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Der Tristan-Betrug

Titel: Der Tristan-Betrug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Ludlum
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Panikgefühl, das ihm anfangs zugesetzt hatte, kehrte verstärkt zurück. Sein Herz hämmerte, als wollte es seinen Brustkorb sprengen, er war kurzatmig, und seine Kehle war ausgedörrt.
    Es musste eine Möglichkeit geben, hier rauszukommen, verdammt noch mal!
    Er dachte an Lana, die kaum einen Meter von ihm entfernt gesessen hatte - so nahe, dass er sie fast hätte berühren können. Und das brachte ihn auf eine Idee.
    So nahe, dass ich sie fast hätte berühren können.
    Metcalfe suchte weiter, bis er das kleine Fach mit Werkzeug für Pannen und Reifenwechsel wiederfand, und öffnete die Klappe. In dem Fach lagen Schraubenzieher, ein Luftdruckmesser, verschiedene Zangen und Schraubenschlüssel. Mit dem größten Schraubenzieher löste er die Auskleidung des Kofferraums und zog sie ab, bis fast die gesamte Rückwand nur noch aus blankem Metall bestand. Dort ertastete er wie erwartet mehrere Schrauben, mit denen eine abnehmbare Platte fixiert war; nachdem er sie gelöst hatte, konnte er diese Blechtafel unter sich schieben und hatte nun die Rückenlehne der Fondsitze vor sich. Indem er mit dem Schraubenzieher durch den Federrahmen stocherte, gelang es ihm, genügend Schrauben zu lösen, um die Rücksitzlehne nach vorn schieben zu können.
    Nach zwanzig Minuten harter Arbeit befand Metcalfe sich auf dem Rücksitz des Daimlers und war endlich aus dem Kofferraum heraus.
    Die Limousine stand nicht in einer geschlossenen Garage, sondern in einer Art Carport: einer rudimentär gemauerten Konstruktion, die vorn offen war und das Mondlicht hereinließ. Als er die hintere Tür öffnete und rasch ausstieg, flammte die Innenbeleuchtung auf, aber nur für ein bis zwei Sekunden, bevor sie wieder erlosch. War jemand in der Nähe, der das Licht gesehen haben konnte? Metcalfe erinnerte sich an die Stimmen, die den Chauffeur am Burgtor angerufen hatten. Durchs offene Ende des Carports konnte er in ungefähr hundert Metern Entfernung und ein Stück hügelabwärts das hohe Eisentor sehen. Unmittelbar davor erkannte er die fast statischen Silhouetten mehrerer Männer. Wachpersonal? Er hörte das Knirschen von Stiefeln im Kies, das nervöse Winseln von Hunden, die an ihren Leinen zerrten. Und das tiefe Knurren anderer Hunde - der Schäferhunde und Dobermänner, die er zuvor innerhalb des Zauns umherstreifen gesehen hatte -, als wollten sie die Männer und ihre Hunde davor warnen, ihnen zu nahe zu kommen.
    Ein Streichholz flammte auf, als einer der Wachleute sich eine Zigarette anzündete, und in dem kurzen Feuerschein sah Metcalfe, dass diese Männer kein gewöhnliches Wachpersonal waren.
    Ihre Uniformen zeigten ihm sofort, dass sie Gestapoleute waren. Vor dem Burgtor patrouillierte ein von der Gestapo abgestelltes Kommando mit Hunden.
    Weshalb?
    Die Uniformierten waren vorher nicht da gewesen. Rudolf von Schüssler, ein kleiner Beamter im Auswärtigen Amt, hatte kein Anrecht auf Personenschutz, wie ihn Parteibonzen beanspruchen konnten. Warum waren diese Leute hier? Metcalfes Gehirn arbeitete auf Hochtouren. Genau wie Lana war von Schüssler erst vor kurzem in Berlin eingetroffen. Wusste der Sicherheitsdienst, dass auch Metcalfe hier war? Wusste der SD von seiner Verbindung zu Lana und vermutete, dass er herkommen könnte, um sie zu treffen?
    Das war möglich - alles war möglich -, aber eher unwahrscheinlich. Die Gestapo war hier, um jemanden zu schnappen, der das Schloss betrat oder verließ. Welche der beiden Möglichkeiten traf zu?
    Dann wurde ihm klar, dass die Hundeführer draußen, nicht auf dem Burggelände waren. Sie machten keine Anstalten, es abzusuchen; das bedeutete, dass sie auf jemanden warteten, der herkommen sollte.
    Sie warten auf mich, sagte er sich. Kann das sein?
    Er musste irgendwie ins Schloss gelangen, ohne von den Gestapoleuten gesehen zu werden. Das Hauptgebäude war ungefähr dreißig Meter entfernt, der Weg dorthin mehr oder weniger deckungslos. Hinter mehreren Fenstern im zweiten Stock brannte Licht. Aus einem dieser Zimmer drang ein rosa Lichtschein, der Metcalfe daran erinnerte, dass Lana manchmal einen roten Seidenschal über ihre Nachttischlampe legte.
    Die Gestapoleute hielten Ausschau nach jemandem, der kommen sollte, nicht nach jemandem, der bereits auf dem Gelände war. Wenn er sich völlig lautlos durch die Nacht bewegte ...
    Aber was war mit den Hunden? Sie waren anscheinend alle am Burgtor versammelt, wo sie die Hunde der Gestapoleute anwinselten. Vielleicht waren sie nicht besonders gut

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