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Der Tyrann von Hades

Der Tyrann von Hades

Titel: Der Tyrann von Hades Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Kapp
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begangen«, sagte er kläglich. »Sagen Sie mir, was Sie mit Dil angestellt haben.«
    Maq Ancor steckte die Waffen in die Holster und beugte sich geschmeidig nach vorne, um Varters Strahler aufzuheben.
    »Etwas, von dem Sie nichts wissen konnten, Imref. Sine Anura ist Engelianerin. Sie hat ein modifiziertes Nervensystem, das wie ein elektrischer Aal Stromschläge austeilen kann. Dil muß ungefähr sechstausend Volt in den Arm und die Brust bekommen haben. Direkt über dem Herzen.«
    »Ist er tot?«
    »Mit nahezu hundertprozentiger Sicherheit. Unter diesen Umständen hat Sine bestimmt alles in den Schlag hineingelegt, was sie konnte.«
    Imref Varter untersuchte seinen Kameraden, dann schüttelte er traurig den Kopf und blickte auf Sines leuchtend grünen Körper. »Eine wahrhaft tödliche Dame, und das in mehrerer Hinsicht. Und ich halte Sie für nicht minder gefährlich, Maq Ancor. Was geschieht jetzt mit mir?«
    »Nichts«, sagte Ancor. »Sie sind gekommen, um herauszufinden, was hier vor sich geht. Und das sollen Sie tun: Ich werde Sie herumführen.«
    »Und danach?«
    »Danach steht es Ihnen frei zu gehen. Sie hätten uns nur fragen müssen, und wir hätten Ihnen aus freien Stücken alles gezeigt. Wir tun hier nichts, was gegen Ihre Gesetze verstößt, und unsere Geheimnistuerei liegt auch in Ihrem Interesse. Wir sind auch nicht an Profit interessiert. Im Gegenteil, das ganze Unternehmen kostet uns eine hübsche Summe.«
    »Soviel weiß ich bereits«, sagte Varter. »Aber wollen Sie mir damit etwa sagen, daß Dil und ich das Ganze umsonst eingefädelt haben?«
    »Schlimmer noch, Imref. Sie hatten bereits die Antworten, Sie haben sie nur nicht geglaubt. Dreimal sahen Sie Cherrys Holo-Show Die Phantastische Reise Durch Das Solare Universum.«
    »Das stimmt, aber ich weiß immer noch nicht, wie Sie die Spezialeffekte angestellt haben.«
    »Dafür gibt es einen ganz einfachen Grund: Es sind keine Spezialeffekte. Jeder einzelne Meter des Holo-Materials wurde an den Originalschauplätzen aufgenommen.«
    »Sie meinen…?«
    »Wieviel wissen Sie über das Solare Universum, Imref?«
    »Ich weiß, daß ich auf der Saturn-Schale lebe. Es heißt, daß es innerhalb der Saturn-Schale weitere Schalen gibt, die Jupiter-, Asteroiden- und Mars-Schale und ein paar weitere, deren Namen ich vergessen habe. Der Volksmund behauptet, daß es um uns herum noch größere Schalen gibt, nämlich die Uranus- und Neptun-Schale. Und so, glaube ich, geht es unendlich weiter.«
    »Ich wünschte mir, ich wäre, was die unendliche Fortsetzung der Schalen angeht, so sicher wie Sie, doch das ist im Augenblick nebensächlich. Aber können Sie mir sagen, warum das alles nur Mutmaßungen und nicht Fakten sind?«
    »Weil wir nichts davon beweisen können. Die einzigen Verbindungen zwischen den Schalen sind die Speichen-Shuttles, und die befördern lediglich Auswanderer nach weiter draußen. Niemand kehrt zurück.«
    »Das Faktum, das wir hier unter erheblichem Einsatz verbergen«, sagte Ancor, »ist, daß es eine andere Möglichkeit gibt, zwischen den Schalen zu reisen. Wenn Zeus neue Schalen errichtet, dann beginnt er mit einer Reihe künstlicher Planeten, die er in einem Orbit aussetzt, der später zum Äquator der Schale wird. Wenn die Schale fertiggestellt ist, verbleiben diese Planeten – man nennt sie Käfigwelten – in den Schalen eingeschlossen. Lediglich ein Raum, den man den Zwischenraum nennt, trennt sie von der Masse der Schale. Mit einem speziell ausgestatteten Exosphärenschiff ist es möglich, durch die Zwischenräume zu fliegen und andere Schalen zu besuchen.«
    In Imrefs Zügen zeichneten sich Zweifel ab. »Wenn das so ist, warum haben wir dann nicht davon erfahren? Warum behalten Sie es für sich?«
    »Weil einige der Schalen, wie etwa die Jupiter-Schale, unter extremer Überbevölkerung leiden. Wir wagen es nicht, irgend etwas zu tun, was eine unkontrollierte Massenauswanderung auslösen könnte. Ob es einem gefällt oder nicht, nur Zeus hat den Überblick über die Bevölkerungsverteilung und die zur Verfügung stehenden Ressourcen. Und bevor wir nicht besser über Solaria Bescheid wissen, wagen wir es nicht, irgend etwas zu tun, was das System aus dem Gleichgewicht bringen könnte.«
    »Und wer steckt hinter diesem altruistischen ›wir‹?«
    »Wir sind von der Mars-Schale, wo wir ein Institut für Solaristik gegründet haben. Wir, die wir vor Ihnen stehen, sind ein Expeditionsteam und bereiten einen Flug zur Uranus- und

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