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Der träumende Diamant 1 - Feuermagie

Titel: Der träumende Diamant 1 - Feuermagie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shana Abé
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Nachtwache beim ersten Schrei angerannt kommen.
    Trotz der Kälte geriet er ins Schwitzen. Der schmutzige Clem war unter solchen Umständen festgenommen worden, als er gerade in ein Haus in Mayfair einbrach. Dachte, er wäre der beste Einbrecher, und prahlte gerne mit seiner Fingerfertigkeit - wirst nie so gut wie ich werden, du kleiner Köter -, und nun verrottete er in Lud Gate, und Zane, sein früherer Schüler, hatte die Werkzeuge. Nicht, dass Clem sie je wieder würde benutzen können. Nicht bei der Gicht, die seine Finger auffraß …
    Na also. Das Schloss gab nach. Mit einem Ächzen öffnete sich die Tür. Zane trat ein, und rasch schloss er sie hinter sich, indem er beide Hände dagegendrückte.
    Er zog sein Messer aus dem Gürtel. In der Küche war es sehr, sehr kalt.
    Jetzt wusste er, wohin er gehen musste, den seitlichen Flur entlang, die Haupttreppe hinauf. Beim leisesten Knarzen blieb er stehen - aber es war nur ein Dielenbrett -, und nach einem hölzernen Knacken - auf dem Dachboden? - hielt er in vollkommener Stille den Atem an.
    Aber das Schlafzimmer des Marquis war leer. Ebenso wie alle anderen, selbst das, in dem sie ihre Sachen untergebracht hatte. Er erkannte den Koffer mit den blauen und pfirsichfarbenen Streifen sofort. Die wenigen Männerstiefel und Damenschuhe, alle in ihrer Größe, bildeten eine saubere Reihe im Schrank.
    Das Haus war verlassen. Er hatte recht gehabt, was Langford betraf. Ein Kater.
    Zane ging zurück in Rues Zimmer und ließ sanft die Hand über ihre Bettdecke gleiten. Dann hob er ein Kissen und presste sein Gesicht hinein. Es roch nach ihr, kaum wahrnehmbar. Sie würde zurückkommen.

    Er sah sich im Zimmer um und entschied sich für die Chaiselongue, weit entfernt in einer Ecke, auf der Kissen aus glänzendem, steifem Satin lagen, auf denen er herumrutschte, ohne eine gemütliche Position zu finden. Aber das war gut so. Er legte seinen Kopf auf die Polsterung und starrte aus dem Fenster, bis das Mondlicht in seinen Augen brannte. Langsam senkten sich seine Lider.
     
    Sie verließen den Maskenball so, wie sie sich eingeschlichen hatten, verstohlen durch die Schatten schleichend. Rue trug nur Strümpfe an den Füßen und presste eine Hand auf ihr zerrissenes Mieder. Christoff hatte sich lediglich sein Hemd und die Kniebundhosen übergezogen und trug den Rest der Kleidung als Bündel unter dem Arm.
    Sie waren durch das Fenster der Bibliothek geklettert. Er hatte sie gar nicht gefragt, sondern einfach das Fenster weit geöffnet und sein Kostüm und beide Paar Schuhe auf den Kiesweg unter ihnen geworfen, wo sie mit einem scharfen Klatschen gelandet waren. Das Geräusch hatte beängstigend durch die Nacht gehallt. Als sie hinter dem Schirm stehen geblieben war, war er zu ihr zurückgekommen, hatte sie ohne Worte zu den offen stehenden Fensterflügeln gezogen und ihr nur einen schnellen, glühenden Kuss gegeben, der alle schmerzenden Stellen an ihrem Körper pochen ließ.
    Ein Lichtstrahl löste sich von der Tür; durch den Windzug öffnete sich der Spalt. Jemand kicherte ganz in der Nähe.
    Christoff vollzog die Wandlung, schob sich über die Fensterkante und hinab auf den Boden, abgeschirmt von der Hecke aus eingetopften Buchsbäumen, die zwischen Marlbrokes Haus und dem benachbarten wuchsen. Aus dem Rauch formte sich ein Mann. Er hob ihr sein Gesicht entgegen und wartete.

    Rue legte die Hände auf das Sims. Sie wollte sich nicht verwandeln. Sie wollte den Schutz nicht verlieren, den ihr ihr Kleid bot, so dürftig diese Bedeckung auch war. Aber die Tür zur Bibliothek öffnete sich noch weiter. Einige Männer blieben unmittelbar davor stehen und unterhielten sich über Pferderennen.
    Christoff verwandelte sich erneut, Rauch stieg zu ihr empor und umwehte sie, ihre Hände und Arme und Haare. Sie hatte noch nie Derartiges gespürt, sie hatte sich nie vorgestellt, wie es sein könnte, einen anderen Drákon auf diese Weise zu berühren. Er war kühl und blendend, und sie hielt den Atem an.
    Die Männer wurden hitziger in ihrer Diskussion. Ihre Schatten fielen auf den Teppich vor dem Eingang.
    »Ich komme«, murmelte sie Kit zu und schwang ihre Beine über das Fensterbrett, drehte sich vorsichtig um - die brokatgoldenen Flügel schabten am Holz, und sie verlor einige der schwarzen Perlen von ihrem Kleid - und ließ sich langsam hinunter, bis ihre Füße an der Kalksteinmauer Halt fanden und sie nur noch an den Händen hing. Dann ließ sie los. Es war nicht tief, und Kit war dort,

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