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Der Traum des Wolfs

Der Traum des Wolfs

Titel: Der Traum des Wolfs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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sein.«
    »Ich will bloß dich, du Trottel.«
    »Danke.« Er zögerte. »Obwohl ich auf die meisten dieser Beleidigungen verzichten könnte.«
    »Das Leben ist schon hart, nicht wahr?«
    Er lächelte. Dann stand er auf und holte tief Luft. Die Schuldgefühle waren noch immer da, aber jetzt kam er damit zurecht, so wie er mit den ewigen Schmerzen zurechtkam. In der Nähe wurden die Flüchtlinge aufmerksam. Rand wandte sich der bärtigen Elendsgestalt zu, auf die Min gezeigt hatte; die Füße des Mannes steckten im Schlamm.
    »Ihr seid das«, sagte der Mann zu Rand. »Der Wiedergeborene Drache.«
    »Ja«, erwiderte Rand. »Ihr wart Soldat?«
    »Ich …« Der Mann schien ins Leere zu blicken. »In einem anderen Leben. Ich gehörte zur Königsgarde, bevor er entführt wurde, bevor wir von Lady Chadmar übernommen und dann aufgelöst wurden.« Die Erschöpfung schien aus seinen Augen zu bluten, als er an die Vergangenheit dachte.
    »Ausgezeichnet«, sagte Rand. »Wir müssen diese Stadt wieder zum Leben erwecken, Hauptmann.«
    »Hauptmann?«, sagte der Mann. »Aber ich…« Er legte den Kopf schief. Dann stand er auf und klopfte den Staub aus seiner Kleidung. Trotz des verfilzten Barts und den Lumpen an seinem Leib ging von ihm der Hauch einer militärischen Ausstrahlung aus. »Nun, ich schätze, da habt Ihr recht. Aber ich glaube nicht, dass das leicht wird. Die Leute verhungern.«
    »Ich kümmere mich darum«, sagte Rand. »Ich brauche Euch. Ihr müsst Eure Soldaten um Euch scharen.«
    »Ich sehe hier nicht viele der Jungs … Nein, wartet. Da sind Votabek und Redbord.« Er winkte die beiden Schlägertypen herbei, die Min zuvor aufgefallen waren. Sie zögerten, aber dann kamen sie herüber.
    »Durnham?«, fragte einer von ihnen. »Was soll das?«
    »Es ist Zeit, dass die Gesetzlosigkeit in dieser Stadt ihr Ende findet«, sagte Durnham. »Wir werden die Dinge organisieren, wieder aufräumen. Der Lord Drache ist zurückgekehrt.«
    Einer von ihnen spuckte aus. Er war ein stämmiger Mann mit schwarzen Locken, Domanihaut und einem dünnen Schnurrbart. »Soll er doch zu Asche verbrennen. Er ließ uns im Stich. Ich …« Er unterbrach sich, als er Rand betrachtete.
    »Es tut mir leid«, sagte Rand und erwiderte den Blick des Mannes. »Ich habe euch tatsächlich im Stich gelassen. Das werde ich nicht noch einmal tun.«
    Der Mann warf seinem Gefährten einen Blick zu, der mit den Schultern zuckte. »Lain wird uns nie bezahlen. Wir können genauso gut sehen, was wir hier schaffen.«
    »Naeff«, rief Rand und winkte den Asha’man herbei. Er und die Töchter verließen die Stelle, von der aus sie zugesehen hatten. »Macht ein Wegetor in den Stein. Ich brauche Waffen, Rüstungen und Uniformen.«
    »Sofort«, sagte Naeff. »Wir lassen alles von Soldaten bringen …«
    »Nein«, erwiderte Rand. »Die Ausrüstung soll in dieses Gebäude durchgereicht werden. Ich mache darin Platz für ein Wegetor. Aber es soll kein Soldat durchkommen.« Er ließ den Blick über die Straße schweifen. »Bandar Eban hat genug durch Außenseiter gelitten. Heute wird es nicht die Hand eines Eroberers spüren.«
    Min trat zurück und sah erstaunt zu. Die drei Soldaten eilten in das Haus und scheuchten die Straßenkinder hinaus. Als Rand sie erblickte, bat er sie, seine Botenjungen zu sein. Sie reagierten darauf. Jeder reagierte auf Rand, wenn sie sich die Zeit nahmen, ihn anzusehen.
    Vielleicht hätte es ein anderer für eine Abart des Zwangs gehalten, aber Min sah, wie sich ihre Mienen veränderten, wie die Rückkehr der Hoffnung ihre Augen funkeln ließ. Sie sahen etwas in Rand, dem sie vertrauen konnten. Oder zumindest etwas, von dem sie hofften, dass sie ihm vertrauen konnten.
    Die drei Soldaten schickten ein paar der Botenjungen- und mädchen los, um andere Soldaten zu holen. Naeff erschuf sein Wegetor. Kurze Zeit später verließen die Soldaten mit silbernen Harnischen und schlichter sauberer grüner Kleidung das Haus. Die Männer hatten sich Haare und Barte gekämmt und sich irgendwo die Gesichter gewaschen. Genauso schnell hörten sie auf, wie Bettler auszusehen, und wurden zu Soldaten. Vielleicht rochen sie ein bisschen streng, trotzdem waren sie Soldaten.
    Die Frau, die Min aufgefallen war - von der sie überzeugt war, dass sie das Machtlenken lernen konnte -, kam herüber, um mit Rand zu sprechen. Nach einer Weile nickte sie und hatte bald darauf Frauen und Männer gefunden, um mit Eimern Wasser aus einem Brunnen zu schöpfen. Min beobachtete es

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