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Der Traum des Wolfs

Der Traum des Wolfs

Titel: Der Traum des Wolfs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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aus den Gefolgsleuten irgendwelcher unbedeutender Adliger, die ihrer Königin den Respekt erweisen wollten - und verdächtigerweise nach dem Ende der Kämpfe eintrafen.
    Zweifellos verkündete jeder Einzelne von ihnen seine aus tiefstem Herzen empfundene Loyalität zu Elayne und behauptete, dass seine Männer die ganze Zeit auf ihrer Seite gewesen waren. Vermutlich stießen ihre Worte auf taube Ohren, da Mat aus verlässlicher Quelle von drei Betrunkenen in Schenken wusste, dass Elayne ununterbrochen auf das Reisen zurückgegriffen hatte, um ihre Verteidigung zu rekrutieren. Eine verspätete Ankunft ließ sich leichter vortäuschen, wenn man auf einen Brief reagierte.
    »Mat! Mat!«
    Mat blieb stehen, als Olver angerannt kam. Der Junge hatte angefangen, ein rotes Band am Arm zu tragen, so wie es auch die Rotwaffen taten, aber bekleidet war er noch immer mit braunen Hosen und Mantel. Unter dem einen Arm trug er das zusammengerollte Spielbrett für Schlangen und Füchse, auf der anderen Schulter ruhte ein Bündel.
    In der Nähe stand Setalle zusammen mit Lussin und Edder, den beiden Rotwaffen, die Mat dazu abkommandiert hatte, auf sie und den Jungen aufzupassen. Sie würden bald in die Stadt aufbrechen.
    »Mat«, sagte Olver keuchend. »Du gehst?«
    »Ich habe jetzt keine Zeit, mit dir zu spielen, Olver«, sagte Mat und legte den Ashandarei in die Armbeuge. »Ich muss mich mit einer Königin treffen.«
    »Ich weiß«, sagte Olver. »Aber ich dachte mir, da wir beide in die Stadt gehen, könnten wir zusammen reiten und planen. Ich habe da ein paar Ideen, wie man die Schlangen und die Füchse besiegen kann! Wir zeigen es ihnen, Mat. Soll man mich doch zu Asche verbrennen, aber das werden wir verdammt noch mal!«
    »Wer hat dir bloß diese Ausdrucksweise beigebracht?«
    »Mat. Das ist wichtig! Wir müssen planen! Wir haben nicht darüber gesprochen, was wir tun werden.«
    In Gedanken verfluchte sich Mat, dass er über Moiraines Rettung in Olvers Anwesenheit gesprochen hatte. Es würde dem Jungen gar nicht gefallen, wenn man ihn zurückließ.
    »Ich muss darüber nachdenken, was ich der Königin sagen will«, erwiderte er. »Aber ich glaube, du hast recht, planen ist wichtig. Warum gehst du nicht zu Noal und erzählst ihm deine Ideen?«
    »Das habe ich bereits«, verkündete Olver. »Und Thom auch. Und Talmanes.«
    Talmanes ? Der würde sie doch gar nicht in den Turm begleiten! Beim Licht, wem hatte Olver allen davon erzählt?
    Er ging in die Hocke, um sich auf Augenhöhe mit dem Jungen zu befinden. »Olver, du darfst das nicht allen erzählen. Wir wollen nicht, dass zu viele Leute wissen, was wir vorhaben.«
    »Ich habe es niemandem gesagt, dem wir nicht vertrauen, Mat«, sagte Olver. »Keine Angst. Die meisten waren Rotwaffen.«
    Na toll, dachte Mat. Was würden die Soldaten von einem Befehlshaber halten, der losziehen und gegen eine Horde von Märchenungeheuern kämpfen wollte? Hoffentlich würden sie Olvers Behauptungen als die Fantasie eines kleinen Jungen abtun.
    »Sei einfach nur vorsichtig«, sagte er. »Ich besuche dich morgen in deinem Gasthaus, dann können wir eine Partie spielen, darüber reden. In Ordnung?«
    Olver nickte. »Also gut, Mat. Aber … Blut und verdammte Asche!« Er drehte sich um und ging.
    »Und hör auf zu fluchen!«, rief ihm Mat hinterher, um dann den Kopf zu schütteln. Die verfluchten Soldaten würden Olver völlig verdorben haben, bevor er zwölf war.
    Er ging weiter und legte den Speer wieder auf die Schulter. Thom und Talmanes saßen am Lagerrand bereits auf ihren Pferden, umringt von einer Streitmacht aus fünfzig Rotwaffen. Thom trug einen extravaganten weinroten Mantel mit passenden Hosen, dessen Ärmel goldene Stickereien aufwiesen, dazu ein Hemd mit Spitzenbesatz an den Manschetten und einer silbernen Krawatte um den Hals. Die Knöpfe waren aus glänzendem Gold. Sein Schnurrbart war gestutzt und gekämmt. Die ganze Ausstattung war neu, einschließlich des schwarzen Umhangs mit dem goldenen Futter.
    Mat blieb wie angewurzelt stehen. Wie hatte sich der Mann nur so perfekt aus einem heruntergekommenen alten Gaukler in einen Höfling verwandeln können? Beim Licht!
    »Ich entnehme deiner Reaktion, dass meine Aufmachung gelungen ist«, sagte Thom.
    »Blut und verdammte Asche!«, rief Mat aus. »Was ist passiert? Hat dir ein verdorbenes Frühstückswürstchen den Magen versaut?«
    Thom schlug den Umhang zurück und enthüllte, dass er seine Harfe an der Seite trug. Er sah aus wie ein

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