Der unbezwingbare Kämpfer (German Edition)
tiefes Stöhnen, dass viel zu laut dafür klang, dass der der es ausstieß sich nicht im Raum befand, ließ Dante sich dem Problem zuwenden, das er hier sah. Er würde den Bastard mit bloßen Händen umbringen, der Anjella so quälte, dass ihre Schreie in der ganzen Festung zu hören waren.
Dante wollte dem Schrei nachgehen, den er eindeutig Anjella zuschrieb. Doch die Männer in der Halle verwehrten ihm ganz offen diese Absicht. Nikolas Thorn hatte sich zusammen mit seinem Sohn Cameron an der Treppe postiert, die nach oben in die privaten Räume der Familie führte. Waldo Danber stand weiter entspannt in der Nähe des Kamins und Aaron und Adam sahen so aus, als ob sie sofort eingreifen wollten, wenn Dante versuchte sich zu entfernen.
„Ihr seid ein wenig voreilig, junger Freund“, ermahnte Waldo den Ritter sanft. „Hier ist keine Lady, bei der Ihr das Recht hättet sie als die Eure zu bezeichnen, oder irre ich mich da vielleicht? Was auch immer mit einem Mitglied dieses Haushaltes gerade geschieht, liegt nicht in Eurer Zuständigkeit.“
Diese Tatsache war Dante nur zu deutlich bewusst, auch wenn er es nicht so empfand. Und zum Teufel noch mal, im Augenblick interessierte ihn nur, den ehrlosen Hund von seiner Liebsten wegzuzerren und ihm den Hals umzudrehen, bevor Anjella ein weiteres Mal einen Schrei ausstoßen konnte.
„Noch kann ich Euch den Respekt entgegenbringen, der dem Vater meiner Lady zusteht, Lord Waldo. Aber wenn Ihr der Sache keinen Einhalt gebietet oder mich daran hindern wollt Anjella zu beschützen, dann habt Ihr diesen Respekt nicht mehr verdient.“
„Wenn ich mich richtig erinnere, dann hat Euch vor einigen Monaten nichts dazu bringen können mein Mädchen für Euch zu beanspruchen, woher also der Sinneswandel? Denkt Ihr vielleicht, die Mitgift, die Anjella bekommen wird ist es jetzt doch wert noch einmal über die Sache nachzudenken, oder wollt Ihr nur ein warmes Bett und eine willige Frau?“
„Hütet Eure Zunge, alter Mann“, presste Dante zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. „Behaltet Euer Geld und Eure schmutzigen Reden für Euch oder ich vergesse, dass ich mich in Euren Dienst stellen wollte um meine Lady vor allen Ungemach zu beschützen. Ihr bringt mich nämlich mehr und mehr dazu zu denken, dass es besser wäre sie Eurem Einfluss zu entziehen.“
Dieser Vorwurf war kaum ganz ausgesprochen, als ein erneuter Schrei zu ihm drang und Dante die Geduld verlieren ließ. Er sah zu den beiden Männern, die ihm den Weg in den oberen Stock versperrte und stieß eine Warnung aus.
„Geht mir aus dem Weg oder ihr werdet es bereuen!“
Ein unmerkliches Nicken forderte dazu auf, Dante durchzulassen. Nur die Worte die dieser stummen Erlaubnis folgten klangen ein wenig rätselhaft.
„Er soll es selbst sehen.“
Dass sich die Männer in der Halle gegenseitig vergnüglich angrinsten, sah Dante nicht mehr als er zwei Stufen auf einmal nehmend nach oben stürmte. Er wusste wo Anjellas Kammer lag und selbst wenn er es nicht gewusst hätte, dann hätte ihn das Stöhnen den Weg gezeigt. Der nächste Schrei mischte sich mit dem Geräusch, das die massive Kammertür verursachte, als sie gegen die Wand knallte.
Die Erkenntnis traf ihn so unvermittelt als wäre er gegen eine unsichtbare Wand geprallt. Die Kampfbereitschaft, mit der Dante in die Kammer eingedrungen war, fiel schlagartig in sich zusammen.
Anjella nach der langen Zeit, die er sich nach ihr verzehrt hatte wiederzusehen kam zu plötzlich, als dass er sich für ihren Anblick hätte wappnen können. Sie war so unglaublich schön. Die schwarzen Haare fielen ihr wirr über die Schulter bis zur Taille. Den Blick den sie dem Eindringling mit ihren strahlend grünen Augen zuwarf zeugte von Ungläubigkeit und Entsetzen. Warum das so war wurde Dante in dem Augenblick klar, als er seine Augen über ihren Körper wandern ließ. Sie stand nahe einem Stuhl und hatte sich mit ihren zarten, kleinen Händen an dessen Lehne geklammert. Den Schmerz, der durch ihren Körper lief versuchte sie nicht mit einem Schrei Ausdruck zu verleihen. Aber Ihr tapferer Versuch scheiterte, als sie Dante erkannte, der erschrocken in der offenen Tür stehen geblieben war.
Seine Lady, das Mädchen, dem er so lange widerstehen hatte wollen und die er verlassen hatte nachdem er ihre Liebe empfangen hatte, war schwanger. NEIN! Sie war gerade dabei diesen Zustand mit einer Geburt zu beenden. Anjella befand sich ganz offensichtlich unmittelbar davor niederzukommen,
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