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Der Traummann aus der Zukunft (German Edition)

Der Traummann aus der Zukunft (German Edition)

Titel: Der Traummann aus der Zukunft (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Merelie Weit
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Hose hatte. Sie grinste Emilia an, die neben ihr stand. Emilia grinste zurück. Sie musste was tun, irgendwas!
    „Und da noch!“, sagte Emilia, obwohl sie gar keinen Spritzer mehr auf seiner Hose sah.
    Miguel ignorierte sie aber und verhielt sich so, als ob der Hinweis von seiner Tochter kam.
    „Wo?“ Er schaute seine Tochter fragend an.
    „Nirgends mehr“ sagte sie. Er lachte und verbuchte die Falschauskunft augenscheinlich unter einem Kinderscherz.
    Hilda zog die Augenbrauen hoch und reichte Emilia die mit Kiwi-Saft durchweichten Tücher, um sie irgendwie in die Runde einzubeziehen.
    „Kannst du das bitte in den Mülleimer…“
    Doch Miguel ging dazwischen.
    „Klar, geben Sie mal her. Das ist definitiv mein Job.“
    Er kam Emilia zuvor, griff nach den Tüchern, hätte dabei beinahe auch nach Emilias Hand gegriffen, aber würdigte sie immer noch keines Blickes. Sie war für ihn einfach nicht vorhanden!
    „Wie heißt du denn?“, fragte Emilia das kleine Mädchen. Und die Antwort kam von über ihr:
    „Linde, bleib kurz bei den Taschen und der Frau.“ Er nickte zu Hilda hinüber. „Ich schmeiß nur mal das Zeug weg, ja?!“
    Linde hielt den Henkel eines Beutels fest. Miguel stopfte alles in einen Mülleimer zwei Meter weiter und war im Handumdrehen zurück. Emilia schnappte sich den zweiten Beutel und reichte ihn Miguel, während er nach dem ersten Beutel griff. Er nahm ihn, als wäre es das Selbstverständlichste, dass Beutel vom Boden abhoben und einem entgegenkamen. Er schaute nur Hilda an, entschuldigte sich noch mal, wünschte ihr einen schönen Tag und weg war er. Nur Linde drehte sich noch einmal um und winkte nicht nur Hilda, sondern auch Emilia.
    „Krass“, war alles, was Hilda einfiel, während sie ihre nasse Jacke hochkrempelte.
    „Ej, könnt da nich ma ausm weg jehn?“, pöbelte sie ein Mann mit garstigem Gesichtsausdruck und undefinierbarem Alter an.
    „Ja, los, bloß raus hier!“, sagte Hilda.
     
    Die frische Luft draußen war die reine Erlösung. Sie steuerten eine Bank auf dem breiten Mittelstreifen der Straße an und setzten sich.
    „Ich war Luft für ihn. Ich war total Luft. Du hast es gesehen!“, trumpfte Emilia auf.
    „Hm, also, er hat dich komplett ignoriert. Entweder als könntet ihr Euch auf den Tod nicht ausstehen oder als hätte er tatsächlich ne Wahrnehmungsstörung.“
    „Oder als würde ich einfach nicht zu seiner Gegenwart gehören. Du hast es gesehen!“
    „Weiß nicht. Er war total auf mich fixiert und auf das Malheur…“
    „Hilda, komm jetzt. Es gibt keine wirklich vernünftige Erklärung dafür, mich nicht anzusehen, auf mich nicht zu reagieren, wenn ich ihm den Beutel reiche, so zu tun, als wäre ich gar nicht da. Es passt auch nicht zu seiner sonst so charmanten Art. Es gibt keinen vernünftigen Grund, von zwei fremden Frauen eine freundlich zu behandeln und die andere, als wär sie nicht existent und du weißt das!“
    „Okay…es ist total schräg. Trotzdem …. Ruf doch noch mal an!“
    „Was?“
    „Einfach so, für mich. Ruf noch mal an!“
    Emilia seufzte. Sie kramte ihr Handy aus der Tasche.
    „Is doch überflüssig.“
    Hilda hatte diesen typisch bestimmten Blick. Sie hatte irgendeine neue Idee im Kopf.
    „Na gut.“ Emilia wählte und erschrak, als sich Miguel sogar meldete:
    „Weingarten?!“
    „Ja, hallo, hier ist….“ Dann brach die Verbindung plötzlich ab, als wenn er in einem Funkloch war oder der Akku alle. Emilia schenkte Hilda einen Blick aus Vorwurf und Triumph.
    „Reicht das?“ Hilda nahm ihr das Handy aus der Hand.
    „So, und jetzt ich.“
    Sie drückte auf Wiederwahl. Es klingelte. Das Handy war also nicht alle.
    „Weingarten?“
    „Ja, hallo…ich wollte mich noch mal melden. Ich bin die mit dem Kiwi-Saft im Einkaufscenter. Also, das war gar nicht der Rede wert, wollt ich noch mal sagen…“
    „Moment…woher haben Sie denn meine Nummer?“
    „Ha, wir haben eine gemeinsame Freundin, hat sich rausgestellt. Sie war doch dabei und….“ Die Verbindung brach wieder ab. Hilda versuchte es noch mal. Es klingelte. Ewig. Wieder keine Mailbox.
    Hilda fixierte das Handy.
    „Total abartig….okay…man muss nicht alles verstehen…zumindest nicht sofort.“
    Emilia beobachtete Hilda. Für Augenblicke schien sie zu vergessen, dass sie nicht allein war. Sie war vollauf damit beschäftigt, ihre Welt nicht aus den Fugen geraten zu lassen. Dann kam ihr Emilia wohl wieder in den Sinn. Sie gab ihr hastig das Handy zurück, als wäre

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