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Der Traum des Satyrs

Der Traum des Satyrs

Titel: Der Traum des Satyrs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Amber
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dann wieder rot auf. Seine Klauen zogen sich mit einem hörbaren Klicken wieder ein. »Auch du hast den Geruch des Amuletts an dir.«
    »Das liegt nur an meiner Verbindung mit ihr«, entgegnete Dominic schnell.
    Die olivhäutige Hand des Dämons senkte sich, um träge mit seinen eigenen Genitalien zu spielen, als würde ihm diese Beschäftigung beim Nachdenken helfen. Schließlich breitete sich ein groteskes Grinsen auf seinem Gesicht aus, als er eine Erklärung fand, die ihm gefiel. »Du lügst, damit sie freikommt. Weil du sie begehrst. Ja. Gut. Gut. Du wirst sie vögeln. So wie mein Ehemann sie gevögelt hat, aber mit besseren Ergebnissen. Du wirst einen männlichen Nachkommen zeugen.«
    »Dein Ehemann?« Erneut stieg Grauen in Dominic auf, als ihm dämmerte, was der Dämon damit meinte.
    »Carlo, so lautete sein Name. Nur Stunden bevor er die Auserwählte gezeugt hat, vergoss ich meinen Samen in seinen Körper. Du musst bemerkt haben, dass er scharf auf dich war. Wir waren ein interessantes Trio, nicht wahr?«
    Dominic fluchte im Stillen. Dieser Dämon hatte Carlo in derselben Nacht gevögelt, in der Emma ihr Kind empfangen hatte? Das bedeutete, dass der Samen von
drei
Männern, alle unterschiedlichen Ursprungs, sich vermischt und ihre Tochter zu dem gemacht hatte, was sie war. Das war eine furchtbare Neuigkeit, und er hatte vor, sie der Frau hinter ihm niemals zu enthüllen.
    Der Dämon deutete auf das Häufchen Decken, unter dem Rose verborgen war. »Doch er war ein Narr, ihr das da zu geben. Welchen Nutzen hat ein Mädchen? Trägt sie etwa den Samen in sich, um mehr ihrer Art zu zeugen? Nein!« Angesichts der Falschheit seines einstigen Ehemanns schlug er sich mit einer Hand an die Stirn, scheinbar ohne zu erkennen, dass Carlo keinen Einfluss auf so etwas wie das Geschlecht seines Nachwuchses hatte.
    So langsam wurde Dominic klar, was genau die Dämonen vorhatten. Sie glaubten, solange sie ihn in ihrer Gewalt hatten, waren sie sicher. Nun, da sie ihn unschädlich gemacht hatten, würden sie nicht länger versuchen, ihn zu töten.
    Stattdessen würden sie Emma, Rose und ihn hier eingesperrt halten und im Laufe der Zeit alle möglichen Kombinationen der Fortpflanzung ausprobieren, in der Hoffnung, einen anderen Auserwählten hervorzubringen, den sie kontrollieren konnten. Ein Prozess, der ohne Zweifel übel für sie drei würde, ohne jedoch die Resultate zu bringen, die die Dämonen erhofften.
    Dominic verbarg seine Gedanken und hob eine Augenbraue. »Und wenn ich mich weigere?«
    Eine scharfe Klaue schnellte in Richtung Emma. »Dann werde ich sie selbst ausprobieren, und wir werden sehen, ob mein Samen das Kind hervorbringt, das du dich weigerst zu zeugen.«
    Mit einem wütenden Knurren machte Dominic einen Satz auf den Dämon zu, doch die Ketten an seinen Handgelenken rissen ihn zurück. Emma stieß einen schrillen Schrei aus, der in Husten überging, und Kurr wich in die Halle zurück.
    Dominic eilte an Emmas Seite. Er hielt sie fest und rieb mit seiner Hand über ihren Rücken, während er den Feind im Auge behielt, der nun direkt vor dem Raum stand und mit seinen Begleitern sprach.
    »Was wollen sie? Sag es mir!«, keuchte sie.
    »Rosetta – und noch andere wie sie. Sie erwarten, dass wir uns hier in diesem Raum vereinigen. Regelmäßig. Und noch mehr …« Plötzlich runzelte er die Stirn, während sein Blick auf ihren Bauch fiel. Er streckte die Hand aus und hielt über ihrem flachen Bauch inne, berührte ihn jedoch nicht.
    »Du erwartest ein Kind«, sagte er. Es war eine einfache, resignierte Feststellung, die nichts von dem Durcheinander an Gefühlen verriet, das gerade in ihm tobte.
    Sie fing seinen Blick auf. Nickte.
    »Mein Kind.«
    »Ja.«
    Angespanntes Schweigen. »Was – keine Fragen? Keine Schuldzuweisungen?«
    »Ich habe nicht verstanden, was letzte Nacht geschehen ist – oder wie es geschehen ist. Aber ich wollte es. Ich will dich.« Sie schloss die Augen, und ihr Gesicht wurde bleich. »Ich fühle mich etwas schwach.«
    »Götter, Emma!« Mit beiden Händen ergriff er ihre Schultern und zog sie eng an sich, während sie ihre Hände über die Ketten an seinen Handgelenken legte. »Du hast dir ja wirklich einen höllischen Zeitpunkt ausgesucht, um …«
    Urplötzlich überkam ihn absolute Dunkelheit, als eine Art großes undurchsichtiges Netz über ihn geworfen wurde. Er hatte sich kalt erwischen lassen. Emma griff nach ihm und versuchte, ihn festzuhalten, während sie seinen Namen rief.

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