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Der Tristan-Betrug

Titel: Der Tristan-Betrug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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gefragt, und ich habe wahrheitsgemäß verneint.«
    Kleist nickte. »Wie ich sehe, wird das Schloss von Hunden bewacht. Sind die heute irgendwann am frühen Abend unruhig gewesen?«
    »Nein . nun ja, so könnte man sagen, aber das heißt nicht unbedingt, dass .«
    »Sie haben Besuch gehabt. Jemand ist zumindest bis an die Mauer herangekommen. Erst vor kurzem. Und er wird wiederkommen.«
    SS-Oberführer Walter Rapp, Amtschef VI im ReichssicherheitsHauptamt, starrte Hermann Ehlers an.
    »Kleist ist sich sicher, dass Metcalfe dort war?«, fragte er den jüngeren Mann.
    »Das sagt er zumindest.«
    »Hat die Dienerschaft das bestätigt?«
    »Leider nicht.«
    »Worauf basiert seine Behauptung dann?«
    »Er will >Spuren< wahrgenommen haben. Genauer drückt er sich nicht aus. Aber er ist sich seiner Sache angeblich absolut sicher.«
    »>Spuren<«, murmelte Rapp, während er nach dem Telefonhörer griff. »Nun, wenn's etwas gibt, woran es keinen Mangel gibt, dann sind das Gestapoleute«, sagte er. »Ich schicke sofort ein Kommando zum Schloss hinaus.«
    Der Daimler fuhr an.
    Zwei Minuten zuvor hatte Metcalfe in der Nähe Stimmen gehört und Lanas Stimme erkannt. Sein Herz hatte bei diesem Klang höher geschlagen; seine Panik, weil er im Kofferraum eingesperrt war, war sofort leicht abgeklungen.
    Dann waren die Geräusche von Autotüren zu hören, die geöffnet und wieder geschlossen wurden. Metcalfe machte sich darauf gefasst, was als Nächstes drankommen konnte: der Kofferraum. Es war fast amüsant, darüber nachzudenken, was schlimmer war: hier drinnen für unbestimmte Zeit eingesperrt zu bleiben oder von dem Chauffeur entdeckt zu werden. Wurde der Kofferraum jetzt geöffnet, würde Metcalfe nichts anderes übrig bleiben, als sich auf den Chauffeur zu stürzen und ihn zu überwältigen. Aber das würde neue Komplikationen zur Folge haben.
    Der Wagen beschleunigte mit volltönend brummendem Motor. Lana und von Schüssler saßen kaum einen Meter von Metcalfe entfernt im Fond der Limousine. Sie sprachen miteinander, aber er hörte lediglich ein Murmeln. Er dachte darüber nach, was er Lana erzählen, was er von ihr verlangen wollte, und fragte sich, wie sie darauf reagieren würde. Sie war eine tapfere Frau und praktisch veranlagt, aber sie konnte unberechenbar sein. Was er ihr vorschlagen wollte, war ein Plan, der in seiner Kühnheit schon fast lächerlich wirkte. Außerdem war er gefährlich.
    Aber nur dadurch konnte er das Unternehmen WOLFSFALLE und zugleich Lana retten.
    *
    Der Motor des Daimlers brummte in einem niedrigeren Gang, und die Limousine schien bergauf zu fahren. Sie näherten sich dem Schloss; sie mussten das letzte steile Straßenstück unmittelbar vor dem Burgtor erreicht haben. Dann wurde der Wagen langsamer und hielt - vermutlich vor dem Tor, das erst geöffnet werden musste. Er hörte weitere Stimmen, laute Rufe ganz aus der Nähe. Am Tor hatten wohl mehrere Männer gewartet; Metcalfe fragte sich, was hier vorging. Nach kurzem Halt rollte der Daimler wieder an und fuhr langsam weiter. Jetzt hielt er wieder, und der Schlag wurde aufgerissen. Er hörte von Schüsslers unangenehm krächzendes Organ, dann Lanas melodische, sinnliche Stimme. Schritte knirschten über Kies davon, dann wurde die Tür wieder zugeknallt.
    Der Motor lief jedoch weiter. Die Limousine fuhr nochmals an und rollte ein kurzes Stück weiter, bevor sie endgültig hielt. Diesmal wurde der Motor abgestellt. Stand der Wagen jetzt in einer Garage?
    Metcalfe wartete schweigend, im absoluten Dunkel des Kofferraums. Er hörte ein halblautes tonloses Pfeifen, während eine Autotür nach der anderen geöffnet und wieder geschlossen wurde. Machte der Chauffeur das Wageninnere sauber? Einige Minuten später entfernten sich die Schritte des Chauffeurs auf dem Betonboden der Garage, dann klirrten die Autoschlüssel leise, als der Mann sie aufhängte. Danach war alles still.
    Er wartete.
    Fünf, zehn Minuten ... Er konnte die Zeit nicht abschätzen. Er wollte sicher sein, dass der Chauffeur nicht mehr in der Nähe war, wenn er versuchte, aus dieser Klaustrophobie erzeugenden Stahlkammer zu entkommen.
    Schließlich war genügend Zeit vergangen. Metcalfe tastete die gesamte Innenseite des Kofferraumdeckels nochmals geduldig ab, aber hier gab es wirklich keinen Knopf oder Hebel, mit dem er sich entriegeln ließ. In den Ecken verliefen alle möglichen Kabel und Bowdenzüge, aber auch sie führten offenbar zu keinem Entriegelungsmechanismus.
    Das

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