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Der Traurige Polizist

Titel: Der Traurige Polizist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deon Meyer
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Monate her. Ein französisches
     Team … Sie haben hier einen Fernsehspot gedreht. Aber mein Wagen … An dem werde ich noch abzahlen, wenn er längst auf dem
     Schrottplatz steht …«
    |383| Griessel zog ein Foto aus seiner Tasche. Elvis. »Kennen Sie diesen Mann?«
    Stewart schaute das Foto an. »Er ist …« Er suchte nach dem richtigen Wort. »Unvorsichtig.«
    »Wieso?«
    »Sehen Sie sich die Koteletten an. Dort kann man den Kleber sehen. Vielleicht weil er sich selbst schminkt. Das ist nicht
     einfach. Ich habe es nie versucht.«
    »Kennen Sie ihn?«
    »Nein.«
    »Haben Sie schon einmal von Janek Milos gehört?«
    »Mmm …«
    »Sie kennen ihn nicht.« Griessel fragte nicht – er stellte es fest. Er war enttäuscht, denn er hatte gehofft, Stewart wäre
     sein Mann. Weil Janek Milos nicht klang wie ein anständiger Afrikaander-Junge, der höflich Banken überfiel und die Kassiererinnen
     »Süße« nannte.
     
    Die Detectives holten sich neue Namen und Adressen ab, und Jouberts Zuversicht verringerte sich mit jedem neuen Team, das
     nach einem weiteren ergebnislosen Rundgang wieder in den Paradesaal kam. Sie hatten Clarke ohne »e« erreicht, sie waren bei
     den Initialen R und S, aber sie hatten noch nichts gefunden.
    Er schaute auf seine Uhr. Sein Termin bei Hanna Nortier rückte immer näher. Und er hatte noch immer keine Entschuldigung.
    Louw war gekommen, um sich zu verabschieden. Er hatte einen Platz auf dem Flug um halb sieben vom Port Elizabeth nach East
     London bekommen. Erneut sprachen sie die möglichen Fragen durch, auf die Joubert Antworten wollte. Louw ging, die Augen trüb
     vom Kater.
    |384| Zwei weitere Detectives kamen herein, sie schüttelten die Köpfe.
    »Telefon, Captain«, rief Mavis von der Tür aus.
    Er stand auf und ging eilig zur Rezeption. »Joubert.«
    »Bertus Botha, Captain. Wir haben eine Hester Clarke gefunden. Aber sie ist tot. Krebs. Anfang Dezember.«
    »Von wo rufen Sie an?«
    »Aus dem Haus ihrer Schwester, Captain. Fish Hoek. Die Verstorbene war dreiundfünfzig. Unverheiratet. Künstlerin. Hat Weihnachtskarten
     und andere Sachen für einen Verlag in Maitland erstellt, aber sie habe von zu Hause aus gearbeitet. Sie hatte Rückenmarkkrebs.
     Die Schwester sagt, das lag daran, daß sie den ganzen Tag gesessen hat, ganz egal, was die Ärzte behaupten. Sie sagt, alles,
     was sie über die Mauser-Morde weiß, hat sie in der Zeitung gelesen und im Fernsehen gesehen.«
    »Ist sie sicher?«
    »Ja, Captain. Wir haben ihr die Fotos und alles gezeigt.«
    »Und ihre Schwester hat nie in Kontakt mit Oliver Nienaber gestanden?« Er hoffte es entgegen aller Hoffnung, denn es konnte
     ja nicht so viele Hester Clarkes am Kap geben.
    »Sie sagt, ihre Schwester sei nie ausgegangen. Sie sagt, die Straßen seien nicht sicher. Sie kennt jeden, den ihre Schwester
     kannte.«
    Joubert suchte nach weiteren Möglichkeiten.
    »Der Arzt, der ihre Schwester behandelt hat – ich möchte seinen Namen wissen. Ich bleibe dran.«
    Er hörte Botha den Telefonhörer hinlegen, dann redete jemand im Hintergrund. Dann kehrte Botha mit der Information zurück.
     Joubert schrieb sie auf. Groote Schuur. Er bedankte sich bei Botha und schaute noch einmal auf seine Uhr. Genug Zeit, ins
     Krankenhaus zu fahren und dann zu seiner Psychologin.

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    Der Arzt erinnerte sich gut an Hester Clarkes Krankheit. »Sie hat sich nie beklagt. Eine starke Frau. Es muß sehr schmerzhaft
     gewesen sein, vor allem in den letzten paar Monaten.«
    Wann war der Krebs erkannt worden?
    Vor drei oder vier Jahren. Sie hatten alles versucht.
    Ihr geistiger Zustand?
    Eine starke Frau. Das habe ich Ihnen schon gesagt.
    Und so fischte Joubert vor sich hin, es war der nutzlose Versuch, etwas zu fangen, das Licht auf die ganze Angelegenheit warf.
     Er wußte, es war eine Sackgasse.
    Er fuhr zurück in die Stadt, sprach über Funk mit O’Grady. Nichts Neues über Hester Clarke, sagte O’Grady. Die meisten Teams
     waren zurückgekehrt. Pastor Jacques Coetzees Caravan erwies sich allerdings als interessant. Sie hatten 40   000 Rand unter dem Sitz gefunden. In bar. Und Bankunterlagen, die darauf hindeuteten, daß es der Kirche finanziell ausgesprochen
     gut ging. Mitgliederlisten, Diakone, ein Ältestenrat …
    »Bringt das alles ins Büro!« sagte Joubert. »Und schickt Bertus Bothas Team zurück zur Schwester von Hester Clarke! Findet
     heraus, zu welcher Kirche sie gehörten! Und ruft noch einmal bei den Angehörigen der

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