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Der Überläufer: Tweed 3

Der Überläufer: Tweed 3

Titel: Der Überläufer: Tweed 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Volvo mit der Frau am Steuer.«
    »Das ist er. Ich denke, ich gehe hin und rede mit ihr. Amüsieren Sie sich inzwischen. Wir haben genug Zeit – die Überfahrt dauert fünfundzwanzig Minuten.«
    Tweed sah sich nicht um, als Hornberg ihn stehenließ. Statt dessen blickte er nach vorn und nach den Seiten und studierte die unglaubliche Vielfalt der Inseln. Einige waren groß, mit Bäumen bewachsen, da und dort stand eines der aus Holz erbauten Sommerhäuser, die Hornberg erwähnt hatte. Andere waren wenig mehr als gerundete braune Steine, die aus dem ölig glänzenden Wasser ragten. Ein Paradies für lauernde Klein-U-Boote.
    Die Hände in den Taschen seines Regenmantels, betrachtete er die Inseln eingehend. Ja, da gab es gelegentlich im grünen Blätterwerk hinter dem Nebelschleier freie Stellen. Groß genug als Landeplatz für einen Hubschrauber.
    »Ich habe mit der Dame im Saab gesprochen«, sagte Hornberg über die Schulter hinweg.
    »Blondes Haar, sehr kurz geschnitten, eng am Kopf anliegend wie ein goldener Helm«, bemerkte Tweed. »Sitzt ganz entspannt, die Hände auf dem Lenkrad.«
    »Sehr gut. Sie kommt aus dem südlichen Stockholm – ist also eine echte Stockholmerin, wie wir sagen. Sie hat die Absicht, sich ein Landhaus auf der Insel zu kaufen, ist aber noch unsicher. Auf dieser ihrer zweiten Fahrt will sie die Insel selbst besichtigen und zu einem Entschluß kommen.«
    »Falscher Alarm?«
    »Es erklärt, warum sie dieselbe Strecke fuhr wie wir. Und wir fahren zu einem netten Häuschen auf Ornö – es gehört einem Freund von mir, und er hat mir den Schlüssel gegeben. Seine Frau hat uns ein Lunchpaket gemacht. Sandwiches in einer Kühlbox, damit wir im Häuschen ein Picknick veranstalten können.«
    »Das ist überaus nett von ihr.«
    »Vielleicht essen wir im Freien – wie zwei Schuljungen.« Die Aussicht darauf schien ihn zu freuen. »Für ein paar Stunden raus aus allen Problemen, weg von schrecklichen Menschen, die andere mit Stiletten umbringen.«
    In ihrem grünen Saab nahm Magda Rupescu die schweißfeuchten Hände vom Lenkrad und wischte sie unterhalb der Windschutzscheibe mit einem Taschentuch ab. Das Gespräch mit dem SAPOMann war entnervend gewesen.
    Früher am Tag hatte sie ihren Wagen vor dem
Grand Hotel
in einer Parklücke abgestellt und war zur nächsten Telefonzelle gegangen. Sie hatte das Hotel angerufen, Mr. Tweed verlangt und die Zimmernummer angegeben, die man ihr Tage zuvor bei ihrem ersten Besuch genannt hatte.
    Sobald Tweed sich meldete, unterbrach sie die Verbindung. Der Vorfall ereignete sich nur wenige Minuten, bevor Ingrid an Tweeds Tür klopfte, in der Hoffnung, sie könnten gemeinsam frühstücken. Magda Rupescu war dann zurückgegangen und hatte im Wagen gewartet.
    Sie war so vorsichtig, nicht zu lange im Wagen sitzen zu bleiben.
    In Abständen schlenderte sie durch das Hotel. Sie setzte sich in die Eingangshalle, bestellte Kaffee und bezahlte, sobald er serviert wurde.
    Ihr rotes Haar war nun blond gefärbt. Sie wußte, daß Interpol eine genaue Beschreibung von ihr im Computer gespeichert hatte. Der GRU hatte mit Hilfe von Leuten im Westen diesen Computer anzapfen lassen und kannte alle seine Geheimnisse.
    Das flammendrote Haar, das sie stets in Gegenwart von Oleg Poluschkin hatte, war eine Perücke, hergestellt von einem der besten Haarkünstler der Sowjetunion. Sie beobachtete das Anlegemanöver in Hässelmara, als Hornberg und Tweed zu ihrem Volvo zurückkehrten. Sie wartete, bis die Motoren von drei anderen Wagen ansprangen, und drehte dann ihren Startschlüssel.
    »Was sollte das – nicht englisch zu sprechen, solange wir auf der Fähre waren?« wollte Tweed wissen, als Hornberg über die Rampe an Land fuhr.
    Hornberg lenkte den Wagen bergauf über eine enge, geteerte Straße, die sich an einem kleinen Hügel hochwand und zu beiden Seiten von Granitfindlingen und aus dem Boden hervortretendem Fels gesäumt war. Selbst die ersten Meter auf dem Eiland waren wild und abweisend.
    »Weil man hier nervös geworden ist wegen der sowjetischen UBoote«, antwortete der Schwede. »Wäre gut möglich gewesen, daß die Leute jeden Ausländer ausfragen, und dann hätte ich, um Sie zu schützen, meine Identität lüften müssen.«
    »Ja, die Leute sind nervös«, stimmte Tweed ihm zu. »Zweimal habe ich im Hotel beim Frühstück schwedische Geschäftsleute mit Amerikanern über dieses Thema reden gehört.«
    Hornberg fuhr nun auf ebenem Boden hoch über dem Meer und schlug auf einer

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