Der unbezwingbare Kämpfer (German Edition)
sah es eher so aus als würde er einem Rudel hungriger Wölfe gegenüberstehen. Von denen er nicht einmal sagen konnte, welcher wohl am meisten nach seinem Blut lechzte.
Aber vielleicht war die Situation auch gar nicht so bedrohlich, denn die jüngere Generation der Männer schien das Ganze eher amüsant zu finden und nicht als einen Kampf auf Leben und Tod. Adam Danber und Cameron Thorn hatten ihn mit dem größten Vergnügen in die Versammlungshalle eskortiert, wo er sich jetzt seinen Richtern gegenüber sah.
Nur hatte Dante irgendwie nicht das Gefühl, als ob ihm mehr als nur Ärger entgegen schlug. Das was er als Hunger nach seinem Blut gedeutet hatte, war wohl eher Sorge. Natürlich keine Sorge, die ihm galt, sondern eher dem alten Danber, der so aussah als würde er gleich einen Herzanfall erleiden.
„Aaron, schaff ihn hier raus!“, klang dieser Befehl ein wenig erstickt. „Wenn deine Stiefmutter ihn sieht, dann reißt sie ihn in kleine Stücke. Wer von euch Armleuchtern ist auf die Idee gekommen, ihn hier hereinzulassen?“
Adam wollte seinen Part an der Geschichte auf keinen Fall leugnen und bekannte diese Verfehlung sofort als seine Idee.
„Ich dachte, es könnte die Situation ein wenig auflockern“, gab er ohne Verlegenheit zu.
„Die Situation auflockern? Hast du den Verstand verloren? Was soll sich an der ganzen Geschichte auflockern, wenn er hier ist?“
Da man nur über ihn reden wollte und nicht mit ihm, sah sich Dante genötigt, seine Absichten zu unterbreiten bevor man ihn hinaus wies.
„Ich bitte um die Gunst, Lady Anjellas Diener sein zu dürfen.“
Dass er mit dieser Bitte nicht auf Begeisterung stieß war kaum verwunderlich. Aber der Danber-Lord reagierte dennoch nicht so, wie Dante erwartet hatte. Denn ein listiger Ausdruck auf dessen Gesicht zeigte, dass er diese Bitte in der Luft zerfetzen würde.
„Diener, so, so. Denkt Ihr vielleicht, Ihr könntet vor ihrem Zimmer Wache stehen und sie davor beschützen, dass ein anderer Mann als Ihr sie verführt?“
„Kein Mann wird Hand an sie legen, ich schon gar nicht!“
Nicht abzustreiten, dass er bereits einmal Hand an das Mädchen gelegt hatte, wurde ihm natürlich sofort zum Verhängnis. Dieses Versäumnis war der Anlass, dass sich noch ein anderer Danber in das Gespräch einschaltete.
„Diese Einsicht kommt ein bisschen spät“, stellte Aaron fest. „Wisst Ihr, Euer wortloses Verschwinden hatte ein paar Fragen bei uns allen aufgeworfen. Fragen, die Anjella nicht beantworten wollte. Sie war in dieser Hinsicht ausgesprochen dickköpfig, auch wenn sie irgendwann nachgeben musste. Und jetzt würden wir doch gerne erfahren, ob Ihr Euch vielleicht irgendwie rechtfertigen wollt.“
War das ein versteckter Hinweis darauf, dass man Anjella unter Duck gesetzt hatte, Ihr vielleicht sogar seine Verfehlung angelastet hatte? Sagten diese Worte, dass man das Mädchen für seine Tat verantwortlich gemacht hatte und sie bestraft worden war?
„Ich werde mich nicht rechtfertigen“, lehnte Dante ab. Er würde diesen Männern nicht erklären was ihn dazu gebracht hatte, das Mädchen in seine Arme zu schließen. Ihr würde er seine Beweggründe und seine Gefühle gestehen, wenn sie sie jetzt noch hören wollte.
„Falsche Wortwahl, Sir Dante. Vielleicht wollt Ihr Euch nicht dazu äußern, aber Ihr werdet es dennoch tun, genauso wie Anjella sich dazu hatte äußern müssen!“
Diese Information, die nun wieder von Waldo Danber kam, hörte sich für den Ritter nicht gut an. Hatte man die Maid mit Gewalt dazu gebracht von dem zu erzählen, was er mit ihr getan hatte? Die Möglichkeit ließ seine Bereitschaft, sich kooperativ zu verhalten verlöschen.
„Ihr habt sie gezwungen?“ Auch wenn dieser Satz als Frage gestellt wurde, war sich Dante sicher, dass er eigentlich gerade eine Tatsache ausgesprochen hatte. Diese Möglichkeit brachte ihn zur Weißglut.
„Dafür werdet Ihr bezahlen!“, war eine Drohung, die nicht jeder ausgestoßen hätte, wenn er von einer Handvoll potentieller Gegner umgeben war.
„Wer für was bezahlen muss wird sich noch zeigen“, nahm man seine Drohung nicht ernst. Aber dass nicht er selbst damit gemeint war, wurde Dante erst bewusst als ein markerschütternder Schrei in der Festung erklang. Dantes Herz wurde so kalt wie die Hölle heiß war. Er warf einen Blick in die Runde und stieß eine Drohung aus, die keiner missdeuten konnte.
„Wer Hand an meine Lady gelegt hat, der wird dafür bezahlen!“
Ein erneutes
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