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Der Überläufer: Tweed 3

Der Überläufer: Tweed 3

Titel: Der Überläufer: Tweed 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Nachforschungen in Versicherungsangelegenheiten kann man keinen Einfluß auf den Zeitablauf nehmen.
    Es ist mir auch früher passiert – alles geschieht plötzlich zur gleichen Zeit.«
    Er brach ab und nahm die Hand von der Sprechmuschel, weil Laila sich wieder meldete. Sie schien verwirrt und besorgt zugleich.
    »Tweed. Es
ist
ein Schlüssel. Und eine Nachricht von Bob für Sie …«
    »Lesen Sie. Schnell. Wenn ich es Ihnen sage, hören Sie sofort zu lesen auf.«
    »Da steht: ›Tweed. Schließfach Hauptbahnhof. Alexis’ letzter Brief.‹ Das ist alles. Soll ich zum Bahnhof gehen?«
    »Nein. Versuchen Sie ihn zu finden. Fragen Sie in allen großen Hotels nach. ›Intercontinental‹, ›Marski‹ und so weiter. Das können Sie heute tun. Und dann seien Sie heute abend in Ihrer Wohnung. Die Nummer habe ich. Ich komme, sobald ich kann.«
    »Bitte, beeilen Sie sich. Ich mache mir solche Sorgen.«
    »Überprüfen Sie die Hotels. Sie sind Reporterin – Sie wissen, was Sie zu tun haben. Vielleicht hat er einen anderen Namen angegeben. Suchen Sie nach jemandem, der sich heute eingetragen hat.«
    »Ich gehe jetzt. Bitte, kommen Sie schnell.«
    »So bald es geht.«
    Er legte den Hörer auf und schob sich die Brille auf der Nase höher. Ingrid hatte diese Geste beobachtet und wußte, daß er in Sorge war. Sie setzte sich aufs Bett und wartete.
    »Newman wird wieder vermißt – ist verschwunden«, sagte Tweed schließlich. »Er hat sich von meiner Leine – Laila – gerissen und rennt frei herum.« Er runzelte die Stirm. »Verdammt! Ich habe vergessen, sie darauf aufmerksam zu machen. Newman ist schlau – er hat im ›Hesperia‹ gewohnt, ist vielleicht ausgezogen, dann eine Stunde später wieder zurückgekommen, hat ihnen irgendeine Geschichte aufgetischt und ist wieder eingezogen. Anderes Zimmer, anderer Name.«
    »Versteh ich nicht.«
    »Er hat ihnen vielleicht erzählt, daß ihm eine Frau namens Laila Sarin unglaublich auf die Nerven geht. Er gibt ihnen eine Nachricht für sie und sagt, sie dürfe nicht wissen, daß er wieder hier wohne. Mit einem schönen Trinkgeld. Ich rufe sie am besten noch einmal an.«
    Er wählte die Nummer aus dem Gedächtnis. Aber alles, was er hörte, war, daß Lailas Telefon läutete. Sie hatte ihre Wohnung bereits verlassen.
    Zu Mittag meldete sich Fergusson telefonisch. Tweed und Ingrid aßen gemeinsam, was ihnen der Zimmerkellner serviert hatte, so daß Tweed am Telefon bleiben konnte. Fergusson formulierte sehr vorsichtig, im Bewußtsein, daß das Gespräch über die Telefonzentrale lief.
    »Cord ist noch im Haus auf dem Karlavägen. Er hält sich dort seit gestern auf.«
    »Irgendwelche Besuche – für die Konferenz, meine ich?« fragte Tweed.
    »Noch nicht. Er ist allein – arbeitet wahrscheinlich am Protokoll.
    Das Treffen ist wahrscheinlich um eine Stunde oder so verschoben worden, damit alle rechtzeitig hinkommen.«
    »Halten Sie mich bitte auf dem laufenden. Ich muß von jeder wichtigen Entscheidung wissen, die sie auf der Konferenz treffen.«
    Tweed legte auf und biß in sein viertes Schinkensandwich. Wenn nicht unbedingt nötig, dann warte nie mit leerem Magen auf etwas. Nichts ist aufreibender als das Warten und die Ungewißheit.
    »Ich bin bis oben voll.« Ingrid strich sich über den Bauch. »Wie stehen die Dinge? Kann ich nicht helfen?«
    »Fergusson beschattet Dillon. Harry Butler beschattet Helene Stilmar, die vermutlich wie ich ihre Mahlzeit auf ihrem Zimmer einnimmt. Pete Nield beschattet Stilmar – er ist der einzige, der sich noch nicht gemeldet hat. Lassen wir ihm Zeit …«
    Er unterbrach sich, weil das Telefon wieder läutete, was es offenbar immer dann tat, wenn er etwas erklärte. Er hatte Nield erwartet, statt dessen war Hornberg in der Leitung. Wie Fergusson war er vorsichtig bei der Wahl seiner Worte.
    »Tweed, ich dachte, es würde Sie interessieren, daß unser durch Stockholm spazierender Freund nach Dänemark zurückgeflogen ist. Ich mach es kurz, wenn Sie nichts dagegen haben – ich brauche gegenwärtig eine Menge Energie dazu, die Leute ausfindig zu machen, die Peter Persson so übel mitgespielt haben.«
    »Gibt es Fortschritte?«
    »Bisher keine. Ich bleibe mit Ihnen in Kontakt.«
    So war das also, dachte Tweed, während er weiteraß. General Dexter befand sich wieder auf NATO-Territorium. Wahrscheinlich auf dem Weg nach Washington. Er wartete, bis Ingrid ihren Tee getrunken hatte, bevor er ihr seine Vorschläge unterbreitete.
    »Butler ist jetzt

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