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Der unbezwingbare Kämpfer (German Edition)

Der unbezwingbare Kämpfer (German Edition)

Titel: Der unbezwingbare Kämpfer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natascha Artmann
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zurechtweisen. Wenn er schon so ein Thema anschnitt, dann sollte er auch ein wenig ins Schwitzen kommen, wenn sie ihn weiter darüber befragte.
    „Und danach? Meinst du, seine dunkle Seite löst sich nach so einem Ereignis in Luft auf? Machen solche Aktivitäten einen anderen Menschen aus einem Mann? Du musst das wissen, du bist ja auch einer, …irgendwie.“
    Cameron damit von dem Thema abzulenken, indem sie wieder einmal seinen Status als männliches Exemplar der Schöpfung in Frage stellte, wirke dieses Mal nicht. Der Bursche durchschaute die Taktik und ging zum frontalen Angriff über.
    „Warum gibst du nicht einfach zu, dass dir der Kerl gefällt? Denkst du, ich bin so blöd nicht zu merken, dass du ihn genauso ansiehst, wenn er es nicht sieht? In den zwei Wochen seit wir alle hier auf der Burg sind wartest du doch nur darauf, dass er sich dir auf irgendeine Weise nähert!“
    „Unfug!“ Dieses eine Wort klang ziemlich lahm und Cameron nahm es nicht einmal zur Kenntnis.
    „Du hast zwei Möglichkeiten, Jella. Entweder du gehst auf ihn zu und gestehst ihm deine Gefühle oder du bittest deinen Vater darum, dass er für dich mit dem Ritter verhandelt. So wie ich dich kenne, willst du die Sache sicher lieber in deine eigenen Hände nehmen. Und damit dein Traummann nicht auf einen falschen Gedanken kommt, sollte er dich vielleicht nicht immer in meiner Gesellschaft sehen. Vielleicht hat meine Anwesenheit ihn ja davon abgehalten um dich zu werben.“
    Diese Vermutung lieferte Cameron einen guten Grund seine Abreise voranzubringen. Dafür, dass er weder an dem Turnier noch an einem längeren Besuch interessiert gewesen war, hatte er sich sowieso schon viel zu lange von der heimatlichen Burg ferngehalten. Seine Studien, die er dort mit einem alchemistischen Werk begonnen hatte, warteten auf ihn und waren ein weiterer Grund nach Hause zu kehren.
    „Ich werde morgen heimreiten“, eröffnete er.
    Anjella versuchte diese neue Wendung locker zu nehmen und Cameron mit diesem Entschluss sogar noch aufzuziehen.
    „Willst du denn gar nicht sehen was passiert, wenn ich mich einem Mann an den Hals werfe? Ich hätte zumindest erwartet, dass du dieses folgenschwere Ereignis mitverfolgen willst.“
    „Danke, aber Liebesgeschichten sind nicht mein Fall. Schließlich bin ich ein Mann der Wissenschaft. Außerdem komme ich nach meiner Analyse der Situation sowieso auf das Ergebnis eines verliebten Paares“, sah Cameron die Sache nüchtern. „Du bist relativ hübsch, ein edles Fräulein mit guter Familie und der Aussicht auf ein stattliches Erbe. Jeder Ritter, vor allem einer ohne Land, würde sich schon mit weniger zufrieden geben.“
    „Vielen Dank“, lautete die ironische Erwiderung. „Möchtest du mich nicht vielleicht auch noch auf einem Markt anbieten? Vielleicht bietet ja jemand für mich?“
    Ein Lachen und eine Umarmung waren nicht alles was Anjella von Cameron für diese Worte erhielt.
    „Ich bin doch nicht verrückt! Dein Auserwählter würde mich in der Luft zerfetzen!“
    Diese Aussicht bestand durchaus, da Dante es kaum ertragen konnte mit anzusehen, wie der junge Lord Thorn dem Mädchen so nahe kam. Aber er musste sich sagen, dass ihn das nichts anging, dass er kein Recht hatte ein solches Verhalten zu stören. Seine Aufgabe, das Mädchen aus der Entfernung zu bewachen, war hier ganz eindeutig überflüssig. Sich zurückzuziehen darum nur die logische Konsequenz auf das vertraute Verhalten des Paares.
* * *
    Camerons Verabschiedung lief am nächsten Morgen mit fröhlichem Lachen und vielen Umarmungen ab. Dabei nutzte er noch einmal die Gelegenheit Anjella aufzufordern, ihre Gefühle zu offenbaren. Die leise geflüsterten Worte, die in diese Richtung zielten hätte sich der junge Mann jedoch sparen können, da Anjella bereits wild entschlossen war. Sie wollte nur nicht, dass sich Cameron auf die Schulter klopfte und ein solches Ereignis als seinen Verdienst anrechnete, darum spielte sie bis zu seiner endgültigen Abreise weiter die Uninteressierte.
    Dass sie jedoch nicht einmal abwartete, bis Cameron ganz aus dem Sichtfeld der Burg entschwunden war, hätte ihn sicher begeistert. Anjella hatte sich entschlossen einen Teil von Camerons Vorschlag umzusetzen. Sie würde Sir Dante gestehen, dass sie ihn mochte. Dieser Hinweis sollte ausreichen um einen Mann zum Handeln zu animieren. Denn bei einer Sache war sie sich ganz sicher. Sie würde nicht diejenige sein, die eine Verbindung vorantrieb. Sie schlug in diesem

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