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Der Traurige Polizist

Titel: Der Traurige Polizist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deon Meyer
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dort gewesen, Basie.«
    »Verdammte Kiste Bier.«
    »Du kannst zurückkommen, Basie. Nimm das Boot.«
    »Captain?«
    »War nur ein Witz, Basie.«
    Louw lachte humorlos.
    Leon Petersen kehrte aus Hout Bay zurück. »Nichts. Kein Diplom, nichts.«
    »Und seine Leute?«
    »Sie können sich nicht an so was erinnern.«
    »Egal. MacDonald gehört sowieso dazu, über Nienaber.«
    »Und jetzt?«
    »Jetzt fahren wir zum Cape Commercial College.«

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    |422| 41
    W.O. Slabbert, Leiter und alleiniger Besitzer des Cape Commercial College, sah aus wie eine Kröte, er hatte mehrere Doppelkinne,
     eine breite, flache Nase, eine breite, flache Stirn und große, fleischige Ohren. Er hatte einen Armee-Haarschnitt. Er wirkte
     sehr zufrieden über die Gesandtschaft der Mordkommission, die in Reih und Glied in sein Büro marschierte – Joubert vorneweg,
     dann O’Grady und de Wit, Petersen am Schluß.
    »Sie können mich W. O. nennen. Sie wollen wahrscheinlich einen Kurs belegen«, sagte er, Stift in der Hand, nachdem sie sich
     vorgestellt und hingesetzt hatten.
    »Keineswegs«, erwiderte Joubert.
    »Sie wollen keinen Kurs besuchen?«
    »Wir untersuchen eine Reihe Morde, die in den letzten vierzehn Tagen auf der Peninsula begangen wurden, Mr. Slabbert.«
    »Oh.« Enttäuscht.
    »Man hat uns darüber informiert, daß Miss Carina Oberholzer bei Ihnen gearbeitet hat.«
    »Ja?« Zögerlich.
    »Erzählen Sie uns von ihr.«
    »Ist sie tot?«
    »Ja, das ist sie.«
    »Carina tot«, sagte er, als könnte er es gar nicht glauben, und schniefte.
    »Wie lange hat Miss Oberholzer für Sie gearbeitet?«
    |423| »Vier, fünf Jahre. Wer … Wie ist sie gestorben?«
    »Was für Arbeiten hat sie für Sie erledigt, Mr. Slabbert?«
    »Sie hat Bewerbungen und Anmeldungen entgegengenommen, hat die Unterlagen verschickt, hat dafür gesorgt, daß die Kursleiter
     ihre Themen bekamen. Wir haben hier keine eigenen Kursleiter – sie arbeiten Teilzeit, sie machen auch andere Sachen.«
    »Und das ist alles, simple Büroarbeit?«
    »Sie war erst meine dritte oder vierte Mitarbeiterin. Wie Sie sehen, ist die Firma sehr klein. Carina ist mit dem Laden gewachsen
     – ein bißchen dies, ein bißchen das, Schreibarbeiten, Telefondienst, das Übliche.«
    »Und dann hat sie gekündigt?«
    »Ja, sie ist zu einer Ölfirma gegangen.«
    »Warum?«
    »Bei Carina ging es immer ums Geld. Sie war ein hübsches kleines Ding und hat gut mitgearbeitet, aber sie hat immer über Geld
     geredet. Ich habe gesagt: ›Du mußt geduldig sein, Carrie.‹ Doch sie hat gesagt, das Leben kostet nun einmal Geld. Sie war
     so ein hübsches kleines Ding. Sie hat immer gelacht und geredet. Ich mußte sie vom Telefondienst entbinden, weil sie endlose
     private Gespräche führte.«
    »Hat sie 1989 für Sie gearbeitet?«
    »Ja, ich … Ja, das hat sie, von 1987 an. Was für eine Schande! Ihre Eltern haben eine Farm im Nordwesten. Ich habe sie ein-
     oder zweimal getroffen … Das ist sicher hart für sie.«
    »Sagt Ihnen der Name James J. Wallace etwas?«
    »Nein, kann ich nicht sagen …«
    »Drew Wilson?«
    »Kann ich nicht …«
    »Ferdy Ferreira?«
    |424| »Sind das nicht die Mauser-?«
    »Alexander MacDonald?«
    »Wenn das die Mauser-Opfer sind, warum habe ich dann nichts über die kleine Carina gelesen?«
    »Sagen Ihnen die Namen etwas, Mr. Slabbert?«
    »Ja, ich habe davon gehört. Und auch dieser Friseur – wie heißt er noch?«
    »Nienaber.«
    »Und der gestern, der Prediger …«
    »Pastor.«
    »Ja, der Pastor. Aber gibt es heute schon wieder jemanden?«
    »Nein, heute nicht. Woher wissen Sie von der Mauser, Mr. Slabbert?«
    »Die Zeitungen sind ja voll davon.«
    »Sie haben die Namen nur in der Presse gelesen?«
    »Ja.«
    »Kennen Sie eine Hester Clarke, Mr. Slabbert?«
    »Ja, ich kenne Hester Clarke. Sagen Sie mir nicht, sie …«
    »Hester Clarke aus Fish Hoek? Die Weihnachtskarten-Designerin?«
    »Nein, ich habe keine Ahnung, ob sie Weihnachtskarten gestaltet hat.«
    »Fünfzigjährige alleinstehende Frau?«
    »Nein, nicht unsere Hester – sie war ein süßes kleines Ding, ein junges Mädchen.«
    »Sie war?«
    »Ja, wir haben keine Ahnung, was aus ihr geworden ist. Sie war einfach verschwunden, als wir sie wieder kontaktieren wollten.
     Hatte eine neue Telefonnummer. Ich habe nie wieder von ihr gehört.«
    »In welcher Verbindung standen Sie zu ihr?«
    |425| »Sie unterrichtete den Selbstfindungskurs. Niedliches Mädchen, gerade fertig mit der Universität. Wir hatten eine

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