Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der unbezwingbare Kämpfer (German Edition)

Der unbezwingbare Kämpfer (German Edition)

Titel: Der unbezwingbare Kämpfer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natascha Artmann
Vom Netzwerk:
wusste, dass er, Dante, gerade einen Entschluss gefasst hatte, so war es doch erstaunlich, dass der Burgherr gerade jetzt auf der Bildfläche erschien.
    „Ah, Sir Dante, wie schön, dass ich gerade auf Euch treffe, mein Junge.“ Die freundliche Anrede war etwas, an das sich Dante nur schwer gewöhnen konnte. Aber er würde den alten Herren auch heute nicht damit brüskieren, dass er den Titel zurückwies. Wenn der Mann ihn als Jungen bezeichnen wollte, dann würde er ihm diese Freude lassen.
    „Mylord?“
    Waldo Danber brauchte nicht viel an Aufforderung, um einem anderen seine Gedanken oder Pläne mitzuteilen. Dante hatte ihn in der kurzen Zeit immer als sehr aufgeschlossen und mitteilsam erlebt. Sicherlich eine Folge seines nicht mehr ganz jungen Alters. Jemanden zu finden, der sich seine Geschichten anhörte, war sicher das Einzige, wofür er sich ihm anschließen wollte.
    „Ihr könnt mich begleiten, Junge.“
    Nun, das hörte sich nicht wirklich spektakulär an.
    „Wohin denn Mylord? Möchtet Ihr einen Ritt über Eure Ländereien machen oder zu einem Besuch aufbrechen?“
    „Weder noch“, ein seltsames Blitzen in den grünen Augen war für die zu erkennen, die Waldo Danber gut kannten. Dante kannte ihn erst kurze Zeit und darum fiel ihm dieses Blitzen auch nicht auf.
    „Ich dachte mir, ich könnte meine jährliche Inspektion durch die Räume der Burg machen, die schon lange nicht mehr benutzt werden. Ihr wisst ja wie so etwas ist, wenn man sich um den Bauzustand nicht kümmert, dann stürzt unvermutet eine Wand ein, und das ganze Gebäude wird instabil.“
    Dante wusste von diesen Dingen nicht viel. Doch das war nicht tragisch, da der Lord wohl nur jemanden brauchte, der ihm Gesellschaft leistete. Sich dem Burgherren anzuschließen störte Dante darum auch nicht. Es lenke ihn im Gegenteil von dem ab, was er für sich schon beschlossen hatte. Und was ihm nicht wirklich in einen Freudentaumel versetzte.
    „Und welche unbenützten Räumlichkeiten schweben Euch da vor, Mylord?“, ging Dante auf die Bemerkung ein.
    „Natürlich das Verließ.“
    Was auch sonst? Gab es in dieser friedlichen Burg wirklich ein Verließ? Das hörte sich doch ganz interessant an.
    „Ihr habt tatsächlich einen Kerker, Mylord?“
    Waldo Danber lachte. „Ja, da bin ich mir ziemlich sicher. Auch wenn ich schon länger dort unten nichts mehr zu tun hatte. Heutzutage ist das Leben verdammt friedlich.“
    Das klang nach echtem Bedauern und Dante ging darauf ein, während er neben dem Lord den Weg in den Keller und damit in das verwaiste Verließ antrat.
    „Zu friedlich, Lord Danber? Wann habt Ihr denn zum letzten Mal dort unten jemanden eingesperrt?“ Mit so einer lockeren Plauderei gelang es sogar Dante sich mehr als nur ein kleines bisschen zu entspannen.
    „Ist verdammt lange her“, gab der andere zu. „Aber man weiß ja nie, wann man einen solchen Ort noch einmal brauchen sollte, nicht wahr?“
    Das freche Lächeln war ansteckend auch wenn es bei Dante nur einen schwachen Abglanz fand. Selbst dieser schwache Abglanz verblasste, als er sich mit dem Lord in besagtem Raum widerfand. Aber es waren nicht die Folterinstrumente oder die dicken Eisengitter, die Dante beunruhigten. Es war eine Frage, die ihm der Lord ganz unvermittelt und ohne einen Zusammenhang stellte.
    „Ihr werdet gehen, habe ich recht, Sir Dante?“
    Woher wusste der alte Mann das, wo er selbst erst vor wenigen Augenblicken beschlossen hatte, dass er hier nicht mehr viel länger verweilen konnte.
    „Das hier ist nicht meine Welt, Mylord.“ Auch so konnte man eine Frage beantworten.
    „Ja, ich nehme an, Ihr denkt das wirklich“, lag Traurigkeit in der Stimme des Burgherren.
    „Ich hatte wirklich gehofft, Ihr könntet etwas an dem Leben hier finden, was Euch glücklich machen kann, Junge.“
    Das war ja gerade das Problem. Hier konnte ihn alles glücklich machen. Nicht nur das Leben auf der Burg, sondern vor allem das Mädchen, das hier lebte. Nur konnte er nicht dafür garantieren, dass sein Glück sich auch auf die ausweiten würde, die ihm am Herzen lagen.
    „Ich bin und bleibe ein Turnierritter, Mylord“, ging Dante lieber nicht auf die Bemerkung ein, die er gerne bestätigt hätte.
    „Dann tut es mir sehr leid, Sir Dante.“
    Was diese Worte zu bedeuten hatten merkte der Ritter erst, als Lord Danber das Verließ gemessenen Schrittes verließ und die Tür hinter sich verschloss. Dass er nicht darauf gewartet hatte, dass ihm Dante folgte war eine

Weitere Kostenlose Bücher