Der unbezwingbare Kämpfer (German Edition)
anzutreten und war jetzt nicht bereit, von seinem Vorhaben abzuweichen.
„Ich möchte Lady Anjella sprechen.“
„Das kann ich nicht erlauben!“
Sich so etwas von einem jungen Burschen sagen zu lassen, den er mit einem Schlag zu Boden strecken könnte, war äußerst frustrierend.
„Soweit ich mich erinnere, habt Ihr keine Befehlsgewalt über das was die Lady darf oder nicht.“ Der Hinweis würde ihn sicher dazu bringen, jemanden aus der Familie zu diesem Gespräch dazuzuholen. Doch diese Hoffnung wurde mit wenigen Worten zerschlagen.
„Nun, Sir Dante, da seid Ihr im Irrtum. Vielleicht nimmt Anjella nicht jeden Rat von mir an, aber mir obliegt es dennoch, sie von so einem Individuum wie Ihr es seid fernzuhalten. Wenn Ihr wollt, dann könnt Ihr mich als ihren Beschützer sehen.“
Das war keine Information, die Dante so einfach akzeptieren würde. „Beschützer, Bewacher oder der Mann, der über sie bestimmen kann?“
Dass diese Frage nach einer ganz bestimmten Information zielte, war nicht schwer zu erraten.
„Fragt Ihr mich, ob ich die Maid geehelicht habe oder was wollt Ihr sonst von mir erfahren?“
Ehe! War es möglich, dass man das Mädchen in eine Ehe gezwungen hatte, nachdem er sie zurückgelassen hatte? War man von Seiten der Danber so damit umgegangen, dass er sie zurückgewiesen hatte? Der Danber-Lord hatte ja bereits gezeigt, wie weit er gehen würde, um seine Tochter zu vermählen. Hatte er das gleiche Spiel vielleicht erneut gespielt und damit Erfolg gehabt. Der Gedanke verursachte Dante einen bitteren Geschmack, der sich nicht hinunterschlucken ließ.
Bevor sich Dante mit dieser Frage wirklich beschäftigen konnte tauchte neben Cameron ein Mann auf, dessen Statur ebenso schlank und jung wirkte und der sich darum nur als Adam Danber erweisen konnte.
„Verdammt, Cam! Was machst du denn hier? Denkst du nicht, dein Platz ist jetzt dort drinnen? Wenn Anjella denkt, du widmest der Sache nicht deine volle Aufmerksamkeit, dann überlegt sie es sich vielleicht noch mal anders.“
Dante fühlte nur noch Kälte, als er sich zusammenreimte, was all die Worte, die er gehört hatte ergeben mochten. Darum nahm er auch kaum war, wie Cameron Adam von seiner Anwesenheit in Kenntnis setzte.
„Sir Dante steht da unten“, informierte er seinen Freund, der genauso ungläubig reagierte, wie schon zuvor Cameron Thorn.
„Heute?“
Die ungläubige Frage bestätigte nur das, was Dante glaubte zu wissen. Er platzte gerade in die Vermählung, die ihm das Herz aus der Brust schnitt.
„Wenn Anjella das mitbekommt, dann sind alle unserer Bemühungen umsonst gewesen. Können wir ihn nicht hinausschmeißen bevor die Sache anfängt peinlich zu werden?“
„Was glaubst du könnte peinlich werden?“, wunderte sich Cameron.
„Nun, ich denke schon, dass es irgendwie seltsam erscheinen wird, wenn Anjella an so einem Tag einen Mord begeht.“
Aus einem für Dante unersichtlichen Grund fingen die beiden jungen Männer wie auf Kommando plötzlich lauthals zu lachen an. Der abenteuerlustigere Adam fragte seinen Freund auch gleich, was sie jetzt machen sollten.
„Wollen wir es darauf ankommen lassen?“
„Wird bestimmt interessant. Wenn Anjella ihm nicht das Licht ausbläst, dann dein Großvater oder dein Vater“, hielt Cameron diese Möglichkeit für wahrscheinlicher.
„Ich denke, das will ich sehen“, war sich Adam seiner Sache ziemlich sicher.
Cameron hatte noch Bedenken.
„Vielleicht solltest du erst nach den Absichten dieses Ritters fragen? Könnte doch sein, dass er etwas haben will, was ihm nicht zusteht.“
Die Aufmerksamkeit der beiden Burschen richtete sich auf Dante, der nun schon eine ganze Weile zugehört hatte, ohne wirklich etwas zu verstehen.
„Ich werde keine Ansprüche stellen“, versuchte Dante mit dieser Antwort seine lauteren Absichten zu bekunden.
„Falsche Antwort, mein Freund“, schüttelte Adam missbilligend den Kopf. „Wenn Ihr nur hierhergekommen seid, um Euch zu amüsieren, dann habt Ihr einen gravierenden Fehler begangen. Ich glaube nämlich nicht, dass Euch einer aus unserer Familie so billig davonkommen lassen wird.“
23
Sich der ganzen Meute von Danber-Männern zu stellen, die durch ein paar Thorns unterstützt wurden, war vielleicht nicht ganz die Situation, die sich Dante so ausgemalt hatte. Er war der Überzeugung gewesen, dass zumindest die Lady der Festung anwesend war und ein paar beschwichtigende Worte mit einflechten würde. Doch jetzt gerade
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