Der unbezwingbare Kämpfer (German Edition)
Bereich nicht nach der Danber-Seite ihres Vaters. Sie würde nicht erobern, sie wollte erobert werden. Aber sie war natürlich auch nicht so dumm nur abzuwarten. Darum war ein klitzekleiner Hinweis sicher angebracht.
Das Ganze wie eine Selbstverständlichkeit aussehen zu lassen würde ihr dabei helfen ihr Gesicht zu wahren, sollten ihre Empfindungen nicht auf Gegenseitigkeit beruhen. Denn Anjella war sich keineswegs so sicher wie Cameron, dass Sir Dante in ihr mehr sah, als eine lästige Maid, die seinem Schutz unterstellt war. Wenn sie seine Empfindungen nicht deuten konnte, dann würde auch sie die Ihren nicht gar so deutlich zeigen.
Sich nicht nur auf einen Zufall zu verlassen sondern eine Situation herbeizuführen, bei der sie das einflechten konnte, was sie sagen wollte war zum Glück gar nicht notwendig. Ihr schneller Abgang bei Camerons Verabschiedung war nicht unbemerkt geblieben und darum hielt Sir Dante das Mädchen auch kurz auf, das sich zielstrebig nach einem einsamen Plätzchen umsah, um ihre Strategie zu überdenken.
„Wenn ihm etwas an Euch liegt, wird er bald wiederkommen.“
Diese Worte sollten ein Trost sein, auch wenn Dante nicht wusste, warum er dem jungen Burschen hier unter die Arme griff, wo er eigentlich doch froh war nicht mehr mitansehen zu müssen, wie der andere mit Anjella lachte und Zeit verbrachte.
„Cameron besucht uns immer, wenn er gerade Zeit dafür erübrigen kann“, erklärte Anjella etwas lahm. Aber sie fing sich schnell wieder und versuchte die Gelegenheit zu ergreifen, die sich ihr hier so unvermutet ergeben hatte.
„Seine Heimreise ist kein so großer Verlust, jetzt, da Ihr unsere Burg mit Eurer Anwesenheit bereichert.“
Anjella hätte sich selbst treten können, sich so auszudrücken als ob der Ritter nur Ersatz für einen anderen Mann darstelle. Das sollte sie schnell wieder in Ordnung bringen.
„Vielleicht seid Ihr nicht so redefreudig wie Cam. Aber ich denke, Ihr seid in Eurem Herzen ein sehr netter Mensch. Ich mag Euch.“
Dumm! Dumm! Dumm!
Hätte sie sich noch plumper ausdrücken können? Ganz offensichtlich nicht, da der Ritter sie ansah, als ob sie den Verstand verloren hätte. Ihre Rettung bestand einzig und alleine darin, ihren Weg fortzusetzen.
Dass Anjella nicht weit kam, lag nur daran, dass sich die Tränen in ihren Augen nicht wegblinzeln ließen. Sir Dante legte keinen Wert drauf, dass sie ihm irgendwelche freundlichen Gefühle entgegen brachte. Was auch immer sie meinte in seinem Verhalten gesehen zu haben, hatte nicht das Geringste mit ihr zu tun. Ein Gedanke, der Anjella vielleicht nicht gekommen wäre, wenn sie mit angesehen hätte wie der Ritter in seiner Kammer die Faust gegen die Steinmauer schlug.
19
Er wusste, dass er gehen musste. Vielleicht nicht jetzt gleich, doch in den nächsten Tagen. Es war ein Fehler sich auf der Danber-Burg heimisch zu fühlen. Er gehörte nicht hierher und er gehörte nicht zu diesem Mädchen. Er würde seinen Irrtum nicht damit krönen, dass er die Hoffnungen oder Wünsche eines Menschen schürte, wenn er sie nicht erfüllen konnte. Er war was er war, ein Mann ohne Namen, ohne respektablen Hintergrund und ohne Besitz. Aber vor allem war er ein Mann, der durch sein fremdländisches Aussehen dazu anstachelte, ihn herauszufordern. Und das war ein Leben, das er niemand anderen zumuten wollte.
Warum belog er sich in dieser Sache eigentlich selbst und sprach nicht einmal in Gedanken seine wahren Beweggründe aus? Wenn er das Mädchen dazu verdammte mit ihm leben zu müssen, dann wäre sie auf die Dauer nicht glücklich. Sie aber unglücklich zu sehen war etwas, was er nicht miterleben wollte. Jetzt brachte sie ihm nur schwärmerische Bewunderung entgegen, da war er sich sicher. Doch diese Bewunderung würde sie schon bald für einen anderen Ritter empfinden können, der ihrer wert war.
Dante war sich dieser Tatsachen bewusst. Aber er wollte sich wenigstens noch ein paar schöne Erinnerungen schaffen, bevor er seiner Wege ging und zu seinem alten Leben als Turnierkämpfer zurückkehrte. Eine Tätigkeit, die er weit weg von diesem Ort fortsetzen wollte. Anjella würde ihm nicht noch einmal über den Weg laufen, wenn er der Danber- Festung den Rücken gekehrt hatte.
Eine Überlegung, die dadurch ihre Bestätigung fand, dass Dante sich unversehens dem Hausherren gegenüber fand. Der alte Mann hatte ein besonderes Talent immer dort aufzutauchen, wo sich gerade etwas tat. Und auch wenn Waldo Danber es nicht
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