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Der unbezwingbare Kämpfer (German Edition)

Der unbezwingbare Kämpfer (German Edition)

Titel: Der unbezwingbare Kämpfer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natascha Artmann
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Botschaft, die selbst der dümmste Mensch verstehen konnte. Und im Augenblick zählte sich Dante zu dieser Kategorie.
    „Was wollt Ihr damit erreichen?“ Wut schäumte in dem Ritter hoch, beeindruckte aber nicht.
    „Das wisst Ihr doch sicher, Junge. Ich kann es nicht zulassen, dass Ihr geht und meine Anjella unglücklich macht!“
    „Ich habe sie nicht unglücklich gemacht, und wenn sie etwas anderes behauptet, dann lügt sie. Ich habe sie nicht angefasst!“
    Waldo Danber schüttelte nachsichtig den Kopf. „Also zu meiner Zeit, da hat es ein Unglück für eine Maid bedeutet, wenn der Ritter, der das Herz einer Maid berührt, sich nicht um sie bemüht hat.“
    Diese Erklärung gefiel Dante ganz und gar nicht. Denn was sie aussagen sollte griff die Ehre des Mädchens an, die er eigentlich mit seinem Verhalten beschützen wollte.
    „Ist das Eure Methode um Eure Tochter an den Mann zu bringen? Zu hoffen, dass sie einer entehrt, um ihm dann das Messer auf die Brust zu setzen? Das Mädchen ist liebreizend genug, um ohne Eure zweifelhafte Hilfe zurecht zu kommen.“
    „Ganz offensichtlich nicht“, widersprach Waldo. „Sie hätte Euch schon längst für sich beanspruchen sollen, wie ein wahrer Danber das macht.“
    „Ihr solltest dafür sorgen, dass so etwas nicht passiert“, erinnerte Dante den Lord. „Ihr wollt wohl kaum, dass Eure Tochter einen heimatlosen Ritter zum Manne nimmt.“
    Sie Waldo machte eine wegwerfende Handbewegung.
    „Der Charakter eines Menschen zählt mehr als seine soziale Stellung. Meine Anouk war eine Dienerin und dabei mehr Lady als jede andere Frau. Denkt Ihr von Euch selbst denn nicht, dass Ihr mehr Ritter seid als der Sohn eines dummen und verblendeten Vaters, der Euch nicht anerkannt hat?“
    „Was ich bin oder sein will, liegt ganz alleine in meinem Ermessen, Mylord“, wies der Ritter die treffende Feststellung des Lords zurück.
    „Wie Ihr meint.“
    Mehr gab es nicht zu sagen und deshalb entfernte sich Waldo Danber auch von den Gittern, die zwischen ihm und seinem unfreiwilligen Gefangenen standen, und verließ die unterirdischen Räume. Dante verbot sich ihm auch nur eine Bitte um Freilassung hinterher zu rufen. Wenn der alte Mann ihn auf diese Weise demütigen wollte, würde er ihm nicht den Gefallen tun, das lautstark zu bestätigen.
* * *
    Anjella hatte gewusst, dass Dante irgendwann gehen würde. Aber sie hatte nicht damit gerechnet, dass er das heimlich tun würde. Der Ritter war kein Mensch für Heimlichkeiten, das passte einfach nicht zu seinem Wesen. Dennoch hatte er in diesem Fall wohl einmal eine Ausnahme gemacht. War sie daran schuld, und ihr dummes Bekenntnis, dass sie ihn mochte?
    Sie hätte nicht lügen können. Auch wenn man ihr deutlich zu verstehen gegeben hatte, dass eine solche Reaktion nicht erwünscht war. Aber es hatte wohl ein wenig Abenteuerlust hinter ihren Worten gesteckt. Oder vielleicht doch eher Hoffnung, dass der Ritter verstehen würde, dass er damit ihre Zustimmung erhielt, sich um sie zu bewerben.
    Ein Mann wie Dante sprach ganz offensichtlich auf eine solche versteckte Aufforderung nicht an. Er war Manns genug, um sich einer Lady zu nähern, ohne vorher die Bestätigung zu erhalten, dass dies erwünscht war.
    Dante lehnte sie ganz einfach ab. Oder was viel wahrscheinlicher war, die Gefühle, die sie hatte, wurden einfach nicht erwidert. Damit musste sie sich abfinden.
    Nun, es hatte keinen Sinn, weiter darüber nachzudenken, jetzt da der Ritter ihr Zuhause sowieso verlassen hatte. Aber das wollte Anjellas Herz einfach nicht zur Kenntnis nehmen. Sie hatte leider weiterhin das Gefühl, als ob er noch in ihrer Nähe wäre und sie nur ihre Hand auszustrecken bräuchte, um ihn zurückzuholen. Ein verrückter Gedanke, der ihren Lippen einen Seufzer entlockte.
    „Vielleicht kommt er ja zurück, wenn er ein wenig nachgedacht hat“, riss diese Vermutung Anjella aus ihrer trüben Stimmung. Nur war es nicht besonders erfreulich, dass ihre Mutter Anouk sich so leicht in ihre Gedanken und Gefühlswelt hineinversetzen konnte. Und überhaupt, wieso nahm sie eigentlich an, ihre Mutter würde von Dante sprechen? Schließlich war auch Cameron erst vor wenigen Tagen zurück nach Hause aufgebrochen. Sicher sprach sie von dem Sohn ihrer besten Freundin und nicht von dem namenlosen Ritter, an den Anjella gedacht hatte.
    „Cameron ist ständig am denken. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er etwas findet, was ihn allzu schnell hierher zurückbringt.

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