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Der Überläufer: Tweed 3

Der Überläufer: Tweed 3

Titel: Der Überläufer: Tweed 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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vorbei an der Handelsbank zur Rechten, immer geradeaus und bog dann links ein und fuhr über die Brücke nach Gamla Stan. Ingrid durfte triumphieren. Sie hatte recht gehabt!
    Weiter ging es, am Ostufer der Insel entlang, vorbei am Hotel
Reisen
, danach über die Brücke in den Süden Stockholms. Einen Augenblick lang meldeten sich bei Ingrid Zweifel. Fuhr sie wirklich nach Süden? Nein! Der Wagen bog links ein und fuhr auf den Pier der Viking-Linie zu.
    Ingrid fuhr langsam und warf nur einen kurzen Blick auf den Audi, der nahe am Pier geparkt stand. Einen Augenblick lang sah sie den Mann mit einer Art Tirolerhut im Wagen sitzen. Ein deutscher Tourist, der sich das Ablegemanöver des Schiffes ansehen wollte.
    Sie fuhr am Taxi vorbei, das vor der Gangway hielt, über die die Passagiere bereits an Bord gingen. Eine Prozession von Wagen und Taxis kam angefahren, man hielt, fuhr ab. Ingrid parkte den Wagen am Bug des gewaltigen Schiffes, drehte sich im Sitz um und beobachtete die Szene durch das Rückfenster.
    Helene Stilmar, in der Hand den Koffer, ging die Gangway hinauf.
    Sie wartete, bis die Amerikanerin im Schiffsinneren verschwunden war, schaute durch die Windschutzscheibe und wäre um ein Haar von ihrem Sitz hochgesprungen.
    Hinter dem Steuer seines gemieteten Ford saß Fergusson und beobachtete sie. Ihre Augen trafen sich, und Ingrid wandte den Blick ab. Himmel! Was machte der Schotte hier? Sie wendete und fuhr zum
Grand Hotel
zurück, dabei Seitenwege benutzend, um dem starken Verkehr auszuweichen. Als sie das Schiff hinter sich zurückließ, war der Mann mit Tirolerhut nicht mehr da.
    »Gut gemacht«, sagte Tweed, als Ingrid mit ihrem Bericht am Ende War. Er wandte sich Harry Butler zu und lächelte schief.
    »Sind Sie nicht auch der Meinung?«
    »Profiarbeit«, stimmte Butler zu.
    »Helene hat eine Schwester – eine Zwillingsschwester, vermute ich«, fuhr Tweed fort. »Ich werde das nachprüfen, wenn ich wieder in London bin. Die Schwester sollte uns weglocken – falls man ihr folgte –, so daß Helene die Chance erhielt, unbemerkt an Bord des Schiffes zu gehen. Ich nehme an, die beiden Schwestern haben tagelang das Schlafzimmer geteilt …«
    Er hielt inne, weil wieder einmal das Läuten des Telefons seine Ausführungen unterbrach. Es war Fergusson, der von einer öffentlichen Telefonzentrale aus anrief. Der Bericht des Schotten war knapp und präzise.
    »Cord fuhr mit einem Taxi vom Karlavägen ab, vor einer Stunde, mit Koffer. Die Konferenz war ein Erfolg. Er ist jetzt an Bord des Schiffes, das in wenigen Minuten nach Helsinki abfährt.«
    »Ich erwarte, daß er mir die Einzelheiten über die Konferenz per Luftpost zuschickt. Sie fahren sofort nach Arlanda. Sie wissen, wann die Maschine geht. Lassen Sie den Wagen am Flugplatz stehen. Beeilen Sie sich.«
    Er legte auf, ging, die Hände auf dem Rücken verschränkt, im Zimmer umher. Butler beobachtete ihn mit dem Gefühl unendlicher Erleichterung, ihm war der Wechsel in Tweeds Art zu sprechen nicht entgangen. Fest, entschieden. Jedes Zeichen von Sichgehen-Lassen und Unentschlossenheit war geschwunden.
    »Das war Fergusson.« Tweed sah Ingrid an. »Sie machen sich jetzt am besten nach Arlanda auf den Weg. Lassen Sie den Volvo dort stehen und suchen Sie Fergusson. Geben Sie ihm sein Ticket, aber reisen Sie allein. Wir können uns wieder auf dem Flughafen Vantaa treffen, wenn wir in Finnland sind.«
    Er wartete, bis er mit Butler allein war, und begann weiterzusprechen.
    »Fergusson sah Cord Dillon an Bord desselben Schiffes gehen, mit dem Helene Stilmar fährt …«
    »Was Verwirrung in die Sache bringt. Es verwirrt mich.«
    »Sie meinen, wer jetzt Procane ist?«
    »Es könnte eine einfachere Erklärung geben«, regte Butler an.
    »Wenn sie ein Verhältnis miteinander haben, wäre es heikel, sich in Washington zu treffen. Weit weg in Helsinki können sie machen, was ihnen gefällt.«
    »Sowas kommt vor«, stimmte Tweed ihm bei. »Es gibt eine andere Erklärung. Der eine gibt vor, mit dem anderen ein Verhältnis zu haben. Welche bessere Tarnung gäbe es für eine Reise nach Finnland? Vielleicht legt einer den anderen rein.«
    »Aber wer wen?«
    »Das ist immer noch ein Geheimnis. Die Lösung liegt in Helsinki.
    Und uns bleibt nicht mehr viel Zeit, wenn wir die letzte Maschine nach Helsinki erreichen wollen. Ihr Koffer ist gepackt, wie ich angeordnet habe?«
    »Bereit für die Abreise innerhalb von achtzig Sekunden.«
    »Ich muß noch einen Anruf machen. Ich

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