träumende Diamant 1 - Feuermagie

Titel: Der träumende Diamant 1 - Feuermagie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shana Abé
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Körper an seinem.
    Ihm war kalt, er war in der Hölle, und sie war gefroren. Es war grimmiger Frost, und Eiszapfen bohrten sich in seine Gelenke. Wie sehr er sich auch bewegte, ihm wurde nicht wieder warm. Wenn er zu fliegen versuchte, merkte er, dass er auf den Boden zurückgerissen wurde. Wenn er versuchte, Schutz zu finden, prallte er nur auf Mauern, den Boden oder gegen einen leisen, stöhnenden Wind, der ein Lied für ihn sang, welches vom ruhigen Tod handelte.
    Ihre Worte, ihr Flüstern. Ihre Hände, die sein Gesicht streichelten.
    Endlich waren die Ratten verschwunden. Sie hatten sich in der Hitze in Luft aufgelöst. Da war eine sengende Äquatorialsonne. Nicht, dass er je am Äquator gewesen wäre, aber er war sich sicher, dass die Sonne sich dort so anfühlen musste, diese kochende, würgende Wärme, dieser niedergehende Feuerball, der ihn in einem Stück kochte, der seine Haut verkohlte und seine Körpersäfte brodeln ließ, als wäre er ein Hühnchen, bereit zum Verzehr. Er lag keuchend dort, außerstande, die Luft einzuatmen, weil es zu sehr schmerzte, seine Lungen versengte und wie Hagelgeschosse durch seinen Körper peitschte. Er konnte sich nicht bewegen. Und er konnte noch immer keinen weiteren Atemzug ertragen.

    Sie gab ihm Wasser. Sie holte Tücher und kühlte mit dem Wasser seine Haut.
    Er lag auf dem Rücken, flach ausgestreckt auf dem Boden, der sich wunderbar kühl anfühlte und der das Feuer aus seiner Haut sog und in das Herz der Erde vordringen ließ. Da war eine Frau, die sich über ihn beugte, mehr als schön, mit Augen, die bis in seine Seele drangen. Sie war ganz nah und dann wieder in weiter Ferne. Wenn er sie nicht mehr spürte, griff er in der Dunkelheit nach ihr … und fand an ihrer Stelle einen wunderbaren, schmalen Drachen.
    Sie drückte ihn zu Boden. Sie umklammerte seine Flügel, sodass er nicht fliegen konnte, und er drehte den Kopf und schnappte nach ihr.
    Schlampe. Sie war an allem schuld. Sie war es, die ihn - ihn! - hier in diesen Fesseln hielt, in Gesellschaft von Ratten und der Sonne und Schweiß, all das, was ihn immer wieder von neuem plagte, wie oft er sich auch eingebildet hatte, er hätte es hinter sich gelassen. Es war ihr Werk. Sie würde dafür bezahlen. Er war aus gutem Grund Alpha, bei Gott.
    Ihre Hände. Ihr Gesicht. Ihre Lippen auf seinen.
    Und am Ende konnte er es nicht tun. Sie war Geist und Körper, so selten und strahlend wie Schneeflocken im Sonnenlicht, und er brachte es nicht über sich, sie zu verletzen. Sie lag mit ihm verschlungen, weiß und golden und mit langen, langen Wimpern. Ihr Atem passte sich seinen Zügen an, und ihre Gesichter waren aneinandergepresst, als er den Berg hinabrutschte und im Nichts verschwand.
     
    Sie wartete vor dem Lagerhaus und war dankbar für den Schleier und den Hut, die ihre auffälligsten Spuren verbargen: Müdigkeit, zerwühltes Haar und die Blutergüsse entlang ihrem Wangenknochen, die von dem Moment stammten,
in dem es Christoff gelungen war, ungehindert um sich zu schlagen und sie dabei zu treffen. Welcher Tag war heute? Mittwoch? Donnerstag? Ein buttermilchfarbener Himmel zog sich rasch zu, und ein Sturm kündigte sich an, eine schwüle Dunkelheit, die sie in dem aufkommenden Wind auf der Zunge schmecken konnte.
    Sie sah den vorbeieilenden Menschen zu, bis sie genau die Art von Boten fand, die sie brauchte: eine Flussratte, nicht älter als vierzehn, ungewaschen und hungrig, mit schlaksigen Beinen und stechenden, gierigen Augen.
    »Nimm das hier«, sagte sie zu ihm und reichte dem Kind eine glänzende halbe Krone. »Unter dieser Adresse wirst du einen Jungen namens Zane finden. Sag ihm, dass seine Herrin ihn bittet, zu kommen und dir zwei weitere Kronen dafür zu geben, dass du ihn hierher führst.« Sie packte ihn am Arm, ehe er davonschoss. »Enttäusche mich nicht. Dir würden die Folgen nicht gefallen.«
    »Ja, Ma’am.«
    Und sie ging zurück ins Lagerhaus, um auf Zane zu warten.
     
    Zwei Stunden später kehrte ihr Botenjunge zurück. Sie hörte sein zögerliches Klopfen an der Vordertür und eilte ihm entgegen, während sie sich einen Schal um die Schultern schlang. Dann zog sie ihn mit sich um das Gebäude herum, wo der Wind sie sehr kalt umwehte und nach Regen roch.
    »Er war nicht da, Ma’am«, sagte die Ratte und wischte sich mit der Hand über das Gesicht. »Ich hab ’ne Nachricht bei einem Mädchen hinterlassen. Kann ich die beiden Kronen trotzdem kriegen?«

    Sie wusste nicht, wie lange sie ihn

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