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Der Traum des Highlanders

Der Traum des Highlanders

Titel: Der Traum des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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»Ja! Als Jungen haben wir uns immer hier oben vor unseren Mamas versteckt. Ich kann mich daran erinnern, dass es Höhlen gab.« Dann legte er die Stirn erneut in Falten und fügte mit Grabesstimme hinzu: »Wahrscheinlich hat der Erdrutsch sie alle zerstört.«
    »Vielleicht auch nicht«, widersprach sein Neffe ihm. »Wo genau habt ihr gespielt?«
    »Da drüben«, meinte Ian und zeigte auf die andere Seite des Damms. »Ungefähr hundert Meter oberhalb des Flusses gab es eine Höhle, in der wir oft herumgeklettert sind. Da oben kam man wieder heraus«, fügte er hinzu und fuhr mit ausgestreckter Hand über die Narbe, bis sie auf eine Insel mitten auf dem Wasser wies. »Nur, dass dort damals keine Insel, sondern ein steiler Hügel war. Die Höhle wurde immer schmaler, bis man sich mit Füßen und Rücken gegen die Wände stemmen musste, bevor man wie aus einem Schornstein herausgekrochen kam.«
    Robbie lenkte sein Pferd am Ufer des Sees entlang in Richtung Damm. »Kommt«, forderte er die beiden anderen auf. »Erst suchen wir nach dem tiefer gelegenen Eingang. Falls er unter Geröll begraben ist, schwimme ich zu der Insel und gucke, ob ich den anderen Eingang finden kann.«
    Catherine nahm die winzig kleine Insel in der Mitte des Sees in Augenschein. Sie war gut anderthalb Kilometer vom Ufer entfernt, das Wasser schien sehr kalt zu sein. Aber da sie sich bemühte, das Robbie gegebene Versprechen einzuhalten und sich nicht in seine Arbeit einzumischen, ritt sie schweigend hinter den beiden Männern her.
    Sie führten ihre Pferde durch den Wald in das tiefe Tal hinunter, bis der Damm aus gesplitterten Bäumen, Schlamm und Felsen rechts über ihnen lag. Schließlich hatten sie den tiefsten Punkt erreicht, ritten durch das trockene Bett des bis vor einem Monat offensichtlich breiten Stroms und auf der anderen Seite wieder hinauf.
    Ian übernahm die Führung und sah sich suchend um. »Da«, meinte er schließlich, während er sein Pferd anhielt und mit ausgestrecktem Arm auf eine Stelle wies. »Es ist schon Jahre her, Robbie, aber ich glaube, dass der Eingang zu der Höhle irgendwo da oben liegt.«
    Robbie stieg von seinem Pferd, drückte Cat die Zügel in die Hand und blickte erst auf den Damm und dann wieder auf sie. »Wenn ich den Eingang finde, komme ich noch mal zurück und gebe euch Bescheid, bevor ich in die Höhle gehe. Der Damm wirkt auf mich nicht sonderlich stabil, deshalb möchte ich, dass du und Ian an einer höher gelegenen Stelle auf mich wartet.«
    »Und du gehst nicht in die Höhle, ohne es uns zu sagen?«
    Er legte eine Hand auf ihren Schenkel und erklärte ernst: »Ich verspreche es, wenn du versprichst, dass du mir nicht folgst.«
    »Du nimmst mir heute aber ganz schön viele Versprechen ab.«
    »Allerdings«, gab er mit einem breiten Grinsen zu. »Und mir ist aufgefallen, dass du deine Versprechen bisher fast problemlos hältst.«
    Schnaubend stieß sie ihrem Pferd die Fersen in die Flanken und zog Robbies Tier hinter sich her an Ian vorbei die Anhöhe hinauf. Als sie sich aber noch mal umsah, um Robbie daran zu erinnern, ja vorsichtig zu sein, war er schon nicht mehr da.
    »Ich bin wirklich froh, dass der Junge eine gute Frau gefunden hat«, meinte Ian, als er wieder neben ihr ritt. »Keiner von uns hätte gewollt, dass er sich so sehr seiner Berufung widmet, dass er darüber sein eigenes Glück vergisst. Vor allem sein Papa hat sich langsam ernste Sorgen um ihn gemacht.« Ian grinste bis über beide Ohren. »Aber jetzt hat er ja dich. Und ich möchte dir sagen, Mädchen, ich bin wirklich stolz darauf, wie du dich während dieser Reise schlägst. Die meisten anderen Frauen wären sicher die reinsten Nervenbündel und zu nichts mehr zu gebrauchen, fänden sie sich mit einem Mal in einem fremden Land und einer völlig fremden Zeit.«
    Catherine hatte keine Ahnung, wie sie auf sein Lob und seine Freude reagieren sollte, und so setzte sie ein Lächeln auf und murmelte einen leisen Dank. Wenn sie Ian beichten würde, dass es – da sie schließlich nur träumte – ziemlich einfach war, mutig zu sein, und dass sie, wenn sie wieder wach würde, nicht mehr die Frau von seinem Neffen wäre, bräche ihm das sicherlich das Herz.
    Schließlich stiegen sie von ihren Pferden, banden sie an ein paar Büschen fest, setzten sich auf einen Stein, und Ian hielt ihr eine Kleinigkeit zu essen hin. Es war irgendein trockener Weizenkeks, der aussah, als hätte jemand ihn mit einem Hammer fach geklopft und der wahrscheinlich

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