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Der träumende Diamant 3 - Drachenmagie

Titel: Der träumende Diamant 3 - Drachenmagie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shana Abé
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Allein.
    Maricara zu finden hatte allem Anschein nach die ganze Angelegenheit für alle Zeiten aus seinen Händen genommen, und offen gesagt, hatte er Erleichterung verspürt. Der Fall war erledigt; er konnte mit dem Versuch aufhören, Dinge zu fühlen, die er niemals zustande bringen würde. Romantische Liebe war für die Anderen . Er würde eine Prinzessin heiraten, wie es seinem und ihrem Schicksal entsprach, und sie würden ihre Tage damit verbringen, ihr Volk zu führen, ihre Kinder aufzuziehen und für zukünftige Generationen neue Kraft zu schaffen. Das erschien ihm folgerichtig und sinnvoll für den Stamm zu sein; er konnte sich kein einziges Gegenargument vorstellen, als der Rat seine Wahl traf:
    Maricara von den Zaharen .
    Sie war ein Name auf einem Stück Papier. Er hatte nicht die geringste Vorstellung, wie sie aussehen mochte, wie groß sie war, welche Farbe sie besonders liebte, wie ihre Stimme klang. Wenn ihm jemand gesagt hätte: Spiegelaugen bis zu Ihrer Nase, königsblau, rauchig süß … wären das immer noch leere Worte gewesen.
    Ihre wirkliche Erscheinung übertraf alle seine Erwartungen. Es gab keine Worte, deren Bedeutung ihr gerecht geworden wären. Er empfand Gefühle. Er verspürte Erregung, den Gezeitenstrom von Verlangen, überwältigend tief.

    Sie würde nicht wie das grinsende Mädchen auf seinem Rücken sein, wenn er hinauf in die Nacht stieg. Sie würde das auf dem Wind reitende wilde Tier neben ihm sein, das ihm neue Schleifen und Tricks beibrachte und die Welt so sah wie er. Erhaben und nach dem Firmament greifend.
    Zum ersten Mal in seinem Leben lernte Kimber etwas kennen, das jenseits lag von Pflicht, Fleischeslust und Hingabe an seine Art. Er begann, sein eigenes Selbst zu verstehen. In dieser allerersten Nacht war sie aus dem Schatten erschienen, und wo vorher Leere in seiner Brust geherrscht hatte, brannte nun ein weißglühender Funke. Endlich sprach sein Herz: Du hast sie gefunden .
    Sie war ein Wunder. Sie zu kennen, sie in der Wirklichkeit zu berühren, eine Prinzessin mit Flügeln … ein Wunder.
    Nach den ältesten Gesetzen seiner Art waren sie bereits verheiratet, Alpha mit Alpha. Die Zeremonie würde eine bloße Formalität sein. Aus diesem Grund hielt sich Rhys fern, deshalb waren die anderen Männer sorgfältig darauf bedacht, ihr viel Raum zu lassen, obwohl sie von ihr angezogen wurden. Kimber neigte zu der Annahme, dass auch Maricara das wusste. Aus diesem Grund hatte sie zugelassen, dass er sie küsste. Und deshalb verweigerte sie sich ihm jetzt.
    Durch die dunkler werdende Dämmerung raste sie neben ihm dahin, Rauch und Schönheit, folgte ihm nach Süden, wobei sie zweifellos seine Eile spürte. Mit zunehmender Geschwindigkeit wurde sie dünner und dünner, bis sie wenig mehr war als ein Rauchfädchen vor der blaugrauen Abenddämmerung.
    Booke hatte die Führung übernommen. Kimber spürte, wie die letzten Sonnenstrahlen verschwanden. Der Boden unter ihnen wurde jetzt flach und war zunehmend weniger
deutlich zu erkennen. Der Wald machte wieder Wiesen und Feldern Platz, dann kleinen, abgeschiedenen Dörfchen, Mühlen und Viadukten, deren Wasser silbern schimmerte, als sie über sie hinwegsausten. Er sah Herden von durchnässten Schafen.
    Harrogate tauchte als Lichtschleier am Horizont auf, ein neblig dünner Schein, der sich in krumme mittelalterliche Straßen und sehr moderne Gebäude auflöste. Der rostige Geruch geschmolzenen Eisens traf ihn schon Meilen entfernt, sofort gefolgt von dem Gestank von Schwefel. Es handelte sich um eine offensichtlich reiche Bäderstadt, mit Türkischen Bädern und Dampfräumen und mehr als nur ein paar Leuten, die Kimber kennen mochte und die dort ihre freie Zeit verbrachten. Die Stadt war nicht so groß wie York, aber weit größer als Darkfrith. Wenn er Acht gab, dann konnte er es vermeiden, überhaupt irgendwem in die Arme zu laufen. Zumal er nackt sein würde.
    Und seine Braut ebenfalls.
    Booke führte sie gefährlich nahe an den zentralen Platz der Stadt heran, wo sich selbst bei diesem Wetter Reiter auf den Straßen drängten und Läden mit in schimmernde Fenster gesetzten Lampen lockten. Unter dem Schwefelgestank erhoben sich jetzt weitere Gerüche nach Menschen, nasser Kleidung, Tee und Gin und den Fleischpasteten einer Bäckerei. Er hörte Männer lachen. Er hörte Geiger und das Klatschen von Spielkarten auf Filz.
    Als Nebel trieben sie jetzt langsamer dahin, denn im Licht der Laternen mit ihren Kerzen waren sie jetzt

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