Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Traum des Wolfs

Der Traum des Wolfs

Titel: Der Traum des Wolfs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
Vom Netzwerk:
gekommen, die wir nach Cairhien schicken«, sagte Seonid. »Ich möchte bei der Gruppe sein.«
    Perrin nahm einen Schluck Tee. »Von mir aus. Nehmt Eure Behüter, zwei Töchter und Pel Aydaer. Verhaltet Euch nach Möglichkeit unauffällig.«
    »Camaille Nolaisen geht auch mit«, sagte Faile. Natürlich würde sie einen der Cha Faile in der Gruppe unterbringen.
    Balwer räusperte sich. »Mein Lord. Wir brauchen dringend Papier und neue Schreibfedern, ganz zu schweigen von anderen heiklen Materialien.«
    »Das kann doch sicherlich warten.« Perrin runzelte die Stirn.
    »Nein«, sagte Faile langsam. »Nein, mein Gemahl, ich halte das für einen guten Vorschlag. Wir sollten jemanden schicken, der einkauft. Balwer, wollt Ihr gehen und die Sachen selbst besorgen?«
    »Wenn es meine Lady wünscht«, sagte der Sekretär. »Ich wollte mir schon immer einmal diese Schule ansehen, die der Drache in Cairhien eröffnete. Sie müssten die Dinge haben, die wir brauchen.«
    »Dann könnt Ihr gehen«, sagte Perrin. »Aber sonst keiner. Beim Licht! Noch mehr, und wir könnten gleich das ganze verfluchte Heer durchschicken.«
    Balwer nickte und machte einen zufriedenen Eindruck. Der Mann spionierte nun offensichtlich für Perrin. Würde er Aybara verraten, wer sie wirklich war? Hatte er es bereits? Perrin verhielt sich nicht so, als wüsste er es.
    Sie sammelte Tassen ein; die Zusammenkunft war so gut wie zu Ende. Natürlich würde Balwer anbieten, für Aybara zu spionieren; sie hätte sich früher an den verstaubten Mann wenden sollen, um zu sehen, welchen Preis sein Schweigen kosten würde. Fehler wie dieser konnten einer Königin den Thron kosten.
    Sie erstarrte, die Hand auf dem halben Weg zu einer Tasse. Du bist keine Königin mehr. Du musst aufhören, wie eine zu denken!
    In den ersten Wochen nach ihrer verstohlenen Abdankung hatte sie gehofft, eine Möglichkeit zur Rückkehr nach Andor zu finden, damit sie Elayne eine Stütze sein konnte. Aber je mehr sie darüber nachgedacht hatte, desto mehr wurde ihr klar, dass sie fortbleiben musste. In Andor musste jedermann davon überzeugt sein, dass Morgase tot war. Jede Königin musste ihren eigenen Weg gehen, und bei einer Rückkehr Morgases würde man Elayne möglicherweise als Marionette ihrer Mutter betrachten. Davon abgesehen hatte sich Morgase vor ihrem Weggang viele Feinde gemacht. Warum hatte sie solche Dinge getan? Ihre Erinnerungen an diese Zeit waren nur verschwommen, aber ihre Rückkehr würde mit Sicherheit alte Wunden aufreißen.
    Sie fuhr darin fort, die Tassen einzusammeln. Vielleicht hätte sie nobel handeln und Selbstmord begehen sollen. Falls Feinde des Throns sie entdeckten, konnte man sie gegen Elayne benutzen, genau wie es die Weißmäntel getan hätten. Aber im Moment stellte sie keine Bedrohung dar. Außerdem war sie zuversichtlich, dass Elayne Andors Sicherheit nicht riskieren würde, nicht einmal, um ihre Mutter zu retten.
    Perrin verabschiedete alle Teilnehmer an der Besprechung und erteilte ein paar grundsätzliche Anweisungen für das abendliche Lager. Morgase kniete nieder und wischte mit einem Lappen Schmutz von einer Tasse, die umgekippt war. Niall hatte ihr verraten, dass Gaebril tot war und al’Thor Caemlyn hielt. Das hätte Elayne bestimmt zur Rückkehr veranlasst, oder nicht? War sie Königin? Hatten die Häuser sie unterstützt, oder hatten sie sich wegen ihrer Taten gegen sie gewandt?
    Der Spähtrupp brachte vielleicht Neuigkeiten, nach denen sich Morgase verzehrte. Sie würde eine Möglichkeit finden müssen, bei jeder Besprechung dabei zu sein, bei denen dann die Berichte besprochen wurden, vielleicht indem sie anbot, Tee zu servieren. Je besser sie in ihrer Tätigkeit als Failes Dienerin wurde, je näher würde sie an die wichtigen Ereignisse herankommen können.
    Als die Weisen Frauen das Zelt verließen, sah sie jemanden draußen stehen. Tallanvor, so pflichtbewusst wie immer. Hochgewachsen, mit breiten Schultern, trug er das Schwert am Gürtel und schaute besorgt drein.
    Seit Maiden hing er praktisch an ihren Fersen, und obwohl sie sich darüber aus Prinzip beklagte, hatte sie nichts dagegen. Nach zwei Monaten der Trennung wollte er jede Gelegenheit nutzen, mit ihr zusammen zu sein. Bei dem Blick in seine wunderschönen jungen Augen konnte sie nicht an Selbstmord denken, nicht einmal zum Nutzen Andors. Deswegen kam sie sich wie eine Närrin vor. Hatte ihr Herz ihr nicht bereits schon genug Ärger eingebracht?
    Aber Maiden hatte sie

Weitere Kostenlose Bücher