Der unbezwingbare Kämpfer (German Edition)
Wahrscheinlich ist er längst damit beschäftigt, ein neues Experiment vorzubereiten, bei dem er sich in irgendwelche gefährliche Dinge verstrickt.“
Ein nachsichtiges Lächeln folgte dieser Bemerkung. Da darauf eingegangen wurde dachte Anjella zunächst, sie hätte die Worte ihrer Mutter richtig ausgelegt.
„Cam wird sich leider nicht davon abhalten lassen, auch wenn die Sache, die er ausprobieren will gefährlich ist. Aber ich hatte nicht ihn gemeint als ich davon sprach, dass er nachdenken müsse. Ich denke, Sir Dante wird zur Vernunft kommen, wenn du ihm Zeit lässt.“
Anjella bekam einen gehörigen Schrecken. Konnte ihre Mutter wirklich die unerwiderten Gefühle meinen, die sie dem Ritter entgegenbrachte. Bevor sie sich dafür entschieden hatte, wie sie dieser Aussage begegnen sollte, schaltete sich ihr Vater in das Gespräch ein, das Anjella nun nur noch als äußerst beschämend empfand.
„Ja, ich denke auch, dass ein wenig mehr Zeit zum Nachdenken den Jungen auf die richtige Spur bringt. In ein bis zwei Wochen dürfte er so weit sein, um zu erkennen, dass du das Mädchen bist, dass sich als seine bessere Hälfte erweist.“
Gab es irgendetwas, was ihre Eltern nicht von ihrem Leben wussten? Oder was sie meinten für sie regeln zu können? Nur weil sie sie für wichtig, liebenswert und wertvoll erachteten, musste ein anderer das nicht auch tun.
„Ohne Abschied zu gehen ist wohl nicht die Art, um jemanden zu sagen, er brächte nur ein wenig Zeit um nachzudenken, Vater. Der Ritter hat sich entschieden und wollte einfach nicht, dass ihn jemand aufzuhalten versucht. Ihm eine andere Absicht zu unterstellen wäre sicher nur ein Fehler.
Vernünftig zu sein, würde ihr sicherlich helfen, schneller mit der Situation fertigzuwerden. Darum war es auch nicht wünschenswert, dass man ihr Hoffnungen einpflanzte, wenn diese gar nicht bestanden.
„Oh, ich denke nicht, dass ich hier einen Fehler gemacht habe, Kind. Es kommt nur die übliche Methode zur Anwendung, die der Danber-Art entspricht.“
Bei Anjella läuteten sämtliche Alarmglocken. Die Danber-Art? Es gab Einiges, das man mit der Danber-Art umschreiben konnte. Aber in diesem speziellen Fall war ganz klar, dass ihrem Vater ein besonderes Vorgehen vor Augen stand.
„Welcher Danber-Art hast du dich bedient, Vater?“ Die Frage klang sehr wachsam. So als ob Anjella befürchtete, ihr Vater, Waldo Danber, würde versuchen ihr auszuweichen. Nur war das nicht die Art der Danber.
„Die, mit der man seinen Lebenspartner für sich gewinnt. Ich bin für dich in dieser Hinsicht tätig geworden.“ Dass das kein beschämtes Eingeständnis war, war kaum verwunderlich wenn man sah, mit welcher Begeisterung der Danber-Lord sein Tun erklärte.
„Ich gebe Sir Dante gerade die Gelegenheit seine Handlungen noch einmal genau zu überdenken. Du kannst dir also sicher sein, dass er die Burg nicht verlassen wird, ohne dass du etwas davon erfährst. Oder, dass er sie je wieder verlassen wird!“
Was an dieser schockierenden Mitteilung für Gefühle hingen, darüber wollte Anjella lieber nicht nachdenken. Darüber würde sie sich Gedanken machen, wenn sie genau wusste, was ihr Vater mit seiner überraschenden Mitteilung sagen wollte.
„Was meinst du damit, dass Sir Dante die Gelegenheit hat über alles nachzudenken? Was hast du mit ihm gemacht?“
„So gut wie gar nichts“, wehrte Sir Waldo diese Unterstellung ab. „Ich habe ihm nur Zeit zum Nachdenken verschafft.“
Von dieser Aussage ließ sich Anjella nicht einwickeln. Aber es war ihre Mutter Anouk, die fast sofort auf den richtigen Gedanken kam.
„Du hast ihn eingesperrt?“, eigentlich war das weniger eine Frage als ein Vorwurf. „Wo?“
Der Danber-Lord wand sich ein wenig, weil seine Gemahlin ihn so vorwurfsvoll ansah. Und darum sah er es als seine Pflicht, ihr dieses Gefühl auch wieder zu nehmen.
„Nicht wirklich eingesperrt, meine Liebe. Ich hab ihn nur überredet, ein wenig länger zu bleiben.“ Das Lächeln, mit dem er seine Worte unterstreichen wollte, überzeugte jedoch nicht.
„Und wo hast du diesen Ort gefunden, an dem Sir Dante nachdenken kann?“
„Wir haben einen ausgesprochen wohnlichen Raum, der sich im Keller befindet. Dort hat man viel Ruhe und muss sich nicht mit der Hektik eines Burgalltags herumschlagen.“ Diese Information täuschte nicht über den wahren Sachverhalt hinweg. Weshalb Anjella auch von ihrem Platz aufsprang und zur Tür eilte.
„Du hat Sir Dante nicht im
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