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Der Triumph der Heilerin.indd

Titel: Der Triumph der Heilerin.indd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Königreiches willen.«
    Das brachte Elizabeth Wydeville zum Schweigen. Sie ließ sich wieder auf ihren Thron zurücksinken, aber sie war misstrauisch, sehr misstrauisch.
    »Also, Hastings, warum soll ich diesem ... dieser Kreatur zuhören?«
    »Weil er die Wahrheit spricht. Er war einst Euer Arzt. Damals hieß er Moss. Doch heute, Majestät, kann dieser Mann, unser heiliger Bruder Agonistes, den König vor den Hexereien der Anne de Bohun schützen. Mit Eurer Hilfe.«
    »Die Zauberinnen sollst du nicht leben lassen!«, murmelte der Mönch leise und wandte seinen Blick nicht von der Königin ab.
    Der Königin stiegen die Magensäfte in den Mund. Woher wusste er das? »Das sind bösartige Gerüchte. Überall bei Hof gibt es Neider, die meinem Gemahl die Rückkehr aufden Thron missgönnen. Sie verleumden mich, um ihn zu treffen.« Die Stimme der Königin bebte, und ihre Hände krampften sich um die Armlehnen ihres Throns. Hätte sie jetzt aufstehen müssen, wäre sie bestimmt umgekippt.
    Hastings war bestürzt. »Nein, Euer Majestät. Dieser Mann beschuldigt Lady Anne der Hexerei.«
    Der Mönch nickte feierlich und schlug ein Kreuz in die Luft zwischen sich und der Königin. »Übles Zauberwerk hat den König blind für die Todsünde der Fleischeslust gemacht. Diese Frau, die sich Anne de Bohun nennt ...« Sein Gesicht verkrampfte sich, und er wischte sich über den Mund, als ob allein die Nennung ihres Namens von Übel wäre. »Dieser Sukkubus in Gestalt einer Frau hat sich mit der Seele Eures Gemahls verknüpft. Sie wird ihn zerstören, so wie sie mich zerstört hat, und auch das Königreich, wenn nicht .«
    Er war leichenblass geworden und sprach so ernst, dass das Entsetzen der Königin verflog und der Erleichterung Platz machte. »Wenn nicht was, Bruder?«
    Speichel hatte sich in den Mundwinkeln von Bruder Ago-nistes gesammelt. Ohne das Protokoll zu beachten, wischte er ihn mit einem Zipfel seines edlen, neuen Gewands ab, das ihm vom Großkämmerer zur Verfügung gestellt worden war. Dieser hatte auch darauf bestanden, dass er sich vor dem Gespräch mit der Königin wasche. Eitelkeit! Eitelkeit! Doch all dies würde bald im Weltenende untergehen.
    »Wenn sie nicht der Kirche übergeben wird. Mit Eurer Hilfe und der des Großkämmerers werde ich sie aus diesem Königreich entfernen. Werde sie nach Frankreich verbringen, wo sie mit Sicherheit bald den Flammen übergeben wird. Um ihre Seele zu retten.« Die letzten Worte fügte er mit großer Bestimmtheit hinzu.
    »Amen«, flüsterte die Königin. Eine glänzende Lösung. Wenn sie nur nicht mit hineingezogen wurde.
    »Amen«, wiederholte der Großkämmerer ohne die geringsten Gewissensbisse. Er war im Grunde genommen ein Pragmatiker.
    »So soll es geschehen, Lord Hastings. Sie soll fortgeschafft werden. Zum Wohl des Königreichs und zur Seelenrettung des Königs. Diese Frau hat die Auflagen ihrer Verbannung gebrochen.«
    Spontan streifte Elizabeth einen Ring mit einem großen, in Perlen gefassten, geschliffenen Smaragd von ihrem Finger. »Macht dies zu Geld. Damit könnt Ihr die Hilfe erkaufen, die Ihr braucht, um diese Frau aus unserem Land zu schaffen.«
    Und, dachte William Hastings, damit kann man auch ein paar hervorragend gefälschte Dokumente beschaffen.
    Die Königin erhob sich und überreichte den Ring dem Mönch. »Ihr tut Gottes heiliges Werk, braver Bruder. Es ist meine Pflicht, Euch darin nach Kräften zu unterstützen.«
    Bruder Agonistes verbeugte sich. Sein Herr und Bruder, König Louis, würde sich sicherlich freuen, wenn er ihm diese
    Frau zur Verurteilung brächte. Mit einem Schlag würde sich sein Wille auf Erden erfüllen und der seines himmlischen Herrn ebenso. Edward Plantagenet würde für seine Sünden bitter leiden müssen. Der englische König würde vor Gram vergehen -vor allem, wenn er vom Schicksal der Frau erführe -, seine Seele aber würde durch sein Leid in den Augen des Herrn erhöht werden. Gerechte Strafe, gerecht erduldet, dies war der Pfad der Erlösung. Dies war Gottes Wille für alle seine Geschöpfe.
    Auf ein Zeichen des Großkämmerers hin verneigte sich der Mönch mit längst vergessener, höfischer Eleganz und entfernte sich rückwärts aus dem Audienzsaal. Bevor Hastings ihm folgen konnte, winkte die Königin ihn zu sich her.
    »Ich will damit auf keinen Fall in Verbindung gebracht werden, Hastings. Verstanden?«
    Der Großkämmerer schüttelte den Kopf und setzte eine unbeteiligte Miene auf. »Womit in Verbindung

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