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Der träumende Diamant 3 - Drachenmagie

Titel: Der träumende Diamant 3 - Drachenmagie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shana Abé
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hatten Uhren. Man wahrte besser den Schein, vor allem nachdem der Marquis und seine Frau verschwunden waren.
    Ihre gemeinsamen, lustigen Melodien alle drei Stunden verursachten eine Menge Lärm, der von den Marmorböden und den Wänden widerhallte.
    Aber die Schläge von Maricaras Fäusten gegen die Tür schienen die Uhren noch übertönen zu wollen.
    Der Majordomus eilte über die weißen und schwarzen Bodenfliesen zu ihm herüber und neigte den Kopf.
    »Mylord, wir haben versucht, Euch zu erreichen …«
    »Daran zweifle ich nicht. Ich hielt mich außerhalb der Grafschaft auf.«
    »Das wurde uns berichtet. Ich bitte um Vergebung, Mylord, aber keiner wusste genau, was mit ihr zu tun sei. Sie hatten
den Befehl hinterlassen, sie unter allen Umständen allein zu lassen, und ohne die Möglichkeit, die Tür zu öffnen …«
    »Ja, das ist in Ordnung. Danke.«
    Kimber eilte sich nicht, zu ihr zu kommen. Viele Diener beobachteten ihn, blass und unterwürfig. Er war der Alpha, also mäßigte Kimber seine Schritte. Aber er begab sich auf direktem Weg zu ihr, strich sich mit einer Hand glättend über das Haar und wischte sich ein verirrtes Blatt vom Rock.
    Man hatte ihn bei Tagesanbruch aus dem Bett gezerrt. Er hatte sich im Dunkeln Kleider übergeworfen, ohne seinen Kammerdiener aufzuwecken, und seitdem nach dem Mädchen gesucht.
    Näher beim Toten Raum entwickelte sich der Lärm zu etwas, das eher einem gedämpften Donnern glich; in der Tür konnte er allerdings keine von ihren Fäusten geschlagene Beulen entdecken. Sie bestand aus vier Fuß dickem Eisen, und selbst dem stärksten Drákon wäre es schwer gefallen, sich seinen Weg durch sie hindurchzuschlagen. Er konnte sich nur ausmalen, wie die andere Seite aussehen mochte.
    Kimber wuchtete den Eisenriegel hoch, fand den Schlüssel an seiner Kette, schob ihn ins Schloss - der letzte Donnerschlag verhallte gerade - und zog die Tür auf.
    Sie stand mit wirrem Haar da, und hoch oben auf ihren Wangen leuchteten zwei rosa Flecken. Ihre Augen glitzerten, die Füße hatte sie weit auseinander auf den Boden gestemmt - sie trug ein Nachthemd aus transparentem Musselin; er konnte deutlich ihren Körper darunter erkennen, die Farben ihrer rosigen Brustwarzen, das dunkle Dreieck zwischen ihren Schenkeln, die lockenden Kurven. Sie hielt etwas in der Hand, bei dem es sich um das geschwungene, anmutig geformte, jetzt an der Basis sauber abgebrochene Bein eines Stuhls handeln musste.

    Maricara richtete sich, den Arm immer noch angespannt, hoch auf.
    »Guten Morgen«, sagte Kimber. »Möchten Sie sich mir beim Frühstück anschließen?«
    Sie holte tief Luft und spuckte etwas in ihrer Sprache, die er nicht verstand, abgehackt und schnell, während sie das Kinn hob.
    »Heringe, glaube ich«, fügte er hinzu. »Und Eier, wenn Sie mögen. Ich bin mir sicher, dass es auch pochierten Lachs gibt.«
    »Bastard!« Immerhin war das jetzt Englisch. »Ich habe Ihnen vertraut!«
    »Es scheint ein paar Minuten nach dem Morgen zu sein …«
    »Ein paar! Ich versuche seit Stunden, hier hinauszukommen!«
    Mit nach oben gedrehten Handflächen streckte er die Arme nach ihr aus. »Ich entschuldige mich. Aus tiefstem Herzen. Wenn Sie sich in einen Drachen verwandeln und mich beißen wollen, dann werde ich Sie nicht aufhalten. Ich bitte nur darum, dass Sie mich nicht zuerst mit dem Stuhlbein verstümmeln. Ich habe einen - anstrengenden Morgen hinter mir.«
    Mit diesen Worten trat er von der Türöffnung zurück. Er wollte sicherstellen, dass ihr bewusst wurde, nicht in der Falle zu sitzen, dass der Korridor, dessen winzige Steinfugen und Vertiefungen von schwachem Tageslicht aus dem Hauptgang hervorgehoben wurden, leer war.
    Ein kleiner Hauch von Feindseligkeit in ihrer Haltung verschwand. Langsam senkte sie den Arm, bis das geschwungene Holz seitlich ihre Wade berührte.
    Das Tageslicht reichte nicht weit in den Toten Raum hinein. Alles hinter ihr lag in rabenschwarzer Finsternis, das
Bett, die Gobelins, der Boden. In ihrem Nachtgewand aus fließendem Weiß, mit ihrem gelösten Haar, ihrer Porzellanhaut schien sie das Licht auf sich zu ziehen, so dass es beinahe so aussah, als ginge ein Glühen von ihr aus.
    »Aber«, fuhr er fort, weil sie weder sprach noch sich bewegte und er etwas tun musste, um sich selbst von seinem Bedürfnis abzulenken, zu ihr zu gehen und sie in die Arme zu schließen, »wenn Sie mich wirklich mit dem Ding da schlagen wollen, dann halte ich das wahrscheinlich aus. Eine Bitte habe

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