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Der unbezwingbare Kämpfer (German Edition)

Der unbezwingbare Kämpfer (German Edition)

Titel: Der unbezwingbare Kämpfer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natascha Artmann
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Verließ eingesperrt“, war es mehr die Feststellung einer Tatsache, die das Mädchen äußerte. „Das geht zu weit Vater! Du lässt ihn sofort frei!“
    Um diese Forderung zu unterstreichen packte das Mädchen ihren Vater an der Hand und zog ihn hinter sich her. Sie strebte den Kellergewölben zu, in denen sich das eigentlich verwaiste Verließ befand. Doch jetzt hielt sich ein Gefangener dort auf, der sie mit seinen Blicken erdolchte, kaum dass er bemerkte, dass man ihm einen Besuch abstattete.
    „Oh, das Fräulein begibt sich selbst in die Niederungen um zu sehen, wie mürbe man den Ritter schon gemacht hat, der sie ehelichen soll. Oder ist es eher so, dass Ihr selbst ein wenig Folter anwenden wollt?“
     

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    „Du hast ihn gefoltert, Vater?“ Das Entsetzen war ihr anzusehen, wirkte aber auf den Ritter nicht sehr überzeugend.
    „Tut nicht so, als ob Euch das kümmern würde solange Ihr Euren Willen bekommt, und einen Ehemann.“
    Die Worte klangen bitter auch wenn sich Dante selbst nicht sicher war, ob er mit seiner Annahme richtig lag. War er auf das Bestreben der Maid hier unten eingesperrt worden? Oder war es doch nur ihr Vater, der alleine gehandelt hatte? Sie hier zu sehen ließ den Schluss zu, dass sie nicht ganz so unschuldig war, wie sie sich darstellen wollte. Aber das war Dante im Grunde genommen eigentlich auch egal. Er hatte jetzt lange genug Zeit gehabt, um sich Gedanken zu machen so ganz alleine in der Folterkammer. Und mit all den Gerätschaften um sich, die ihm zeigten, was man ihm für Qualen angedeihen lassen konnte, war er längst zu einem Schluss gekommen.
    Er würde sich nicht diesem Lord und ebenso wenig der Maid ergeben. Sollten sie ihn foltern, das würde ihn zumindest von der Faszination für das Mädchen heilen, das niemals die Seine werden konnte. Er hatte nicht die Stellung, die es erforderte um ein Edelfräulein an sich zu binden. Er hatte auch nicht das Aussehen, das er gewillt war weiterzugeben.
    Mit dem Makel seiner Geburt leben zu müssen war nichts, was er an eine andere Generation vererben würde. Mit seinem Äußeren war es das Gleiche. Er würde keinen Sohn und auch keine Tochter zeugen, die ihres fremdländischen Aussehens wegen ausgestoßen werden würde.
    Darum war es ganz gut, dass man versuchte ihn mit Gewalt gefügig zu machen. So würden in ihm keine zarten Gefühle für die Maid überleben, wenn er diesen Ort verlassen konnte.
    Dante verschloss die Augen vor dem schockierten Gesichtsausdruck des Fräuleins, das ihm zeigte, dass sie die Absichten ihres Vaters nicht gekannt hatte. Er hieb lieber in die gleiche Kerbe und stieß sie mit Worten von sich.
    „Was wollt Ihr jetzt, Mylady? Nur einen Blick auf Euren Gefangenen werfen oder sehen, ob ein wenig Folter Wirkung zeigen würde?“
    Den Schmerz, den diese Worte in den Augen der Maid heraufbeschworen versuchte Dante zu ignorieren. Was hatte sie erwartet, dass er sie anflehte ihn freizulassen? Oder vielleicht, dass sie ihm ein Lächeln schenkte?
    Diesen Gedanken sollte er ganz schnell wieder vergessen, bevor er seine Abwehrhaltung vergaß und weich wurde.
    „Ich wusste es nicht“, war eine Entschuldigung, die Dante durchaus glauben konnte, wenn er dabei auf den Danber-Lord blickte. Aber es würde nichts bringen das erkennen zu lassen. Darum blieb er bei seinem ablehnenden Verhalten.
    „Wie schön“, spottete er. „Jetzt, da Ihr es wisst, lasst Ihr mich hier heraus? Oh, ich vergaß, ich habe ja noch nichts davon gesagt, dass ich Euch zur Frau begehre. Nun, dann muss ich wohl noch länger diesen gastlichen Ort in Anspruch nehmen.“
    Die bitteren Vorwürfe verletzten Anjella mehr als sie sagen konnte. Aber sie verstand sie auch. Was sie nicht verstand war die Haltung ihres Vaters, der scheinbar vollkommen unbeeindruckt davon war und sich die Vorwürfe anhört, ohne etwas zu sagen. Aber damit würde sie ihn nicht durchkommen lassen.
    „Lass ihn frei, Vater! Du hast einen Fehler gemacht, also bring es wieder in Ordnung!“
    Anjellas Aufforderung war nichts, was einen gestandenen Ritter beeindrucken könnte, trotzdem ging Waldo Danber darauf ein.
    „Ich seh es eigentlich nicht als Fehler einen Menschen dabei zu helfen sein Glück zu finden. Wenn ich deiner Mutter die Wahl gelassen hätte, dann wäre sie jetzt mit mir nicht so glücklich und hätte dich nicht.“
    Das war ein Vergleich, der so nicht stimmt.
    „Du hast Mutter nicht eingesperrt und auch nicht dazu gezwungen dich zum Manne zu

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