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Der Triumph des 19. Jahrhunderts

Der Triumph des 19. Jahrhunderts

Titel: Der Triumph des 19. Jahrhunderts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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mit den samojedischen, wogulischen und anderen Sprachen Sibiriens, ja, sogar mit slavischen Dialecten.
    Die Tscherkessen oder Cirkassier sind die Sykher der Griechen. Sie bewohnten ehemals den östlichen Kaukasus und die Halbinsel Krim, haben ihren Sitz aber sehr oft gewechselt. Ihre Sprache weicht von den anderen kaukasischen Idiomen wesentlich ab, obgleich die Tscherkessen »gleich den Wogulen und Ostjaken – man erinnert sich, daß die lesghische Sprache und die der Tchetchensen mit jenen sibirischen Idiomen verwandt war – einem und demselben Stamme angehören, der sich in sehr entlegener Zeit in mehrere Zweige theilte, von denen einen wahrscheinlich die Hunnen bilden«. Die Aussprache des Tscherkessen-Idioms ist ungemein schwierig; gewisse Consonanten desselben erfordern einen so starken Kehllaut, daß kein Europäer diesen wiederzugeben vermöchte.

    Im Kaukasus findet man ferner die Abazen, welche die Küsten des Schwarzen Meeres, wo sie seit dem Alterthume sitzen, niemals verlassen haben, und die Osseten oder Ossen, die zum Stamme der indogermanischen Völker gehören. Sie nennen ihr Land Ironistan und sich selbst Iron. Klaproth betrachtet sie als sarmatische Meder, nicht nur auf Grund dieses Namens, der ihn an Iran erinnert, sondern auch wegen ihrer Sprache, »welche besser als historische Documente, ja, sogar zweifellos beweist, daß jene mit den Medern und Persern von einerlei Abkunft sind«. Diese Anschauung erscheint uns etwas hypothetisch, da man zu Klaproth’s Zeiten die Sprache der Meder noch zu wenig kannte – noch harrten die Keil-Inschriften ja ihrer Enträthselung – um über die Aehnlichkeit des Idioms der Osseten mit jener Sprache urtheilen zu können.
    »Hat man in diesem Volke aber, fährt Klaproth fort, die sarmatischen Meder der Alten wieder entdeckt, so überrascht es noch mehr, in ihnen die Alanen wieder zu erkennen, welche den Norden des Kaukasus bewohnten.«
    Und weiter:
    »Aus allem Vorhergehenden ergiebt sich unzweifelhaft, daß die Osseten, die sich heute selbst Iranen nennen, die Meder sind, welche sich ehedem Iranen nannten, und welche Herodot mit dem Namen Arier bezeichnet. Jene sind also die sarmatischen Meder des Alterthums und gehörten zu der im Kaukasus von den Scythen gegründeten Kolonie. Sie sind die Asen oder Alanen des Mittelalters; sie fallen endlich zusammen mit den Jassen der russischen Chroniken, nach denen ein Theil des Kaukasus als iassische Berge bezeichnet wird.«
    Es ist hier nicht der Ort, diese Identificirungen, welche der Kritik manche Handhabe bieten, näher zu beleuchten. Begnügen wir uns, eine andere Bemerkung Klaproths zu verzeichnen, die nämlich, daß die Aussprache des Ossetischen Anklänge mit niederdeutschen und slavischen Dialecten bieten soll.
    Was die Georgier betrifft, so unterscheiden sich diese, sowohl durch die Sprache, als durch ihre körperlichen und geistigen Eigenschaften, ganz wesentlich von den Nachbarvölkern. Sie zerfallen in vier Hauptstämme: die Karthulis, Mingrelier, Suanen, die Bewohner der südlichen Alpenregion des Kaukasus, und die Lazen, ein wilder, von Raub und Plünderung lebender Stamm.
    Wie man sieht, sind die von Klaproth gesammelten Aufschlüsse sehr beachtenswerth und werfen ein unerwartetes Licht auf die Wanderzüge der alten Völker. Diesen Reisenden unterstützte ein wirklich ungewöhnlicher Scharfblick und ein wunderbares Gedächtniß. Auch der Linguistik hat der gelehrte Berliner schätzenswerthe Dienste geleistet. Betrübend erscheint an dessen Bilde nur, daß die Eigenschaften des Menschen, sein Zartgefühl und die Milde des Charakters, nicht auf gleicher Höhe mit der Gelehrtheit und Findigkeit des Professors stehen.
    Wir verlassen nun die Alte Welt und wenden uns zur Schilderung der Forschungsreisen in der jungen Republik der Vereinigten Staaten Nordamerikas.
    Sobald die Bundesregierung von den Bedrängnissen des Krieges befreit, sie selbst staatlich anerkannt und gesetzmäßig errichtet war, richtete sich die öffentliche Aufmerksamkeit nach jenen pelzliefernden Ländern, welche nach und nach Engländer, Spanier und Franzosen herbeigelockt hatten. Die Bai von Noatka nebst den benachbarten Küstenstrecken – entdeckt von dem großen Cook, den berühmten Seefahrern Quadra, Vancouver und Marchand – gehörte zum amerikanischen Gebiete. Schon keimte die Monroe-Doctrin, welche später so viel Staub aufwirbeln sollte, in den Köpfen der Staatsmänner jener Zeit.
    Entsprechend einem im Congreß gestellten

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