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Der Tschernobyl Virus

Der Tschernobyl Virus

Titel: Der Tschernobyl Virus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thorsten Huehne
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gut. Sie sind hier im letzten Zimmer. Wollen sie mit ihnen sprechen?«
    »Ja«, Dr. Koch nickte, »aber zuerst mit dem Freund der Patientin, ist er ansprechbar?«
    »Wir haben ihm ein Beruhigungsmittel gegeben, er sitzt bei seiner Freundin.«
    Koch ging in das Behandlungszimmer, in dem die junge Patientin lag. Ihr Freund saß wieder neben dem Bett und hielt ihre Hand. Sie war nicht bei Bewusstsein. Dr. Koch schloss die Tür hinter sich und legte seine dick eingepackte Hand auf die Schulter des jungen Mannes.
    »Ich bin Dr. Koch«, der junge Mann sah kurz auf, »wir haben uns vorhin schon einmal gesehen, da trug ich aber nicht so einen Anzug.«
    »Ich…ich«, der junge Mann war sichtlich noch geschockt, »ich kann mich an sie nicht erinnern.«
    »Das kann ich verstehen. Wie heißen sie?«
    »Mein Name? Ach ja, ich bin Robert….. Ich bin…ähm…das ist meine Freundin.«
    »Das habe ich mir gedacht, Robert«, Koch legte seinen mitfühlendsten Tonfall auf, »sie haben eine sehr hübsche Freundin, und wir werden alles dafür tun, dass sie wieder gesund wird«, er legte eine kurze Kunstpause ein, »dafür wären wir für ihre Hilfe sehr dankbar.«
    »Ja…«, er stotterte immer noch, »ja klar. Wenn ich helfen kann? Aber ich kenne mich mit Medizin nicht aus.«
    »Dafür sind wir da«, er tätschelte Roberts Schulter, »wir würden nur gerne wissen, wie ihre Freundin…wie heißt sie eigentlich?« Erst jetzt fiel ihm auf, dass er noch nicht einmal wusste, wie seine Patientin hieß.
    »Cindy… Cindy Halubek«, ein Lächeln erschien unerwartet in seinem Gesicht, »wir sind seit vier Monaten zusammen.«
    »Sie sind ein schönes Paar, sie werden Cindy bald wieder in die Arme nehmen können. Dafür hätte ich aber ein paar Fragen an sie.«
    »Ja klar, schießen sie los.«
    »Wo wohnt Cindy?«
    »Cindy, ich meine wir…wir wohnen im Nordend. Wieso?«
    »Wir müssen alles in Betracht ziehen. Wenn jetzt noch mehr Patienten in die Notaufnahme kommen mit ähnlichen Symptomen und auch aus dem Nordend, dann können wir den Patienten vielleicht schneller helfen.«
    »Verstehe.«
    »Hat sie irgendetwas Besonderes gemacht in den letzten Tagen? War sie einmal weggefahren? Haben sie eine Idee, wie sich angesteckt haben könnte?«
    »Nein, nein«, Robert schüttelte heftig den Kopf, »wir waren die ganze Zeit zusammen in der letzten Woche. Außer heute morgen. Da war sie in der Stadt, auf der Zeil, So wie jeden Freitag eigentlich. Sie geht da immer einkaufen.«
    »Und seitdem, ist ihnen etwas an ihr aufgefallen? War sie heiser, hat sie gehustet?«
    »Nein, nicht wirklich«, er überlegte, »doch, sie hat sich ziemlich oft geräuspert. Seit letzten Freitag hatte sie so eine kleine Erkältung. Aber mehr nicht«, sein Ton wurde hektischer, »aber das ist doch keine Erkältung, was sie hat, Doktor oder?«
    »Ehrlich gesagt, ich habe keine Ahnung, was ihre Freundin hat. Was ist mit diesem Knoten am Hals?«
    »Das war eigentlich erst nur eine Rötung. Dachte, es wäre ein Pickel oder so. Als es dicker wurde, dachte ich, eine Wespe oder so hätte sie gestochen.«
    »Und wie geht es ihnen?« Dr. Koch klang sehr besorgt.
    »Mir?«, Robert klang überrascht auf diese Frage, »Mir geht es gut soweit, danke. Ich fühle mich etwas heiser, ansonsten keine Probleme.«
    »Man hat ihnen Antibiotika gegeben, oder?«
    »Ja, habe ich bekommen.«
    »Gut«, Koch klopfte Robert nochmal tröstend auf die Schulter, »wir machen ihre Freundin wieder gesund.« Dann stand er auf und verließ das Krankenzimmer, er wusste, lange würde sich Robert Jungsten nicht mehr so gesund fühlen.
     

Kapitel 9
     
    Anastasia Lehman saß am Schreibtisch in ihrem Arbeitszimmer oben auf dem Dachboden des Hauses in Oxford, das sie mit ihrem Mann Dr. Robert Lehman bewohnte, und klickte sich durch die Datenbank von ProMed. Neben dem Lernen für ihre Doktorarbeit engagierte sie sich freiwillig für dieses globale Netzwerk das es sich zur Aufgabe gemacht hat, durch die Nutzung modernster Telekommunikationswege, weltweit Zusammenhänge von seltenen Erkrankungen zu finden und so eine bessere Bekämpfung und auch Vorsorge vor Epidemien zu gewährleisten. Ihre Aufgabe war, ähnliche Erkrankungen zu vergleichen und potentielle Zusammenhänge zu erkennen. Sie hatte die Fähigkeit, verborgene Gemeinsamkeiten mit einem Blick zu erkennen, und das hatte auch bereits einige Erfolge gebracht. Heute schien aber nichts Besonderes in der Datenbank zu sein. Es gab zwar einige recht neue Einträge,

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