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Der Triumph des 19. Jahrhunderts

Der Triumph des 19. Jahrhunderts

Titel: Der Triumph des 19. Jahrhunderts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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nebst eingehenden Untersuchungen über die Geologie und Naturgeschichte des Landes.
    So erscheint es wohl nicht auffallend daß eine Riesenblume, welche nicht selten einen Meter im Durchmesser und zehn Pfund an Gewicht erreicht, »Rafflesia« zu Ehren des Mannes genannt wurde, der zum Bekanntwerden jener großen Insel so viel beitrug.
    Raffles war auch der Erste, der weiter in Sumatra, dessen Küstengebiet man bisher allein kannte, eindrang, indem er die von den herkulischen, ackerbautreibenden Passumahs bewohnten Gebiete besuchte, oder im Norden bis Memang Kabu, der berühmten Hauptstadt des Malayenreiches, gelangte, und sich auch von Bencoulen bis Palimbang quer durch die ganze Insel wagte.
    Ein bleibendes Gedächtniß erwarb sich Sir Thomas Stamford Raffles aber dadurch daß er die Indische Regierung auf die bevorzugte Lage Singapores hinwies und letzteres zu einem Freihafen umschuf, der sich bald zu außerordentlicher Blüthe entfalten sollte.

Zweites Capitel.
Die Erforschung und Kolonisirung Afrikas.
I.
    Peddie und Campbell in Sudan. – Ritchie und Lyon in Fezzan. – Denham, Oudney und Clapperton in Fezzan, im Lande der Tibbus. – Der Tchadsee und seine Zuflüsse. – Kouka und die hervorragendsten Städte von Bornu. – Mandara. – Eine Razzia bei den Fellasahs. – Niederlage der Araber und Tod Bou Khaloum’s. – Loggoun. – Toole’s Tod. – Unterwegs nach Kano. – Doctor Oudney’s Tod. – Kano. – Sokatu. – Der Sultan Bello. – Rückehr nach Europa.
     
    Kaum brach die Macht Napoleon’s I. und mit ihr das Uebergewicht Frankreichs zusammen, kaum fanden die um den Ehrgeiz eines Einzelnen entstandenen gewaltigen Kämpfe, welche stets die wissenschaftliche Weiterentwicklung der Menschheit hemmen, ein Ende, da erwachten auch schon überall edlere Bestrebungen wieder und es kamen neue, rein wissenschaftliche oder auch Handelszwecken dienende Unternehmungen zu Stande.
    In erster Reihe der Mächte, welche Entdeckungsfahrten begünstigen und organisiren, ist wie immer England zu nennen. Diesesmal bildet Central-Afrika, das Land, dessen außerordentliche Reichthümer Hornemann’s und Burkhardt’s Forschungsreisen ahnen ließen, das Hauptziel seiner Thätigkeit.
    Zuerst begegnen wir hier dem Major Peddie, der im Jahre 1816 vom Senegal aus aufbricht und sich nach Kakondy, am Rio Nunez, begiebt. Kaum in genannter Stadt angelangt, erliegt Peddie den Strapazen der Reise und der Ungesundheit des Klimas. Major Campbell übernimmt nach ihm die Führung der Expedition und gelangt über die hohen Bergzüge von Fotou Djallon, verliert dabei aber einen Theil der Lastthiere und auch einige seiner Leute.
    Angelangt auf dem Gebiete des »Almamy« – ein Titel, den sich übrigens die meisten. Fürsten in diesem Theile Afrikas beilegen – wird die Expedition in dessen Königreiche zurückgehalten und kann die Erlaubniß zur Rückkehr nur durch Zahlung einer namhaften Contribution erkaufen.
    Dieser Rückzug sollte höchst verderblich werden, denn bei demselben mußten nicht allein die Flüsse, deren Uebergang so beschwerlich gewesen war, nochmals überschritten werden, sondern man hatte auch solche Plackereien, Verfolgungen und fortwährende Hindernisse zu erdulden, daß Major Campbell, um dem unleidlichen Zustande ein Ende zu machen, seine Waaren verbrennen, die Gewehre zerbrechen und das Pulver durch Wasser unbrauchbar machen ließ.
    Diese Anstrengungen, das Scheitern seiner Hoffnungen, den vollständigen Mißerfolg seiner Bestrebungen konnte Major Campbell nicht ertragen; er starb, gleichzeitig mit ihm mehrere Officiere, an derselben Stelle, wo früher Peddie seinen Tod gefunden hatte. Der Rest der Expedition erreichte unter großen Beschwerden Sierra Leone.
    Kurze Zeit darauf unternehmen es Ritchie und Georges Francis Lyon, unter Benutzung des hohen Ansehens, welches das Bombardement von Algier der britischen Flagge errungen, und der Beziehungen, welche der englische Consul in Tripolis mit den einflußreichsten Personen der Regentschaft anzuknüpfen gewußt hatte, dem von Hornemann eingeschlagenen Wege zu folgen und nach dem Centrum Afrikas vorzudringen.
    Am 25. März 1819 verließen die Reisenden Tripolis in Begleitung Mohammed el Mukni’s, des Beys von Fezzan, der in seinem Gebiete den Titel Sultan annimmt. Geschützt durch den hohen Rang ihres Begleiters, erreichen Ritchie und Lyon Murzuk ohne besondere Hindernisse. Dennoch haben sie der Zug durch die Wüste und die damit verbundenen Entbehrungen so tief

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