Der Ultimative Ratgeber Für Alles
modernen Industriestaaten ein Beispiel nehmen. Es gilt der Grundsatz: Beim Verschulden darf man nicht kleinlich sein! Hat man bei der Bank seinen Dispokredit überzogen, gibt es Ärger. Liegen die Schulden aber im Millionenbereich, kann man wieder selbstbewusst das Bankgebäude betreten und sicher sein, dass einem der zuständige Bankangestellte in buckelnd geheuchelter Freundlichkeit einen Kaffee anbietet. Ist man erst einmal im zweistelligen Milliardenbereich in den Miesen, kann einem nichts mehr passieren! In diesem Fall ist so gut wie sicher, dass sich auch die Bundeskanzlerin zum Banktermin einfindet, um am Ende festzustellen: »Der Schuldenberg ist systemrelevant. Den übernehme ich!« Es geht nichts über großzügige Politiker.
Platon verachtete die Geldschneiderei und befand, dass Raffgier der edlen Geisteshaltung im Wege stünde. Da hatte er Recht! Wer braucht Geld, wenn er wirklich edel ist? Sie vielleicht, ich auch, aber sonst? Vielleicht sind wir beide, Sie, verehrter Leser, und ich, die Einzigen, bei denen eine gesunde Geldverehrung einer geradezu heroischen Rechtschaffenheit nicht im Wege steht. Echter Adel im Geist ist eben selten.
In der heutigen Zeit, die der Platons erstaunlich ähnelt, befindet sich der Geistesadel auf dem Rückzug, also Edle von Geist und Gefühl, wie die wahrhaftig adelige Marie Antoinette, die dem Volk in der Hungersnot befahl, wenn es kein Brot habe, solle es eben Kuchen essen. Die Geschichte ist zwar wahrscheinlich gar nicht wahr, aber schön erzählt! Und glaubhaft ist sie auch. Insofern entspricht sie den Ansprüchen des modernen Journalismus, der statt Fachleuten Leserreporter losschickt und eine gute Lüge gegen eine langweilige Wahrheit jederzeit eintauscht.
Man liest gerne von der Herzlosigkeit der Herrschenden, weil das die eigene Armut edel macht. Tatsache ist aber, dass die Drecksackquote vom Stand völlig unabhängig ist. Die Anzahl der verabscheuungswürdigen Egoisten ist unter Bankdirektoren wie unter Hartz-Iv-Empfängern exakt gleich. Natürlich verdirbt Geld den Charakter, kein Geld zu haben aber auch.
Im Übrigen wird der Einfluss des Wirtschaftlichen auf die menschliche Natur überschätzt. GELD MACHT NICHT GLÜCKLICH! KEIN GELD ZU HABEN ABER AUCH NICHT! Und wer an dieser Stelle mit Statistiken kommt, die behaupten, Leute mit Geld seien gesünder, lebten länger und seien zufriedener, dem sei gesagt, dass hier Ursache und Wirkung nicht verwechselt werden dürfen. Natürlich sind erfolgreiche menschen zufriedener - weil zufriedene menschen natürlich erfolgreicher sind als nervende Nörgler, die für alles eine Ausrede haben.
Wenn Sie erst einmal die 30 überschritten haben, trotzdem aber immer noch dem Geld hinterherlaufen, habe ich folgenden Ratschlag für Sie: VERGESSEN SIE IHRE FINANZIELLEN AMBITIONEN, LEGEN SIE SICH AUF DIE COUCH, SCHLIESSEN SIE DIE AUGEN UND KRAULEN SIE SICH IM SCHRITT! DAS MACHT ZUFRIEDEN. Sollten Sie danach immer noch nervös und unausgeglichenen sein, wiederholen Sie die Übung circa 10 Stunden täglich über mehrere monate. Sie werden sehen: Ausdauer macht sich bezahlt, nicht finanziell, aber seelisch.
Es ist nicht das Geld, das gesund macht, sondern es ist die Gesundheit, die Voraussetzung ist für erfolgreichen Gelderwerb.
Man sagt, dass mäßige Rotweintrinker länger leben als Säufer oder Abstinente. Dumme Menschen schließen daraus, dass Rotwein gut für die Gesundheit ist. Dabei liegt das lange Leben unserer Weinkenner aber kaum an der Wirkung des Rotweins, sondern eher an der Fähigkeit, maßvoll zu genießen. Das lässt eine gesunde, aber nicht verbissene Lebensführung vermuten, die beste Voraussetzung ist, um humorvoll und zufrieden dem 100. Geburtstag entgegenzugehen.
Brot ist gesund und deshalb ein Grundnahrungsmittel. Man unterscheidet gesäuerte (zum Beispiel Hefebrot) und ungesäuerte Exemplare (beispielsweise Fladenbrot). Weitere Einzelheiten erhalten Sie bei der »Informationszentrale für Backmittel und Backgrundstoffe zur Herstellung von Brot und feinen Backwaren « sowie dem » Zentralverband des deutschen Bäckerhandwerks «. In der » Versuchung Jesu « wird darauf hingewiesen, dass der Mensch nicht vom Brot allein lebe.
Das stimmt. Es gibt ja auch noch Grillteller und Königsberger Klopse.
Dann kann man sich den Spaß gönnen, dem überraschten Lokalreporter zu erklären, die hohe Lebensdauer beruhe auf dauerhafter Zufuhr schwerer Medikamente und Drogen sowie ausgiebigen lasterhaften Orgien im
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