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Der Traurige Polizist

Titel: Der Traurige Polizist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deon Meyer
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schoß heraus. Er goß ihr schäumenden Champagner ins Glas. Seine Hand zitterte, der Schaum lief über den Rand, ergoß
     sich auf das weiße Tischtuch.
    »Entschuldige.« Sie kicherte.
    »Auf unseren ersten Abend, Mat.« Die Gläser sangen einen hohen Ton, als sie anstießen. Sie tranken.
    »Im Kühlschrank steht noch mehr Champagner. Trink ruhig.« Sie leerte ihr Glas und streckte es ihm hin, damit er es erneut
     füllte. Er gehorchte. Sie tranken weiter. Sie tischte auf. Lammkeule, Reis, eine reichhaltige braune Sauce, gebackene Kartoffeln,
     grüne Bohnen mit Pilzen und Sahnesauce, mit Käse überbackener Blumenkohl.
    »Das sieht … Ich wußte gar nicht, daß du gern kochst.«
    »Ach, es ist bloß aus einem Kochbuch. Ich hoffe, du magst alles.«
    »Alles«, sagte er. Heute würde er sich von der falschen Ernährung verabschieden, und morgen würde er Yvonne von seiner Diät
     erzählen.
    »Wie fandst du mein Gedicht?«
    »Ich … mochte es sehr.«
    »Mr. Venter sagt, ich sollte mehr schreiben. Er war letztes |119| Jahr mein Englischlehrer. Ich habe ihm all meine Gedichte gezeigt.«
    »Auch dieses?«
    »Nein, du Dummkopf, natürlich nicht. Gieß mir noch ein bißchen Champagner ein.«
    Sie aßen. Schweigend.
    Dann: »Ich bin seit über einem Jahr in dich verliebt, Mat.«
    Er trank etwas Champagner.
    »Aber ich möchte, daß du weißt, daß es nicht ist, weil mir das mit deiner Frau leid tut.«
    Noch ein Schluck.
    »In meiner Klasse gab es ein paar Jungs, die mich mochten. Ginger Pretorius hat schon einen Job … Er hat ein tolles Motorrad
     und so, aber er ist bloß ein Junge.«
    Sie schaute ihn an, unscharf. »Hast du es nicht gemerkt? Jedesmal wenn meine Eltern dich eingeladen haben, war ich auch da.
     Ich hatte das Gefühl, als ob du mich gar nicht siehst. Ich mußte etwas tun. Hast du das nicht bemerkt?«
    »Nein.«
    »Es heißt, Frauen müssen jetzt nicht mehr nur dasitzen und abwarten. Wenn ich nichts unternommen hätte, wären wir immer noch
     bloß heimlich verliebt. Bist du froh, daß ich etwas unternommen habe?«
    »Ja.« Ein beschlagenes Fenster befand sich zwischen Mat Joubert und der Wirklichkeit.
    »Sag mir, wie du dich gefühlt hast, an dem Abend. War ich zu offen? Es heißt, manche Männer mögen das. Hat es dir gefallen,
     Mat, hat es dir gefallen?«
    »Ja.« Er schaute sie an, ihre Zähne so weiß im Kerzenlicht, ihre roten Lippen, das tiefe Tal zwischen ihren Brüsten, die der
     Ausschnitt ihres schwarzen Kleides freigab.
    |120| »Ich fand’s total geil.« Sie schaute ihn an, bemerkte, daß er ihre Brüste anstarrte. »Stört es dich, wenn ich so rede, Mat?«
    »Nein.«
    »Gefällt es dir?«
    Er lauschte einem einzelnen Schlag seines Herzens. »Ja.«
    Sie schob ihren Teller von sich, beugte sich zu ihm. Der Ausschnitt ihres schwarzen Kleides öffnete sich wie eine Blumenkrone.
     Er konnte den rosa Kreis um eine ihrer Brustwarzen sehen.
    »Was würde dir noch gefallen, Mat?«
    Er riß seinen Blick von ihrer Brustwarze los, ließ ihn über den zarten Hals zu ihrem Mund wandern, der jetzt halb offenstand.
     Ihre Zähne glänzten. Er wollte ihr sagen, was ihm gefallen würde, aber der Mut verließ ihn. Er trank noch etwas Champagner,
     dann schob er seinen Teller ebenfalls von sich.
    »Eine Winston.« Er lächelte voller Reue.
    Sie lächelte zurück, als hätte sie zwar seine Worte gehört, verstünde aber ihre Bedeutung nicht. Sie beugte sich vor und griff
     nach dem Päckchen, das hinter dem Radio lag. Er zündete ihnen beiden Zigaretten an. Sie blies den Rauch in Richtung der flackernden
     Kerzen. Er bemerkte, daß ihre Brust nun vollkommen nackt war. War sie sich dessen bewußt?
    »Erinnerst du dich, daß ich sagte, dies alles wäre eine Überraschung?« Er bemerkte, daß sie undeutlicher sprach; ihm wurde
     klar, daß sie betrunken war. Aus irgendeinem Grund zog sich sein Magen zusammen.
    »Ja.« Du bist auch nicht mehr ganz nüchtern, Mat Joubert.
    »Nun, heute abend gibt’s die Vorspeise nach dem Hauptgang, Mat Joubert.« Sie erhob sich langsam und kam auf ihn zu. Sie sank
     auf seinen Schoß und schlang die Hände um seinen Hals, die Zigarette brannte zwischen ihren Fingern. Er |121| legte seine Zigarette auf den Teller und preßte seine Handflächen auf ihren Rücken.
    Sie küßte ihn in Zeitlupe. Ihr Mund und ihre Zunge glitten über und in seinen Mund, wie Honig. Seine Hand bewegte sich Zentimeter
     für Zentimeter auf ihre Brust zu. Mit Daumen und Zeigefinger suchte er nach der

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