Der Ultimative Ratgeber Für Alles
ZUM ZWECKE DER BESCHLEUNIGUNG SELBST IN DIE LUFT SPRENGT, WIRD ZWAR AN GESCHWINDIGKEIT GEWINNEN, KOMMT ABER TROTZDEM NICHT VORWÄRTS.
Geschwindigkeit ist gleich Raum durch Zeit. Die Lebenszeit aber geht durch die Sprengung gegen null. Und durch null kann man nicht teilen. Die Aktion ist somit mathematisch unzulässig.
ORDNUNG
Wo die Komplexität der Materie zunimmt und sich die Zeit im Gravitationsraum zusammenzieht, wird alles immer enger. Die Welt verknotet sich. Es wird Zeit, hier wieder Ordnung zu schaffen, grundsätzliche Fragen zu stellen wie: »Wann?«, »Wo?« oder »Wem?« Natürlich ergeben sich noch weitere Fragestellungen, beispielsweise »Wie?« oder »Geht’s noch?« oder »Hallo?«
Für Pragmatiker empfehle ich den lösungsorientierten Ansatz mit der Frage: »Und jetzt?«
Diese Frage stellt sich im Grunde sofort nach der Geburt, also zwischen dem ersten Atemzug und der folgenden Ernüchterung, wenn uns in der ersten Orientierungsphase die Plazenta von hinten auf den Schädel prallt und wir erkennen: Es ist nicht alles eitel Sonnenschein, gerade im Kreißsaal nicht, wo das Licht die Augen quält wie in einem portugiesischen Vorstadtrestaurant.
Mit dem Ins-Leben-geworfen-Sein beginnen wir, durch stetiges Fragen herauszuarbeiten, welche Handlungsoptionen uns zur verfügung stehen: Schreien wir nach Was-zu-essen oder pennen wir herum? Für viele Menschen bleibt dies lebenslang eine zentrale Fragestellung.
Wichtig: ALS ERSTE MAHLZEIT AUF DER ERDE EMPFIEHLT SICH LEICHTE, ABER VITAMINREICHE KOST. ALKOHOL SOLLTE AUSSCHLIESSLICH ÜBER DIE MUTTERMILCH EINGENOMMEN WERDEN!
Mit dem verlassen des Mutterschiffes und der Ankunft auf unserem Heimatplaneten ist unser Leben der steten Auswahl von Handlungsalternativen unterworfen. Leben heißt: entscheiden. Um Entscheidungen treffen zu können, ist der Mensch gezwungen, die Wirklichkeit zu ordnen. Deswegen ist der Satz »Ordnung ist das halbe Leben!« definitiv falsch. Richtig ist: »Ordnung ist viel mehr als die Hälfte! Ordnung ist exakt der Anteil des Lebens, der benötigt wird, um Lebensentscheidungen auf Basis reduzierter Wirklichkeitswahrnehmung zu treffen, also zwischen 51,8 und 68,4 Prozent des Gesamtlebens.« Dieser Satz ist Kleinkindern allerdings nur schwerlich einzubläuen. Da helfen auch keine Prügel. Die vereinfachung durch Abrundung auf 50 Prozent erscheint also pädagogisch statthaft.
Will man aber als Erzieher ein Ergebnis vorweisen können, ist folgender Satz vorzuziehen: »Räum auf ! Mein Gott, ich werde hysterisch! Räum endlich auf !!!« Es ist nicht zuletzt das Kinderzimmer, das perfekt den Zustand der kosmischen Ordnung widerspiegelt.
Die wachsenden Energieprobleme zu lösen ist eine der wichtigsten Aufgaben der globalisierten Gesellschaft. Ich für meinen Teil benutze Batterien und fahre gut damit.
Was man als Laie zunächst nicht glauben möchte, ist: In den Räumen, die von unserer Brut zerwohnt werden, gelten die ganz normalen physikalischen Gesetze unseres Universums! Es gilt beispielsweise der Energieerhaltungssatz, also der Erste Satz der Thermodynamik, der da lautet: In einem geschlossenen System bleibt die Energie gleich.
Um Unordnung zu erzeugen, muss also, da Materie bewegt werden muss, Energie hinzugefügt werden. Natürlich nimmt die Unordnung aufgrund des zweiten Hauptsatzes der Thermodynamik auch ohne Energiezuführung zu (dazu im übernächsten Absatz mehr), aber welches Kind ist schon bereit, auf die physikalische Zersetzung der im Zimmer verteilten Gegenstände zu warten, wenn sich ein Zimmer mit wenig mühe und geringem körperlichen Einsatz erheblich schneller in ein ranziges Loch verwandeln lässt?
Der unselige Bewohner der Räuberhöhle, Tochter oder Sohn, lässt keine Gelegenheit aus, entstehende Ordnung so nachhaltig wie möglich zu zerstören
Eltern träumen gern von einer Wiederherstellung des aufgeräumten Anfangszustandes, der zuletzt wenige Millisekunden nach Einzug existierte. Das ist physikalisch unmöglich, da sich das Universum ausbreitet und immer neue materie entsteht, vor allem unter dem Bett und neben dem Schrank - und in den Ecken.
An dieser Stelle möchte ich auf den Zweiten Satz der Thermodynamik zurückkommen, der im Zusammenhang mit unserer Nachkommenschaft ebenfalls erhellend ist. Volkstümlich formuliert lautet er: In einem geschlossenen System nimmt ohne Zuführung von Energie die Ordnung ab. Das widerspricht zwar scheinbar dem, was vorher beschrieben wurde, nämlich, dass die Brut
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