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Der Überläufer: Tweed 3

Der Überläufer: Tweed 3

Titel: Der Überläufer: Tweed 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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möchte lieber bei Ihnen sein …«
    »Aus Sicherheitsgründen. Wir sind nahe daran, Procane ausfindig zu machen. Ich brauche jemanden, an den ich mich notfalls wenden kann, der nach außen hin in keiner Verbindung zu mir zu stehen scheint. Das könnte sich als sehr wichtig erweisen.«
    Die Erklärung schien sie zufriedenzustellen. Mit einem Gefühl der Erleichterung verließ Tweed sie. Er wollte nicht, daß Ingrid Laila kennenlernte. In dieser kritischen Phase konnte er emotionelle Probleme nicht gebrauchen. Er ging mit der Reisetasche in der Hand zum
Hesperia
hinüber und direkt in Butlers Zimmer.
    »Wie stehen die Dinge?« fragte er, als sie bei einem Drink saßen.
    »Hat es Veränderungen gegeben, während ich weg war?«
    »Nicht eigentlich.« Butler klang enttäuscht. »Fergusson beobachtet weiterhin die Amerikanische Botschaft. Stilmar hat das Gebäude nicht verlassen, seit er angekommen ist. Ich finde das eigenartig …«
    »Und Cord Dillon?«
    »Dieselbe Situation. Hat das Hotelgelände des ›Kalastajatorppa‹ nicht verlassen. Er geht mit Helene am Strand in dem kleinen Park spazieren, wo sie den Hubschrauberlandeplatz haben. Nield behält die Stelle im Auge. Er könnte innerhalb von Minuten in der Luft sein.« Butler nahm einen weiteren Schluck von seinem Scotch.
    »Es ist, als ob Procane – wer immer es sein mag – darauf wartet, daß jemand kommt und ihn nach Rußland eskortiert …«
    »Eine interessante Betrachtungsweise«, erwiderte Tweed. »Halten Sie die Bewachung aufrecht. Sie lösen jeden Mann von Zeit zu Zeit ab? Gut. Wir werden es bald wissen. Nur noch ein klein wenig Geduld …«
    In sein Zimmer zurückgekehrt, rief Tweed Monica an. Sie meldete sich sofort, was bedeutete, daß sie am Telefon Wache hielt.
    »Ich habe die Leute verständigt, daß die Shangri-La-Lieferung vollen Versicherungsschutz hat«, meldete sie. »Die Ware ist bereits abgegangen.«
    »Gut. Und die andere Lieferung?«
    »Auch Ruby Stone ist voll versichert. Die Lieferung ist ebenfalls auf dem Weg. Jedermann scheint glücklich über die Art und Weise, wie wir die Dinge abwickeln.«
    »Gut. Ich nehme doch an, daß Sie die Zusicherung bezüglich Shangri-La per Luftpost expreß abgeschickt haben?«
    »Habe ich persönlich erledigt. Wie geht es Ihnen?«
    »Habe mich nie besser gefühlt.«
    Tweed legte auf und hoffte, er habe nicht so müde geklungen, wie er sich fühlte. Shangri-La war der Hubschrauber vom Typ Alouette, der inzwischen auf der Insel Ornö im Schwedischen Archipel gelandet sein mußte. »Luftpost-Expreß« sollte bedeuten, daß das zweite Signal an Casey, den Piloten der Alouette, von der Admiralität aus gesendet werden müsse: »Fliegen Sie zur vereinbarten Zeit zum Landeplatz beim Hotel ›Kalastajatorppa‹.«
    »Ruby Stone« war die
Saaremaa
unter Kapitän Prii. Monicas Hinweis, diese Lieferung »sei auf dem Weg«, bedeutete, daß das Schiff bereits abgelegt hatte und wahrscheinlich schon vor dem Hafen Turku lag. Im ungünstigsten Fall würde sie diesen Punkt in der folgenden Nacht erreichen.
    »Jedermann scheint glücklich« war überhaupt der bedeutsamste Teil ihres Gesprächs gewesen. Dieser Satz hieß, daß die
Saaremaa
nach ihrem Auslaufen aus dem Hafen von Tallinn ein Signal gesendet hatte und daß es empfangen worden sei.
    Alles das verarbeitete er in seinem Gehirn, als er sich auf den Weg zum Restaurant im ersten Stock machte. Er war total ausgehungert. Das Büffet, das im
Hesperia
auf einem großen Tisch aufgebaut war, hatte exzellente Genüsse zu bieten. Tweed lud sich beherzt den Teller voll und ging damit zu einem Tisch, der in sicherer Entfernung von den anderen Essern stand. Wenn seine Rechnung stimmte, dann würde seine Mission morgen als geglückt oder als total gescheitert angesehen werden können. Während er aß, versuchte er all seine wachsenden Zweifel von sich zu schieben.
    Am folgenden Morgen durchschnitt das russische Patrouillenboot mit hoher Geschwindigkeit das Wasser auf dem etwas mehr als sechzig Kilometer weiten Weg über den Golf, der Tallinn von Helsinki trennt. Das große Boot hinterließ auf dem ruhigen, im hellen Licht der Sonne glitzernden Meer eine breite weiße Kielspur. Die See war so glatt und blau wie der Himmel über ihr.
    In der Kabine unter Deck starrte Mauno Sarin durch das Bullauge.
    Er war von großer Sorge erfüllt. Keine weiteren Berichte waren von Karma hereingekommen, und Mauno fragte sich, was wohl alles während seiner Abwesenheit von der Zentrale geschehen

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